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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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nur so erreicht werden konnte. Hatte er sich getäuscht und das Geräusch war von draussen gekommen? War Liv aufgewacht und hatte das Fenster im Wohnzimmer geöffnet, bevor sie wieder schlafen gegangen war? Pete spitzte seine Ohren und hielt den Atem an.
    War er bemerkt worden? Die Stille in der Wohnung war unheimlich. Schliesslich begann er langsam vorwärts zu gehen. Etwas musste er ja tun. Er redete sich Mut ein, sprach in Gedanken mit sich selbst.
    Ich hole das lange Küchenmesser, platze ins Wohnzimmer und mache das Licht an. Mit einem Messer kann ich umgehen. Er dachte an seine Jugendzeit zurück. Damals nahm er Fechtunterricht.
    Er ging in die Küche, zog die Schublade mit den Messern auf und bewaffnete sich. Das Messer strahlte Ruhe aus, verlieh ihm Selbstsicherheit. Mit entschlossenerem Schritt machte er sich auf zum Wohnzimmer. Er trat ein und knipste das Licht an.
    Einen Moment später lag er am Boden. Das Messer hatte er noch in der Hand, aber der Arm wurde ihm auf den Rücken verdreht, so dass das Messer keinen Unterschied mehr machte. Es war so schnell gegangen. Pete liess seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Auf dem Sofa sass ein Mann in schwarzer Kleidung mit langem Haar, das er zu einem Rossschwanz zusammengebunden hatte. Er hatte ein kurzes Messer in der Hand. Auf seinem Schoss lag ein Stück Holz.
    Der Mann, der ihm den Arm auf den Rücken drehte, war sehnig und stark. Pete versuchte sich zu wehren, sah aber schnell ein, dass es zwecklos war. Sein Gegner war ihm hoffnungslos überlegen. Der Mann schälte das Messer aus seiner Hand.
    Als Pete seine Gegenwehr einstellte, wurde es ganz still im Raum. Ein Moment wurde zu einer kleinen Ewigkeit.
    „Alles wird gut, wenn du meine Fragen beantwortest.“, sagte der Mann auf dem Sofa schliesslich, als wären sie bereits seit Stunden in ein Gespräch verwickelt.
    „Wo ist meine Frau?“, krähte Pete. Die wussten ja nicht, dass Livia und er nur im Konkubinat lebten und nicht verheiratet waren.
    „Deiner Frau geht es gut. Jetzt noch ...“
    „Was wollt ihr?“
    „Du kommst schnell zur Sache, das gefällt mir.“
    Er wandte sich seinem Kollegen zu, der es sich auf Petes Rücken bequem gemacht hatte. „Leg ihm die Handschellen an und setz ihn neben mich auf das Sofa.“
    Kurz darauf sass Pete neben dem Mann.
    „Du und deine Frau habt über die Massnahmen der Vereinten Nationen Bericht erstattet.“
    Pete wurde sofort klar, dass es sich nicht um normale Einbrecher handelte. Das war eine geplante Sache. Er und Livia waren die Opfer eines geplanten Verbrechens, das wahrscheinlich mehr LTG im Visier hatte, als ihn und Liv. Scheiss-Fernsehsender, dachte Pete.
    „Wer seid ihr?“
    „Das spielt keine Rolle.“
    „Wo ist meine Frau?“
    „Wir haben sie an einen sicheren Ort gebracht.“
    „Ich habe die Polizei verständigt. Die werden gleich hier sein.“
    „Wir wollen nicht mit der Polizei sprechen. Wir wollen uns nur mit dir unterhalten.“
    „Ich komm euch im Gefängnis besuchen, dann können wir plaudern.“
    Der Mann nahm das Holzstück vom Schoss und begann mit seinem Messer daran rum zu feilen. Er liess mehrere Augenblicke verstreichen.
    „Was weisst du über die Terrorbekämpfung?“
    „Welche Terrorbekämpfung?“
    „Die Massnahmen, die deine Leute planen, um dem Terror ein Ende zu machen! Was weisst du darüber?“
    „Das sag ich dir erst, wenn du mir sagst, wo meine Frau ist!“
    Der Mann, der ihn überwältigt hatte und jetzt am grossen Tisch im Wohnzimmer ihnen gegenüber sass, räusperte sich.
    „Soll ich ihm das Vard zeigen, Meister?“
    „Ja, tu das!“, sagte dieser. Der Typ wirkte nüchtern, irgendwie kalt, leicht desinteressiert und doch intelligent. Komische Mischung, kommentierte Pete in seinem Kopf die eigenen Gedanken.
    Der Mann am Wohnzimmertisch, ebenfalls ganz in schwarz gekleidet, hob einen Rucksack vom Boden auf. Dann zog er eine lange, runde, sich zuspitzende Klinge aus dem Rucksack. Er kam mit dem Ding in der Hand zum Sofa hinüber. Er kniete sich vor Pete nieder.
    „Das ist ein Vard. Es verursacht höllische Schmerzen, wie deine Frau bald herausfinden wird. Wir stossen es langsam in den Körper. Ich zeige dir wie!“
    Der Mann richtete das Metallteil gegen Pete.
    „Wir können es schnell anwenden ...“
    In dem Moment stiess der Mann die Klinge durch Petes rechte Wade. Pete schrie auf, als er sah, wie die Klinge auf der einen Seite in sein Bein eintrat und auf den anderen Seite wieder zum Vorschein kam. Die

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