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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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unter strenger Beobachtung der SS stand und ich nur die Katze habe hereinkommen sehen.«
    Édouard reagierte verwirrt auf Frederiks seltsames Geständnis, und Falk musterte seinen Bruder argwöhnisch. »Ich kann wohl kaum meinen Vorgesetzten verhaften, weil er in seinem Bestreben, einer Dame eine Freude zu bereiten, gegen die Vorschriften verstoßen hat«, erklärte er verärgert. »Vergessen wir die Sache. Doch Ihnen, Édouard, würde ich raten, das Radio sofort den Behörden zu übergeben, damit es keine weiteren Missverständnisse mehr gibt.«
    »Selbstverständlich, Falk«, versprach Édouard. »In der fraglichen Nacht war ich nicht hier. Sophia, du hättest Herrn Frederik nicht ermutigen dürfen.«
    »Die Musik war himmlisch«, erklärte Sophia mit einem verzückten Lächeln. »Mozarts Requiem müsste einen solchen Verstoß gegen die Regeln doch wert sein, oder?«, fragte sie mit entwaffnendem Charme.
    Am folgenden Morgen gesellte Édouard sich in der Bibliothek zu Connie.
    »Frederik war also in meiner Abwesenheit hier?«, fragte er.
    »Ja. Ihre Schwester hat ihn hereingebeten. Ich wusste nichts von ihrer Verabredung.«
    »Verstehe.« Édouard verschränkte seufzend die Arme. »Mir ist gestern Abend aufgefallen, dass sich ihre Beziehung vertieft hat. Sie sind sehr ineinander verliebt. Hat Sophia mit Ihnen darüber gesprochen?«
    »Ja«, gestand Connie. »Ich habe versucht, ihr klarzumachen, wie aussichtslos diese Beziehung ist. Aber sie lässt nicht mit sich reden.«
    »Für Sophia können wir nur hoffen, dass Frederik bald nach Deutschland zurückmuss.« Édouard wandte sich Connie zu. »Sie haben ihnen in der Nacht Gesellschaft geleistet?«
    »Nein. Frederik ist gekommen, als ich schon im Bett lag.«
    »O nein!«, rief Édouard entsetzt aus. »Sophia hat den Verstand verloren! Einen Mann allein und noch dazu heimlich und spät abends zu empfangen ist undenkbar!«
    »Tut mir leid, Édouard. Ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte«, erklärte Connie. »Mir war klar, dass es sich für sie nicht schickt, um diese Uhrzeit mit Frederik allein zu sein, aber ich bin Gast in diesem Haus. Es steht mir nicht zu, ihr Vorschriften zu machen. Am allerwenigsten über einen so hochrangigen deutschen Offizier.«
    Édouard sank in einen Sessel. »Reicht es nicht, dass sie unser schönes Land zerstören und seine Schätze gewaltsam an sich bringen? Müssen sie mir auch noch meine Schwester nehmen? Manchmal …«
    »Édouard, was ist?«
    »Entschuldigen Sie bitte, Constance, ich bin müde und schockiert über das Verhalten meiner Schwester und habe das Gefühl, diesen Krieg schon sehr lange zu führen. Warten wir ab, wann Frederik nach Deutschland zurückkehrt. Wenn das nicht bald geschieht, müssen wir drastischere Maßnahmen ergreifen.«
    »Immerhin können wir uns über die Nachricht freuen, dass es der Résistance gelungen ist, die STO -Akten zu entwenden, nicht wahr?«
    »Ja. Und das wird nicht die letzte gute Nachricht gewesen sein.«
    Édouard verließ die Bibliothek.
    In dem Moment wurde Connie klar, dass Édouard de la Martinières etwas mit dem STO -Coup zu tun hatte. Der Gedanke tröstete sie. Doch er änderte nichts an der Tatsache, dass sie in einem nicht von ihr selbst gesponnenen Netz gefangen und zur Passivität verdammt war. Allmählich hatte sie das Gefühl, den Verstand zu verlieren …
    Warum hatte Frederik die de la Martinières geschützt, indem er das Radio erwähnte? Konnte es sein, dass Frederik tatsächlich nicht an die Sache der Nazis glaubte? Oder wusste er, dass von diesem Haus aus gefunkt worden war, und wollte der Sache selbst auf den Grund gehen?
    Connie stützte den Kopf in die Hände und begann zu weinen. Es wurde immer verworrener. Alle außer ihr schienen zu wissen, was gespielt wurde.
    »Lawrence«, flüsterte sie, »hilf mir.«
    Beim Mittagessen wirkte Sophia, die Connie in den vergangenen Tagen nur selten zu Gesicht bekommen hatte, müde und blass. Connie beobachtete, wie sie in ihrem Essen herumstocherte, schließlich vom Tisch aufstand und sich entschuldigte.
    Zwei Stunden später, als Sophia noch immer nicht aus ihrem Zimmer gekommen war, klopfte Connie an ihrer Tür. Sophia lag mit grauem Gesicht auf dem Bett, ein kaltes Tuch auf der Stirn.
    »Meine Liebe, geht es dir nicht gut?« Connie setzte sich auf die Bettkante und nahm Sophias Hand. »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich bin nicht krank. Jedenfalls nicht körperlich …« Sophia lächelte matt. »Danke, dass du

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