Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Innerhalb weniger Minuten war alles vorbei und das Schwarze Meer war entstanden. Eine Katastrophe unmenschlichen Ausmaßes hatte erneut die Welt erschüttert und alles zerstört.
Ich wollte die vielen neuen Informationen und Tragödien verarbeiten, aber dazu ließ man mir keine Ruhe. Wieder erschrak ich, da sich ein neues unbekanntes Geräusch über mich aufbaute. Es hörte sich an wie ein Rauschen, bzw. ein Brummen, welches über mir zu hören war und konnte nur die Dunkelheit des Alls erkennen. Ich blickte erneut nach unten und beobachtete, wie die Zeit plötzlich rückwärts ablief. Alles bisher Geschehene wurde zurückgesetzt, als wäre nichts passiert. Anfangs verlief die Zeit noch langsam, plötzlich ging es immer schneller in die Vergangenheit. Ich sah wie das Mittelmeer wieder zu einem See wurde, schlagartig war er ausgetrocknet, dann war es erneut als Meer zu sehen. Wie auf einem fliegenden Teppich raste ich immer höher, weg von Erdboden und stoppte schlagartig mitten in der obersten Schicht unserer Atmosphäre. Ich drehte meinen Kopf, schaute in den Himmel und sah endlich, was das Brummen erzeugte. Erst über mir, dann parallel, schwebte eine riesige Pyramide aus dunkelgrauem Metall. Ich schätze die Höhe der Pyramide auf über 200 Meter. Mein unsichtbarer Teppich folgte dem Pyramidenraumschiff.
Die Zeit verlief wieder vorwärts und unser Flug ging nach Mittelamerika, wo das Raumschiff auf einer der bereits erbauten steinernen Pyramide landete. Ich hörte über mir ein weiteres Pyramidenraumschiff und folgte diesem nach China. So landete eine Pyramide nach der anderen auf der Erde, genau dort, wo man heute künstlich angelegte Pyramiden findet. Zurück ging es nach Nordafrika, wo genau das passierte, was Minnefrys und Menetho bereits angedeutet hatten. Das was sich bereits in meiner Fantasie abgespielt hatte, wurde nun zur Gewissheit. Ich sah, wie drei unterschiedlich große Pyramidenraumschiffe über mir, aus dem All kommend, an mir vorbeischwebten. Sie begannen mit einem Landeanflug über der Sinaihalbinsel und landeten in Ägypten. Auch sie waren viel größer als die Pyramiden, die wir aus Gizeh kannten. Unter ihrer Bodenplatte hatten sie eine Aushöhlung in Form einer kleineren Pyramide. In einer Dreierformation schwebten sie langsam zu Boden. Wo sie genau aufsetzten, brauche ich keinem mehr zu erklären. Sie landeten auf dem heutigen Gizeh-Plateau. In derselben Form, dort wo heute noch immer die Steinpyramiden stehen. Auch hier benutzten die Pyramidenraumschiffe die Steinpyramiden als eine Art Landeplattform. Kleinere Begleitschiffe tauchten aus dem All auf und landeten an der Stelle, an der heute noch die drei kleinen Pyramiden an der Mykerinos-Pyramide stehen. Was aber schon auf dem Plateau stand waren die zwei Sphinxe. Fasziniert schaute ich dem Spektakel zu und hoffte, dass sich nun endlich zeigen würde, wie die Steinpyramiden erbaut worden waren. Erst wurde alles um mich herum unscharf und schlagartig wurde es dunkel. Ich fing an zu frieren und mir wurde auf einmal eisig kalt. Ich hatte das Gefühl ins Endlose zu fallen und irgendwann aufzuschlagen. Hektisch suchte ich, mit meinen Armen wedelnd, nach einem festen Halt.
Da spürte ich plötzlich einen festen Widerstand, erst rechts, dann links. Mit einem tiefen Atemzug, als ob es mein erster wäre, richtete ich mich auf. Ich keuchte und rang nach Luft, als ob ich sie stundenlang angehalten hätte. Ich fror und fühlte, dass ich völlig durchgeschwitzt war. An meinen Händen, mit denen ich mich sitzend, an der Seite festhielt, spürte ich einen glatten und kalten Stein. Ich musste irgendwo in einem eckigen Gefäß sitzen. Mit offenen Augen versuchte ich etwas zu erkennen, aber alles blieb stockdunkel. Vorsichtig versuchte ich mich hinzustellen, was bei den ersten beiden Versuchen völlig misslang. Noch immer atmete ich fast hyperventilierend und versuchte ich es nun das dritte Mal. Nur mit großer Mühe und aller Kraft, stemmte ich mich auf. Endlich stand ich wieder auf meinen Beinen, mehr oder weniger, wackelig. Ich tastete mit den Händen in Hüfthöhe und hielt mich am Rand eines Steinkastens fest. Langsam normalisierte sich meine Atmung und ich blieb in dieser Stellung eine Weile stehen. Nach und nach spürte ich, dass das taube Gefühl aus meinen Armen und Beinen verschwand. So begann ich mit dem Versuch aus dem Kasten zu steigen. Nach geschätzten langen zwei Minuten, hatte ich es geschafft und stand mit zerkratzen Armen und Händen in
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