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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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ein Schiffbrüchiger hielt er sich daran fest, bis die Ruhe sich auszudehnen begann.
    Überblick, ich komme. Pete setzte die Puzzleteile seiner Vergangenheit zusammen, bis sich ein sinnvolles Bild ergab. Erpressung. Wieso kam ihm das Wort in den Sinn? Dann dämmerte es ihm: Lord Kensington. Das war Schritt eins. Herausfinden, ob die Erpressung gestern irgendwie gewirkt hatte.
    Mit weniger fahrigen Händen hob Pete das Handy vom Teppich auf. Kurz darauf klingelte es bei Kensington.
    „Ja?“
    „Pete Torrey. Haben Sie was für mich?“
    „Hören Sie mal, Pete. Ich hab alles versucht. Es ist einfach nichts zu machen. Da ist ein Deckel drauf und niemand kann auch nur ein Gramm an wertvoller Info aus der Mühle mahlen. Tut mir Leid. Ich hab‘s wirklich versucht. Aber lassen Sie das mit der Story. Tun Sie mir den Gefallen, bitte!“
    Pete legte auf. „Ach, fick dich doch in den kleinen Zehen!“, fluchte er.
    Schritt zwei. Er hatte immer noch die Aufnahme vom Interview mit dem Jazzmusiker, der Palms alles andere als blumig darstellte. Konnte er die irgendwie verwenden? Eine Spezialreportage namens Palms, das Arschloch ? Das würde zwar die Zuschauerquoten in die Höhe treiben und ihm einen schönen Bonus bescheren, aber die Verrückten würde das nicht interessieren. Fuck!
    Gestern hatte es noch so ausgeschaut, dass er einfach einen publizistischen Coup landen müsste, so dass er absahnen und sich mit Liv auf‘s Land hätte begeben können. Und jetzt plötzlich war nicht einmal das gut genug. Nein, jetzt musste er als einziger Journalist der Welt herausfinden, was Palms vor hatte, weil ein paar Verrückte sonst seine Freundin foltern würden. Wie konnte man nur in einer so blöden Sackgasse landen? Fuck.
    Was würde die Logik tun? Pete stellte sich diese Frage immer dann, wenn er nicht weiter wusste. So wie jetzt. Die Logik hatte klare Vorstellungen von dem, was zu tun sei. Wieso hatte er sich die Frage nicht sofort gestellt?
    Er wählte die Nummer des Kommissars, der ihm heute früh seine Karte da gelassen hatte. Vielleicht hatten sie die Typen ja schon gefasst und Livia war in Sicherheit.
    „Ja, hier Kommissar Dunne?“
    „Hier spricht Pete Torrey. Sie waren heute früh in meinem Apartment. Erinnern Sie sich? Meine Freundin wurde entführt und ich wurde verletzt ...“
    „Ja, ich erinnere mich. Alles okay?“
    „Bin verarztet, wenn Sie das meinen. Haben Sie schon etwas über den Verbleib meine Freundin herausfinden können? Etwas über die Typen in Erfahrung bringen können?“
    „Wir sind dran, Mister Torrey. Aber bis jetzt haben wir noch keine Spur gefunden. Heute Abend sollte ich die Resultate von der Spurensicherung erhalten. Vielleicht sind die Leute in der Datenbank registriert, falls überhaupt irgendwo ein wenig DNA zu finden war ...“
    „Das heisst, Sie wissen noch nichts?“
    „Leider nicht. Aber wir halten Sie auf dem Laufenden. Ich hab ja Ihre Nummer.“
    „Okay, vielen Dank.“ Pete legte auf und schmiss das Telefon auf das ungemachte Bett, wo er immer noch sass. Hatte die Logik noch andere Vorschläge? Sie schwieg.
    Ungefähr drei Minuten sass Pete einfach nur da und starrte ins Leere. Er bewegte sich nicht. Ein Buddha, aber ohne das Lächeln der Erleuchtung. Dann zog er sich an. Das Beugen des Knies tat weh, weil es die Haut an der Wade streckte, aber kurz danach hatte er Hose und Hemd an.
    Schritt drei, sagte er zu sich selbst. Es gab nur eine Möglichkeit. Er musste Palms persönlich erpressen, ihm mit der Veröffentlichung seiner früheren Schandtaten drohen, so dass er ihm etwas verraten würde. Das war die einzige Möglichkeit Liv zu retten. Aber wie kam er an Palms heran?
     
    ☸
     
    Vor der Küste von Zypern, 160 Tage bis „Tag X“
     
    Helena stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch. Instinktiv überprüfte sie, ob sie stehen blieb, indem sie sie für ihr Gefühl einen Moment zu spät losliess. Aber das ging allen so, nachdem bei hohem Seegang gestern unzählige Tee- und Kaffeetassen zu Bruch gegangen waren, schenkte man dem Wohlergehen der Tassen mehr Aufmerksamkeit.
Seit zehn Tagen waren sie nun auf See. Manchmal schaukelte es draussen auf dem Meer, manchmal drinnen in der Seele, wenn es für die angehenden C-Teams darum ging, Neuland zu betreten und alte Denkmuster abzulegen.
    „Wir beginnen heute damit, den bewussten Austausch des Blickwinkels zu trainieren.“, sagte Helena einleitend. Sie nahm einen Marker und begann auf dem Flipchart eine Skizze anzufertigen.
    „Alle

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