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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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ihre Worte eine Wirkung hatten.
    “Weisst du, der Pete in den ich mich während des Studiums verliebt hatte, war auch ein Idealist! Du wolltest dem Kinderhandel das Handwerk legen! Erinnerst du dich? Du wolltest dem Strafvollzug-Wahnsinn in unserem Land die Leviten lesen! Du wolltest inspirierende Persönlichkeiten interviewen und ihre Ideen dem Volk zugänglich machen! Erinnerst du dich? Wo ist dieser Pete? Wurde er von dem Quotenjäger, der immer grösseren Blödsinn bringt, einfach damit die Zahlen stimmen, verdrängt?”
    Pete kaute auf seiner Unterlippe herum. Dann nippte er wieder an seiner Latte. Wieso musste Livia ihm jetzt das gleiche an den Kopf werfen, was sein Gewissen ihm täglich in nie enden wollenden Wiederholungen vorwarf?
    “Und wie verdienen wir unser Geld? Wer bezahlt dieses Apartment? Unser Lebensstandard kostet!”
    Pete konnte kaum glauben, was er da sagte. Er hatte sich nie für Geld interessiert, bis er eines Tages so viel davon hatte, dass es die Hauptrolle in seinem Leben übernahm. Paradox, jetzt wo er es so betrachtete.
    Sie schwiegen etliche Momente lang. Am Himmel sah man ein Flugzeug, das gerade gestartet war und in Richtung des offenen Meeres davon flog.
    “Vor welchem Durchbruch stehst du denn? Wie willst du irgend etwas über den Plan von Palms herauskriegen?”, wechselte Livia das Thema.
    Pete seufzte. “Ich hab gestern Kensington angerufen und der hat mir garantiert, dass ich der erste bin, der etwas erfährt, wenn er auch nur den leisesten Wind von Palms Strategie mitkriegt.”
    Das tönt nicht so spektakulär, dachte Pete leise. Also fügte er noch etwas hinzu. “Er kennt den Präsidenten von Ecuador persönlich und der ist ihm noch einen Gefallen schuldig. Er wird ihm alles erzählen. Sie treffen sich heute Abend für ein Nachtessen und danach ruft Kensington mich an! Wir werden die ersten sein, die etwas wissen!”
    Livia antwortete nicht und Pete konnte sie in dem Moment auch nicht lesen.
    “Komm, wir bleiben am Ball! Wenn heute Nacht nichts rauskommt, kannst du immer noch morgen künden! Gib mir noch eine Chance! Gib dem Sender noch eine Chance!”
    Für was kämpfe ich eigentlich, dachte Pete im Stillen. Er hatte Mühe sein Verhalten und seine wahren Ziele in Übereinstimmung zu bringen. Wieso versuchte er Livia daran zu hindern den Bettel hin-zuschmeissen? Pete verstand sich selbst immer weniger. Vielleicht war er schon zu lange Chefredaktor, ging es ihm durch den Kopf.
    Er schaute Livia hoffnungsvoll an. Schliesslich gab sie klein bei. “Ich überschlaf’s noch einmal! Aber mach dir nicht zu viel Hoffnungen!”
    Dann fügte sie noch etwas an. “Aber heute bleib ich zuhause. Ich hab wenigstens einen Tag Pause verdient!”
    “Klar, das hast du! Überleg dir das wegen der Kündigung noch mal gut! Mit Abstand kommt Klarheit.”
    Pete erhob sich. “Ich geh mal ins Studio. Wir sehn uns heut Abend!” Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, nahm die Autoschlüssel und verliess die Wohnung fast ein wenig hektisch. Warum hatte er es so eilig? Was war mit ihm los? Pete hatte keine Ahnung, was sich genau in seinem Schädel abspielte, aber irgendwie folgte er einem Instinkt, da war er sich fast sicher.
     
    ☸
     
    Paris, „Tag X“
     
    Yeva winkte vor Les Halles ein Taxi herbei. Um die Organisation möglichst klein zu halten, hatte Palms darauf bestanden, dass es weder Chauffeure noch sonst irgendwelche Transporteinheiten geben würde. Die ATO-Agenten mussten selbst entscheiden, wie sie einen Kunden in die C-Camps bringen würden, ob per Taxi, per Privatauto, per Zug oder per Bus. Nur im Notfall konnte man die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen, die dann den Transport erledigen würde, wenn ein Kunde beispielsweise einfach nicht ruhig werden wollte. Helenas Forschungen hatten ergeben, dass die ATO so unauffälliger operieren konnte.
    Guillaume hielt Jean am Oberarm fest. Es war, als habe sich der junge Kunde in sein Schicksal gefügt. Er wirkte verwirrt und verloren. Als habe er eine Leere in sich, von der er nicht wusste, woher sie kam und was sie zu bedeuten hatte. Jedenfalls schien er eindeutig nicht zu realisieren, dass er ein Terrorist war. Einige Schaulustige registrierten um was es ging, weil Jean in Handschellen neben Guillaume stand, aber das Team Wachholder hatte die Situation im Griff. Yeva und Guillaume benahmen sich, als sei die ganze Szene eine eher langweilige Routineangelegenheit und so verflüchtigten sich die Schaulustigen genau so schnell wie

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