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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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als Joshua mich wieder ansprach.
    „ Es werden die Heeresführer, sowie verschiedene Priester dabei sein. Rede nicht ungefragt und antworte ehrlich, sollte man dich ansprechen.“
    „ Du kannst dich auf mich verlassen. Ich werde mich an deine Anweisungen halten“, antwortete ich und lief weiter.
    Wir hatten das Zelt erreicht und Joshua gab den Wachen ein Zeichen. Man verbeugte sich und gewährte uns Eintritt. Wir platzen direkt in eine heftige Diskussion und Joshua schob mich langsam vor.
    „ Gehe dort nach rechts und setze dich an einen, der zwei freien Plätze, denn Aaron ist noch nicht anwesend. Erst wenn er kommt, beginnt die Sitzung.“
    Unter den misstrauischen Augen der Anwesenden setzte ich mich auf einen der freien Plätze. Man hatte, in mehreren Reihen hintereinander Holzbänke in der Form eines großen ‚U‘ zusammengestellt. In der ersten Reihe saßen etwa 15 Männer. In der zweiten Reihe, in der wir uns befanden, waren es ein paar mehr. Es gab eine dritte Reihe hinter mir, in der auch ein paar Frauen Platz genommen hatten. Darunter sah ich auch Elena, die mich schon entdeckt hatte und mir lächelnd zunickte. Noch immer diskutierten die beiden Männer und zwei andere versuchten sie zu beruhigen. Kaum einen Wimpernschlag später war es totenstill. Ein Mann, etwa Mitte 40, betrat das Zelt und blieb inmitten des Platzes stehen. Gekleidet in einer eleganten Lederrüstung, schaute er still in die Runde. Seine Augenklappe und die Narbe am Oberarm zeigten die harten Kämpfe, denen er schon ausgesetzt war. Alle schauten auf ihn und ich war gespannt, was nun passierte.
    Immanuel stand auf und sagte: „Sei gegrüßt, Aaron. Wir alle haben deine Anwesenheit bereits erwartet.“
    Die zwei Streithähne hatten sich wieder auf ihre Plätze gesetzt und blickten den Soldaten ehrfurchtsvoll an. Aaron setzte sich stumm in die erste Reihe und wartete geduldig ab.
    Ein Hohepriester, so nahm ich an, erhob sich und wandte sich den Ratsmitglieder zu.
    „ Kinder Israels. Die Tage der Römer sind gezählt. In wenigen Tagen werden wir Masada erreichen und für die letzte, ja die entscheidende Schlacht vorbereitet sein. Wir werden den Römern eine schmerzhafte Niederlage bereiten, worüber spätere Generationen noch lange reden werden. Seit fast drei Jahren haben wir die Festung besetzt, keine Legion konnte uns bis jetzt in die Knie zwingen. Auch wenn die glorreiche 10. Legion bereits in Masada angekommen ist, soll das niemanden hier verunsichern. In wenigen Tagen werden wir in Masada eintreffen, wo man uns sicher in die Festung bringen wird. Dann, endlich, können wir den Römern die Stirn bieten.“
    Es brach großer Jubel aus und in jedem Gesicht lag der Ausdruck der Unbesiegbarkeit. Der Hohepriester hatte eine frenetische Ansprache gehalten und die rund hundert Versammelten waren kaum zu beruhigen. Aaron erhob sich und hielt seine Hände hoch, um die Menge zur Ruhe zu bringen und schlagartig wurde es wieder still.
    „ Soldaten, Priester, Familienräte. Seit vielen Generationen werden wir verfolgt, gejagt und getötet. Viele haben sich gegen die Römer aufgelehnt und verloren ihr Leben oder ihre Freiheit. Zuletzt war es Josephus, der vor über 30 Jahren mit seiner Befreiungsgruppe die Römer mit einer List schlagen wollte. Aber er und viele seiner Anhänger mussten aus den Klauen der Römer fliehen, viele starben bei der Flucht. Dann versuchten wir in einem großen Aufstand uns erneut zu erheben. Als Strafe begangen die Römer den größten Frevel, zerstörten unsere Heilige Stadt und den Tempel Salomons, dem Gründer unseres Landes.“
    Ein Raunen ging durch das ganze Zelt.
    „ Aber wir haben in den letzten zehn Jahren viel gelernt und haben uns neu organisiert. Wir haben in vielen Teilen des Landes Anschläge gegen unsere Besetzer geführt und ihnen schmerzhafte Wunden zugefügt. In Masada soll nun die letzte große Schlacht geführt und die Römer besiegt werden. Immanuel hat Informationen vieler seiner Spione bekommen, dass die Römer ihre Einheiten und eine große Menge an Sklaven zusammenziehen. Aber Joshua hat jemanden gefunden, der vielleicht entscheidende Informationen für unseren Sieg hat“, sprach er.
    Wieder wurde applaudiert und gejubelt. Bei Aaron, der sich wieder hinsetzte, entspannten sich die Gesichtszüge und er unterhielt sich leise mit seinem Nachbarn. Ich kam etwas ins Schwitzen, denn ich hatte Angst, dass man mich befragen würde. Joshua merkte, dass ich angespannt war und fragte: „Was ist mit

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