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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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verändert ...“, hakte Yeva ein.
    „Also, so wie‘s momentan ausschaut, macht sich Tom um 17.22 auf den Weg. Er verlässt sein Haus und pumpt den Hinterreifen seines Fahrrads auf, weil der ein wenig platt ist. Die Bombe liegt zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Hintersitz oder auf dem Beifahrersitz; er hat sich noch nicht entschlossen, wo er sie genau hintun wird. Er verstaut das Fahrrad im Kofferraum seines Autos und fährt los. In der Nähe des Stadions sucht er einen Parkplatz, den Rest des Weges legt er mit dem Fahrrad zurück: Bombe in einer Ketchup-Schachtel auf dem Gepäckträger. Von dort aus wird alles chaotisch. Er hat unzählige Pläne. Deshalb packen wir ihn am besten um 17.22 bei sich zuhause und nehmen ihn aufgrund von illegalem Besitz von Explosivstoffen fest.“, berichtete Luc.
    „Kann er dann nicht behaupten, jemand habe ihm die Bombe untergeschoben? Ich meine, wenn er noch nicht einmal im Auto sitzt?“
    „Stimmt.“
    „Wisst ihr schon, wo er den Wagen parkieren wird?“, fragte Guillaume.
    „Ja. Diese Information ist stabil.“
    „Dann nehmen wir ihn fest, wenn er auf‘s Fahrrad steigt und die Bombe auf den Gepäckträger schnallt.“
    Luc blickte Danielle an. Sie nickten sich zu.
    „Gut, das sollte passen. Dann wollen wir mal schauen, wie das die Situation verändert. Macht euch in der Zwischenzeit mit der Umgebung der Houba de Strooperlaan vertraut. Er parkiert sein Auto vor einem Friseurladen.“
    „Houba de Strooperlaan“, wiederholte Yeva, während sie die Adresse auf einen Zettel schrieb.
    „Dann ist das Wort jetzt bei euch, Lea und Kahil.“, sagte Luc. Lea nahm einen Notizblock hervor.
    „Wir kommen Stück für Stück voran, zumindest bei Takashi. Es ist mittlerweile klar, dass er entweder einer plötzlichen Schizophrenie erlegen ist, oder dass er uns anlügt. Die Idee für den Anschlag kam ihm in einem Café in Paris und hat ihn spontan in die Glückseligkeit katapultiert. Wenn er darüber spricht, hat er ein entspanntes und verzücktes Lächeln im Gesicht. Das heisst effektiv, dass wir es mit richtigen Psychopathen zu tun haben, mit Leuten, die an einer diagnostizierbaren psychischen Krankheit leiden. Wir sind zwar keine Psychiater oder so, aber wir haben den Fall dem Psychiater vom Dienst hier geschildert, und er ist der Meinung es könnte sich um eine akute schizophrene Episode handeln.“
    „Die Idee kam ihm aus heiterem Himmel? Einfach so?“
    Lea nickte. „Wir verstehen es auch nicht, aber es scheint so. Jedenfalls heisst das für euch, dass ihr es mit Leuten zu tun haben könntet, die im wahrsten Sinne des Wortes in einer anderen Realität leben.“
    „ ... zu tun haben könntet?“, fragte Yeva.
    „Wir haben erst eine Aussage von Takashi. Da können wir noch keine generellen Schlüsse ziehen, aber aus irgend einem Grund sind alle Kunden der Meinung, der Terror sei die einzige Lösung für die Probleme unseres Planeten, und das ist echt eigenartig. Vielleicht sind wir einer Massen-Psychose auf der Spur?“
    „Interessant ...“, meinte Yeva nachdenklich.
    „Das wär‘s von unserer Seite. Mehr Einsichten morgen, hoffen wir.“
     
    ☸
     
    Brüssel, 6 Tage nach „Tag X“
     
    Tom machte früher Schluss. Er verliess das Büro kurz nach der Mittagspause. Seinen Pult hatte er noch aufgeräumt, einige Akten entsorgt und die Kaffeetasse fein säuberlich abgewaschen und im Schrank in der Teeküche versorgt.
    Wenn alles gut gehen würde war das sein letzter Arbeitstag. Der letzte Tag eines Lebens im Rückwärtsgang. Es machte Sinn, dass er selbst bei dem Anschlag auch sein Leben lassen würde. Er gehörte selbst genauso zum Problem, wie die meisten anderen Menschen, die den Planeten bevölkerten. Er hatte sein Potential bei Weitem nicht gelebt und hatte nicht viel dafür getan, dass der Planet eine fröhlichere und bessere Welt werden würde. Er hatte es verdient bei dem Anschlag genau so zu sterben wie Tausenden von Fussballfans, die er ins Jenseits befördern würde.
    Wo er vor ein paar Wochen Angst verspürt hätte, fühlte er jetzt nur nahende Erlösung. Gott hatte ihm einen Auftrag gegeben. Seine Zähne hatten angefangen ihm Ratschläge zu geben. Deutlicher konnte das Schicksal nicht sprechen; es würde sein Lebenswerk werden. Endlich würde er etwas tun, das der Menschheit dienen würde.
    Mit diesen Gedanken im Kopf machte Tom sich um vierzehn Uhr auf den Nachhauseweg. Er nahm die U-Bahn, weil er das Auto zuhause stehen gelassen hatte. Alles, was er dazu

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