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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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beitragen konnte, dass die Sache glatt über die Bühne gehen würde, wurde umgesetzt. Seine Zähne hatten ihm geraten das Auto daheim zu lassen, weil er vielleicht in einen Nagel hätte fahren können, und solch ein Platten hätte das fragile Zeitgefüge zu sehr durcheinander gewirbelt; also hatte er die U-Bahn genommen.

Der Fussmarsch von der Station bis zu seinem Daheim dauerte knappe fünf Minuten. In der Bäckerei holte er sich seine letzte Mahlzeit: eine belgische Backspezialität namens Gauffres de Liège. Er liebte sie seit er ein Junge war. Seine Grossmutter hatte ihm immer welche gemacht, wenn sie ihn am Mittwochabend hütete, weil die Eltern in einem Tanzkurs waren. Tom fühlte sich leicht. Es war die ideale Henkersmahlzeit, die ideale Füllung für einen Magen, der bald durch die Wucht einer massiven Explosion in seine Einzelteile zerlegt werden würde.
    Zuhause angekommen ging er zuerst in den Keller, wo die Bombe auf einer Hobelbank lag. Tom stand vor der Kartonschachtel und beäugte sein Werk. Sie war unauffällig und die Ketchup-Schachtel war das ideale Versteck für sein Werk.
    Er öffnete die Schachtel und überprüfte ein letztes Mal, ob die Kabelverbindungen richtig am Plastiksprengstoff angebracht waren. Es war, als lebe er in einem Hollywoodstreifen. Tom konnte sich einen Freudenschrei nicht verklemmen. Er hatte eine Hauptrolle in einer Tragödie und sein Name würde in die Geschichte eingehen; anfangs als Massenmörder, aber ein wenig später als Retter, weil er die Bevölkerung tüchtig dezimierte. Der Terror war die einzige Lösung für den Planeten. Tom war glücklich, dass das Schicksal und seine Zähne ihn auserwählt hatten und nicht irgendeinen anderen.
    Er machte die Schachtel wieder zu. Alles war korrekt verkabelt. Das Feuerwerk würde losgehen, kaum würde er den Code per SMS an die Ketchup-Schachtel schicken.
    Danach ging Tom wieder hoch. Vom Keller direkt in sein Schlafzimmer, wo er eine Stunde lang ein Nickerchen abhielt.
    Um 16.45 weckte ihn sein Mobiltelefon mit einem Rocksong. Er stand auf, machte einen starken Kaffe und holte dann die Bombe, die er auf den Hintersitz seines Autos legte. Eine Viertelstunde später ging er ins Badezimmer, um ein letztes Gespräch mit seinen Zähnen zu führen und um sie noch ein letztes Mal kräftig zu putzen. Die Zähne kommunizierten klar und unmissverständlich. Der Weg vorwärts war der Weg mit dem gefälschten Ausweis der Wurstbude.
    Die Digitaluhr seines Backofens in der Küche zeigte 17.21 an, als er sich den Ausweis schnappte, der auf dem Küchentisch bereit lag. Dann grabschte er sich seine Autoschlüssel und verliess das Haus. Er nahm das Fahrrad, das neben der Eingangstür stand, doch was er dann sah, konnte er kaum glauben: irgend ein Lausbub hatte an seinem Hinterrad rumgefummelt und das Ventil geöffnet.
    „Mist!“, sagte Tom zu sich selbst. Er gab sich Mühe die Wut zu unterdrücken, schliesslich hiess es ein unauffälliges Profil zu fahren. Er nahm die Pumpe vom Velo und begann - äusserlich ruhig - den Hinterreifen aufzupumpen. Innerlich kochte er. Wieso stellte ihm die Realität ein Bein, wenn er doch klar daran war eine Mission zu erfüllen? Tom atmete ruhig ein und aus um die Wut im Zaun zu halten.
    Drei Minuten später verstaute er sein Fahrrad im Kofferraum seines Kombis.
    Er fand einen Parkplatz in der Houba de Strooperlaan und parkierte den Wagen in einer kleinen Lücke, in die er nur kam, weil er ein guter Autofahrer war. Er stieg auf der Seite des Bürgersteigs aus; das Auto war auf der Höhe eines Friseur-Salons mit einem breiten Schaufenster. Tom hielt kurz inne. Sollte er seine Zähne ein letztes Mal befragen? Das Schaufenster bot die ideale Gelegenheit dafür, vor allem, weil in dem Schaufenster sogar ein Spiegel hing. Er wollte den Verlauf des Projekts nicht stören, doch ein letztes kleines Gespräch würde sicher nicht schaden. Wie magisch zog es ihn zu dem Spiegel. Tom blickte um sich. Alles schien in Ordnung zu sein. Es gab weit und breit niemand der ihn beobachtete. Unauffällig trat er an das Schaufenster heran. Als müsse er seine Haare mit den Händen irgendwie zurecht kämmen, betrachtete er sich im Spiegel. Dabei öffnete er leicht den Mund. Seine Zähne blitzten hervor.
    Er machte einer jungen Frau mit Man U-Schal Platz, dann trat er wieder an den Spiegel heran. Er spürte deutlich, dass sein Gebiss noch etwas melden wollte, bevor die Sache sich nach langer Vorbereitung entfaltete. Ein Moped fuhr

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