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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vorherrscht, auf einmal aufgeben sollten. Nach den bisherigen Spielregeln waren sie doch immer der Achthundert-Pfund-Gorilla, und jede grundlegende Veränderung könnte nur ihre aktuelle Position gefährden – oder ihnen zumindest abverlangen, die neue Technologie selbst nachzubauen, vielleicht sogar zu dem Preis, ihre gewaltige zahlenmäßige Überlegenheit abzubauen, die sie im Laufe von Jahrhunderten überhaupt erst erreicht haben.
    Manpower hingegen ...« Wieder schüttelte der Earl den Kopf. »Wie wenig uns die logische Schlussfolgerung auch zusagen mag, ich glaube, wir sind uns mittlerweile einig: Mike und Honor hatten ganz recht mit ihrer Vermutung, für sämtliche Ereignisse vor Talbott sei in Wahrheit Manpower verantwortlich gewesen. Das wiederum bedeutet: Für was auch immer wir Manpower in den letzten Jahrhunderten gehalten haben, es ist nicht bloß ein ›geächteter Konzern‹. Ich habe immer noch keinen blassen Schimmer, was es in Wahrheit ist , aber ich weiß, dass deutlich mehr dahinter steckt als bloß ein Konzern. Und ebenso wie Tom weiß auch ich, dass Manpower seine wahre Natur sehr effizient verborgen gehalten hat. Ich kann noch nicht einmal darüber spekulieren, wie lange Manpower schon etwas anderes ist als lediglich eine Firma, aber ich bin schlichtweg nicht bereit anzunehmen, dass es einfach so von Heute auf Morgen über seinen Schatten gesprungen ist. Wenn man also bedenkt, dass dort jemand bereits seine Bereitschaft unter Beweis gestellt hat, uns in einen offenen Krieg mit der Solaren Liga zu manövrieren, dann halte ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass genau dieser ›Jemand‹ dafür verantwortlich war, diesen Angriff vorzubereiten und durchzuführen. Und ich denke, dass jemand, der anscheinend so viel Zeit darauf verwendet hat, Mittel und Wege zu ersinnen, die er dem Rest der Galaxis nicht kundgeben wollte, durchaus auch in der Lage gewesen sein könnte, eine gänzlich neue Militärtechnologie zu entwickeln – eine Technologie, die das gesamte bisherige Kräfteverhältnis völlig durcheinanderbringt.
    Falls du der Ansicht bist, es gebe jemanden, auf den diese Beschreibung besser zutrifft als auf Manpower, dann lass mich das doch bitte wissen.«
    Mehrere Sekunden lang blickte Premierminister Grantville schweigend seinen Bruder an, dann ließ er sich wieder in seinen Sessel sinken.
    »Ich wüsste niemanden«, sagte er leise.
    »Ich auch nicht.« Elizabeths grimmige Stimme brachte alle Anwesenden dazu, sich sofort ihrer Königin zuzuwenden. Ihr Blick ruhte jedoch immer noch fest auf White Haven und Caparelli.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie und Sir Thomas der Ansicht sind, Manpower – oder wie zur Hölle wir diese Leute nun am besten nennen sollten – hätten sich nicht bloß auf uns konzentriert und unsere Verbündeten in Ruhe gelassen?«
    »Das halte ich zumindest für sehr unwahrscheinlich«, gab White Haven finster zu. »Möglicherweise haben sie sich nicht auch auf die Andermani gestürzt. Denen muss doch bewusst sein, dass der Kaiser alles andere als glücklich über unser Problem mit der Liga ist. Und die Andermani standen schon immer in dem Ruf, eher ... pragmatisch zu sein. Und auch die Leistungsfähigkeit dieses unbekannten Angreifers kann nicht uneingeschränkt sein – ich meine in Bezug darauf, wie weiträumig sie diesen Angriff planen und durchführen konnten. Also könnten sie sich durchaus überlegt haben, Gustav würde sofort bemerken, wenn er es mit einem sinkenden Schiff zu tun hätte. Die geheimnisvollen Angreifer könnten auch zu dem Schluss gekommen sein, der Kaiser sei schlau und vorsichtig genug, um zu der Erkenntnis zu kommen, sie könnten ihm später genau das Gleiche antun, wenn er sich nicht zurückzieht.
    Aber jeder, der schlau genug ist, all das zu bedenken, wird auch wissen, dass das bisher Gesagte keinesfalls auf Benjamin Mayhew zutrifft, Eure Majestät. Die müssen ihn in ihren Plänen berücksichtigt haben. Ich fürchte ernstlich, unser Kurierboot, das ihn darüber informieren soll, was hier geschehen ist, wird sich mit einem der seinen kreuzen. Und das wird uns berichten, dass vor Jelzins Stern genau das Gleiche passiert ist wie bei uns.«
    »Ich muss Hamish voll und ganz zustimmen, Eure Majestät«, merkte Caparelli an. »Und ich möchte noch etwas hinzufügen. Die Andermani haben ihre militärische Hardware immer noch nicht ganz auf den Stand unserer eigenen Ausrüstung gebracht. Bei den Graysons ist das anders. Ich glaube nicht,

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