Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter

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Zukunft ändert sich konstant, aber sie wird auf Grund von Wahrscheinlichkeiten vorherberechnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nachher ein Namensschild tragen, war grösser als die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das nicht tun. Sie haben sich zu spät umentschieden, um mir die Info zu verweigern. Abgesehen davon könnte ich auch den Rest Ihres Tages scannen, bis Sie jemand beim Namen nennt. Dann hätte ich die Info ebenfalls gefunden.“
    Danielle klopfte Luc auf die Schulter.
    „Kleiner, mach nicht so einen Lärm. Deine Hirnmechanik ist so laut!“, provozierte sie ihn.
    „Überzeugen Sie mich noch mehr!“
    In der Zwischenzeit standen etwa vier Leute um Helena herum und hörten der Konversation zwischen ihr und Luc zu.
    „Sehen Sie den Mann im schwarzen Anzug mit der roten Krawatte da drüben?“
    Luc nickte.
    „In genau fünf Sekunden wird er eine Frau erkennen, die er kennt. Er wird quer durch den Raum gehen und sie ansprechen.“
    Helena begann leise zu zählen.
    „Fünf, vier, drei, zwei, eins.“
    Der Mann im Anzug änderte seinen Gesichtsausdruck und fing an quer durch das Foyer zu gehen. Er steuerte eine Frau mit asiatischen Gesichtszügen an, die gerade in ein Gespräch mit einer anderen Frau war. Er sprach sie an.
    Luc war am Rotieren, das sah man ganz deutlich.
    „Wie tun Sie das?“
    „Das kommt morgen dran. Heute geht es nur darum, dass ihr all eure Zweifel niederlegt. Jeden kleinsten Rest des Weltbildes, das euch vorgaukelt ihr würdet die Wahrheit über die Welt und die Zeit kennen, müssen wir heute schachmatt setzen. Wollen Sie mehr Beweise?“
    „Auf jeden Fall. Mein Weltbild wackelt zwar, aber es steht noch.“
    „Gut, nehmen wir Flying Shark zum Beispiel.“
    „Woher kennen Sie... nein, ist schon recht, machen Sie weiter.“
    „In circa zwanzig Sekunden wird die Frau dort drüben ihr Croissant fallen lassen. Flying Shark wird wie ein Süchtiger den Weg unter seine Pfoten nehmen und das Croissant verdrücken, bevor Sandra es auflesen kann.“
    Luc liess keine Sekunde verstreichen. Sofort nahm er seine Leine hervor und leinte den Hund an. Helena beobachtete ihn, als habe sie genau gewusst, dass er das tun würde. Sie wirkte amüsiert. Kurze Zeit später kam ein Mann in Uniform ins Foyer. Er räusperte sich laut, so dass sich alle nach ihm umdrehten.
    „Guten Morgen. Ich wollte mich nur kurz vorstellen. Mein Name ist Léon Renoir und ich bin der Kapitän des Schiffes. Wir haben den Anker an Bord gezogen, wie Sie unschwer feststellen konnten, und nehmen jetzt zunächst Kurs auf die Balearen.“
    In dem Moment zog Flying Shark so fest an der Leine, dass sie Luc aus der Hand glitt. Er drehte sich nach seinem Hund um und sah nur, wie dieser sich schnell an eine ganz bestimmte Stelle im Foyer zubewegte.
    „He, das ist mein Croissant“, sagte eine Frau laut mit einem lachenden Unterton.Luc sah, wie Flying Shark ihr Croissant in zwei Bissen runterwürgte.
    „Falls Sie irgendwelche Fragen haben, finden Sie mich im Steuerhaus an Deck. Ich wünsche Ihnen allen eine angenehme Kreuzfahrt! Das Wetter sollte wunderbar mitspielen und wir erwarten eine ruhige See!“, fuhr der Kapitän weiter.
    Luc sah Danielle an und liess dann seinen Blick weiter zu Helena wandern. „Es ist gekippt!“
    „Bitte?“, fragte sie.
    „Das Weltbild. Es ist gekippt. Ich brauche keine weiteren Beweise mehr.“
    „Sehr gut!“ Helena wandte sich den anderen Teilnehmern zu, die ebenfalls um sie herum standen.
    Luc und Danielle holten sich einen Kaffee und eroberten ihren ungehorsamen Hund zurück.
    ☸
    688 Tage vor „Tag X“

    WORLD TERROR UPDATE

    Köln, Deutschland

    In einer Tragödie sondergleichen mussten die Einwohner Kölns heute durch die Hölle gehen. Das Drama begann um 7.08 Ortszeit während des Morgenverkehrs. Ein Abteil eines Regionalzugs voller Pendler, der offensichtlich mit einer Bombe bestückt gewesen war, explodierte im Kölner Hauptbahnhof kurz bevor der Zug ganz anhielt. Die Bombe verursachte eine so heftige Explosion, dass verschiedene Teile des Zuges durch die ganze Bahnhofshalle geschleudert wurden und unzählige Menschen verletzten. Die Polizei rechnet mit mindestens hundertfünfzig Todesopfern.

    Eine halbe Stunde später fuhr ein amoklaufender Autofahrer gezielt Menschen, die mit dem Motorrad unterwegs waren, über den Haufen. Die Amokfahrt dauerte zwei Stunden. Der Mann konnte von der Polizei nicht gestoppt werden, weil er verschiedene Parkhäuser aufsuchte und dort jeweils