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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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fünfzehn Arten von Früchten beschrieben: Mandeln, Aprikosen, eine Berberis, Kirschen, Quitten, Feigen, Erdbeeren, Stachelbeeren, Äpfel, eine Maulbeere, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Trauben und Himbeeren. Alle Farbabbildungen mit Samen, Blatt, Blüte, Frucht und manchmal auch Querschnitt.
    Eigentümer: Vermutlich befinden sich beide Bände in einer Privatsammlung in Gassin, Frankreich.
    Wert: Etwa fünf Millionen Pfund.
    Emilie hob den Blick. »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »Gut, dann erkläre ich es Ihnen. Ich habe einen Antiquar in London gefragt, den ich kenne. Seiner Meinung nach sind die beiden Bände getrennt jeweils etwa eine Million Pfund wert, zusammen jedoch das Fünffache. Verstehen Sie jetzt, Emilie?«
    Endlich fiel der Groschen.
    »Sebastian hat in der Bibliothek meines Vaters nach dem ersten Band gesucht«, stellte sie nüchtern fest.
    »Ja.«
    »Nun ergibt alles einen Sinn. Deshalb war Sebastian vor ein paar Wochen in Frankreich. Mein Freund Jean, der den Weinkeller des Châteaus führt, hat ihn in der Bibliothek überrascht, wie er die Regale durchgegangen ist. Kein Wunder, dass er an dem Wochenende so schlecht gelaunt nach Yorkshire zurückgekommen ist. Er hatte den ersten Band nicht gefunden.«
    »Immerhin etwas«, bemerkte Alex.
    »So weit ist mir alles klar. Aber ich verstehe nicht, warum er so weit gegangen ist, mich zu heiraten.«
    »Vielleicht wollte Seb sich, nachdem er den ersten Band vor Renovierungsbeginn und Einlagerung der Bibliothek nicht gefunden hatte, zeitlich unbeschränkten Zugang verschaffen«, mutmaßte Alex. »Ihrem Ehemann kann man den Zutritt schließlich nicht verwehren.«
    »Stimmt. Und ich habe ihm blind vertraut.«
    »Em, sind Sie in der Verfassung, den letzten Umschlag zu öffnen?« Alex deutete darauf. »Ich habe das Gefühl, dass das der schlimmste für Sie wird.«
    »Ja, keine Sorge«, antwortete Emilie, nahm das Kuvert und riss es auf. Darin befand sich der neue Schlüssel zum Château, um den Sebastian sie einmal gebeten hatte. Und der alte, rostige, der damals verschwunden war.
    »O Gott«, murmelte sie, Tränen in den Augen. »Dann ist er also damals ins Château eingebrochen! Und dann hat er noch die Kaltschnäuzigkeit besessen wiederzukommen und mich zu trösten ! Wie konnte er nur, Alex?«
    »Wie gesagt: Er wollte unbeschränkten Zugang. Tut mir wirklich leid, Em. Allerdings muss ich ihm zugutehalten, dass er am Anfang ziemlich in Sie verguckt war. Als er das erste Mal von Frankreich zurückgekommen ist, hat er mir von Ihnen vorgeschwärmt. Vielleicht waren seine Absichten doch nicht so unehrenhaft, und er dachte, die Ehe würde funktionieren. Aber dann hat Bella wieder gelockt, und er konnte nicht widerstehen. In den letzten zehn Jahren ist er immer wieder zu ihr zurückgekehrt.«
    »Bitte versuchen Sie nicht, Entschuldigungen für ihn zu finden, Alex«, herrschte sie ihn an. »Er hat kein Mitleid verdient. Abgesehen von allem, was er mir sonst angetan hat, würde ich, wenn von Liebe die Rede ist, erwarten, dass diese sich auf einen einzigen Menschen beschränkt.« Sie wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht.
    »Das würde ich auch«, pflichtete Alex ihr bei. »Tut mir leid, dass ausgerechnet ich Ihnen die Augen öffnen musste. Bitte hassen Sie mich nicht dafür, ja? Ich verachte meinen Bruder für das, was er Ihnen angetan hat.«
    »Wieso sollte ich Sie hassen? Ich habe Sie doch gebeten, mir alles zu erzählen.«
    »Danke. Übrigens sollten Sie das Buch behalten. Nehmen Sie es nach Frankreich mit und stellen Sie es zurück in die Bibliothek des Châteaus.«
    »Aber mein Vater hat es Ihrer Großmutter geschenkt, und die hat es wiederum Ihnen vermacht, also gehört es Ihnen.«
    »Unter normalen Umständen, ja. Aber in der jetzigen Situation ist es wahrscheinlich das Beste, wenn Sie es mitnehmen, damit es nicht verschwindet«, schlug er vor. »Nur interessehalber: Wissen Sie, wo sich der andere Band befindet? Offenbar nicht in der Bibliothek Ihres Vaters.«
    »Sie kennen die Bibliothek nicht«, widersprach Emilie. »Sie ist riesig, umfasst über zwanzigtausend Bände. Sebastian hätte vermutlich mehr als ein paar Tage gebraucht, um sie nach dem Band abzusuchen.«
    »Die hatte er auch. Seine Reise nach Frankreich diente nur einer letzten Vergewisserung vor der Einlagerung der Bücher. Sebastian hatte schon zuvor genug Zeit mit Ihnen im Château verbracht.«
    »Stimmt.« Emilies Gedanken wanderten zurück zu den Tagen, als sie Sebastian

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