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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Detective.
    »Sie hatte ihn gestern das erste Mal mir gegenüber erwähnt. Ich wusste nichts von seiner Existenz, bis er in den Gerichtssaal marschiert kam.«
    »Sie haben ihr keine Fragen über ihn gestellt?« Squeeks musterte mich und schüttelte den Kopf.
    »Wie zum Teufel kann ich über jemanden Fragen stellen, wenn ich nicht einmal weiß, dass er existiert?«
    »Reiz sie nicht, Squeeks. Sie ist einen Kopf größer als du und hat dreimal so viel Mumm.«
    »Sie hat mir Dinge verheimlicht, so viel ist sicher. Ich dachte, es wäre das Übliche – dass sie sich einer Beziehung schämte, Sachen in der Art. Erst gestern Vormittag hat sie mir anvertraut, dass dieser Strait sie die Nacht zuvor angerufen hatte und sie dazu bringen wollte, nicht auszusagen.«
    »Er hat ihr gedroht?«, fragte Squeeks.
    »Sie hat es abgestritten. Sie hat mir nur gesagt, dass er ihr Angst gemacht hat, weil er zu der Zeit, als sie zusammen waren, so fordernd gewesen war. ›Er hat mir eine Todesangst eingejagt‹, hatte Paige wörtlich gesagt. Sie hatte versprochen, mir mehr darüber zu erzählen, aber ich durfte nicht mit ihr sprechen, bis sie aus dem Zeugenstand entlassen wurde. Deshalb rief sie Mercer an, um ihm zu sagen, dass sie Dulles, Trippings Sohn, finden wollte.«
    »Erzähl ihm von der Anwaltschwemme, Coop.«
    Ich seufzte. »Sie sollten wohl über alle Beteiligten Bescheid wissen. Da ist ein Typ namens Graham Hoyt.« Ich buchstabierte den Namen. »Er ist der Verfahrenspfleger des Jungen. Er behauptet, an einer Adoption von Dulles interessiert zu sein. Er glaubt, dass er und seine Frau Jenna eine gute Beziehung zu dem Jungen haben und sein Vertrauen gewinnen können. Und er unterstützt einen meiner Kollegen in der Staatsanwaltschaft bei einer Ermittlung, in die Trippings Verteidiger verstrickt ist. Robelon. Peter Robelon.« Ich nannte ihm den Namen der Kanzlei, für die er arbeitete. »Hoyt behauptet, dass sich Robelon seine Hände bei einem Aktienbetrug dreckig gemacht hat.«
    »Wissen Sie mehr darüber?«
    »Reden Sie mit Jack Kliger von der Abteilung für Wirtschaftskriminalität.« Ich hielt inne. »Da sind noch mehr. Eine Anwältin vom Waisenhaus und ein Justiziar des Jugendamtes. Ihre Namen und Telefonnummern stehen in meiner Akte.«
    »Und der Informant. Vergiss den Informanten nicht.«
    »Mike hat Recht«, sagte ich. »Es scheint schon so lange her zu sein, wie aus einem anderen Fall. Ich hatte überlegt, einen Informanten zu benutzen. Sein Name ist Bessemer.«
    »Davon habe ich gehört.« Squeeks lächelte zum ersten Mal, seit wir ins Revier gekommen waren. »Scheint so, als ob ein paar Jungs dafür Federn lassen mussten. Ist er auch in diesen Schlamassel verwickelt?«
    »Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen. Er war auf dem Weg zu mir, als er sich aus dem Staub machte. Er ist im Gefängnis Trippings Zellengenosse gewesen.«
    »Denken Sie, dass Bessemer irgendetwas über Paige Vallis weiß?«, fragte Squeeks.
    »Nur, was ihm Tripping eventuell erzählt hat. Es gibt keine Hinweise, dass er jemals Kontakt zu meiner Zeugin gehabt hätte. Aber er ist noch immer auf freiem Fuß, und ich habe keine Ahnung, was er im Schilde führt.«
    Während wir uns zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh unterhalten hatten, hatte ein ständiges Kommen und Gehen geherrscht. Nun war es eine ganze Weile ruhig gewesen; als das Telefon klingelte, schraken wir alle auf.
    Mike hob ab. »Ja, Mr. B. sie ist noch hier. Sie sitzt auf dem heißen Stuhl.« Er notierte sich eine Nachricht und legte auf. »Das war Battaglia. Er hat jemanden bei der CIA erreicht, und sie haben ihn mit den Informationen, die du wolltest, zurückgerufen. Harry Strait arbeitet nicht mehr für die CIA. Hier ist die Kontaktperson, die dir weitere Auskünfte geben kann.«
    Ich nahm Mike den Zettel aus der Hand. »Er muss doch einen Rentenscheck oder irgendwelche Pensionsbezüge bekommen. Irgendwie werden sie ihn doch finden können.«
    »Schwierig, Blondie. Sogar für einen so tollen Verein wie die CIA. Harry Strait ist seit fast zwanzig Jahren tot.«

17
     
    Ich schlüpfte gegen vier Uhr morgens zu Jake unter die Decke. Er rührte sich nicht, und ich wusste nicht, ob er nur so tat, als würde er schlafen, um sich nicht mein Gejammere über den Tod meiner Mandantin anhören zu müssen. Ich fuhr ihm mit dem Finger die Wirbelsäule hinab und küsste ihn auf den Rücken, aber er reagierte nicht.
    Als ich um sieben Uhr die Augen aufschlug, war die andere Hälfte des Bettes bereits

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