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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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mich nach Frankreich geführt, Bill. Denn die Frage ist, was tut die ATO von Palms mit den gefangen genommenen Terroristen? Und dieser Spur bin ich nachgegangen und zwar bis ins romantische Paris. Palms sammelt die Terroristen nämlich genau so, wie andere Leute Briefmarken sammeln. Er verfrachtete sie in speziell konstruierte ATO-Gefängnisse, die mehr Ferienwohnung-Charakter haben, als dass sie einer Strafanstalt ähneln. Was er dort genau mit den Terroristen tut, ist mir noch nicht ganz klar, aber bestrafen tut er sie dort kaum. Für das sehen die Gefängnisse zu sehr nach Ferienkolonien aus.“
    „Du hast also so ein Gefängnis gefunden?“, hakte Bill ein.
    „Gefunden und gefilmt.“
    Bill zauberte ein schmalziges Lächeln auf seinen Mund.
    „Liebe Zuschauer, jetzt heizen wir Ihre Wohnzimmer auf. Exklusiv und nur auf LTG: Palms Geheimnis ist ab sofort nicht mehr geheim. LTG! Denn wir sind immer zuerst!“
    Bills Kopf verschwand aus dem Film und wurde durch ein wackliges Video ersetzt, das eindeutig von einem Mobiltelefon aus aufgenommen worden war. Die Qualität war von der Auflösung her gut, von der Kameraführung her eine holprige Fahrt. Aber die Auffangeinrichtung des C-Teams war eindeutig zu erkennen. Unten eingeblendet stand: LTG entdeckt: das ATO-Gefängnis beim Flughafen Charles-de-Gaulle in Paris.
    „Fehlt nur noch, dass man uns beim Teetrinken gefilmt hat ...“, sagte Lea. Das Video endete nach der Aufnahme des Auffanglagers. Youtube schlug sofort ein weiteres Video vor. LTG knackt Palms Geheimnis, Teil 3
    „Soll ich das auch anklicken?“, fragte Kahil.
    Palms legte seine Hand väterlich auf Kahils Schulter.
    „Nein, lasst uns die Pralinen nicht zu lange warten lassen.“
    Er drehte sich um und schritt aus dem Büro. Zurück in der Küche ass Palms zunächst ganz ruhig eine Schweizer Praline und liess sie im Mund zergehen.
    „Käse, Schokolade, Uhren und Banken. Was wäre die Welt ohne die Schweiz?“, sagte er in philosophischem Ton.
    „Jetzt ist mir so einiges klar ...“, dachte Helena laut nach.
    „Was meinst du?“, fragte Lea.
    „Der plötzliche Ansturm, die plötzliche Vervielfachung der Anschläge ... dieses Video hat den Sturm ausgelöst. Ich nehme an es sind entweder Trittbrettfahrer, die jetzt auf den Zug aufspringen, oder das Video hat den Leuten, die einen Anschlag geplant hatten, die letzten Skrupel genommen.“
    Palms nickte still. Er griff nach seinem Handy und wählte eine Nummer.
    „Nils, lass die Auffangstation in Paris Charles-de-Gaulle vom Militär bewachen. Vielleicht zwei Einheiten bei allen zuführenden Wegen und Strassen. Das sind ja nicht so viele, nehme ich an, aber ich geh davon aus, dass wir es demnächst mit einigen Schaulustigen zu tun haben, oder noch schlimmer mit Leuten, die die ATO in irgendeiner Form attackieren wollen.“
     
    ☸
     
    New York, 10 Tage nach „Tag X“
    09.20 Uhr
     
    Pete war angekommen. Er blickte nach unten. Noch nie war ihm aufgefallen wie hoch die Brücke tatsächlich war. Man munkelte sie throne 83 Meter über der Meeresoberfläche.
    Es gab drei Varianten, wie sich das Ganze abspielen konnte: entweder er starb während des Sturzflugs aus Schock, oder er starb durch den Aufprall auf dem Wasser, das ja bekanntlich wie Beton sein sollte, wenn man aus dieser Höhe fiel, oder er starb danach im Wasser, würde ertrinken, weil ihm die Muskeln im kalten Wasser den Dienst versagen würden. Er hoffte auf ersteres. Einen kurzen Moment lang fühlte er wieder das Selbstmitleid in sich hochsteigen, doch mit einem Gedanken an Liv rückte er die Emotion ins rechte Licht. Liv war in einer fremden Welt gestrandet. Vielleicht würde auch sie den Freitod wählen, und falls es ein Leben nach dem Tod gab, würde er sie dort wieder treffen.
    Pete stand still. Die Welt um ihn herum brauste, hupte, lärmte, aber er war im Auge des Zyklons angekommen. Sein Geist war ruhig. Er blickte nach links und nach rechts. Den entscheidenden Schritt wollte er erst dann tun, wenn keine anderen Passanten in der Nähe waren, die ihn an seinem Vorhaben hätten hindern können. Die Luft war rein.
    Pete setzte den rechten Fuss auf die unterste Sprosse des Geländers während seine Hände die obere Stange fest ergriffen. Er zog sich hoch, schwang das linke Bein über das Geländer und balancierte für eine Sekunde zwischen Brücke und Abgrund. Dann suchte er mit dem linken Fuss Halt auf der anderen Seite. Er wollte sich noch drehen, damit er Kopf voran springen konnte, doch

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