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Der Letzte Bus Nach Woodstock

Der Letzte Bus Nach Woodstock

Titel: Der Letzte Bus Nach Woodstock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dexter
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hin.
    »Ja, in der Tat. Auch ich bin von unserem Rector Magnificus in schriftlicher Form von der bevorstehenden Maßnahme unterrichtet worden.«
    »Jetzt mal im Ernst, weißt du, was das Ganze soll?«
    »Nein. Aber ich bin auch nicht scharf darauf, es genau zu wissen, ich genieße den Reiz des Mysteriösen.«
    »Wann wollen sie denn damit anfangen?«
    »Anfangen? – Mein Lieber, sie sind längst dabei! Bei mir waren sie jedenfalls schon heute nachmittag. Sie haben ein reizendes junges Mädchen mit der Aktion betraut – leider war der Quästor die ganze Zeit dabei. Sie hat irgendeinen kryptischen Satz getippt, und dann war sie auch schon wieder weg. Wirklich schade! Ich hatte keine Chance. Ich sollte mich vielleicht häufiger in der Quästur blicken lassen.«
    »Bei meiner Maschine können sie sich die Mühe gleich sparen«, sagte Bernard, »sie muß noch aus dem Mittelalter stammen. Ich habe schon seit sechs Monaten kein Farbband mehr drin. Irgend etwas funktioniert bei ihr nicht richtig.«
    »Na, um so besser für dich. Damit scheidest du aus dem Kreis der Verdächtigen aus. Wolltest du jetzt eigentlich etwas trinken oder nicht?«
    »Meinst du nicht, daß wir heute abend noch genug zu trinken kriegen?«
    »Genug gibt es nicht.« Peter setzte sich, um seine eleganten italienischen Schuhe anzuziehen.
     
    »Wir haben gerade noch Zeit für einen Aperitif.« Es war kurz vor halb acht. »Was möchten Sie?«
    »Einen trockenen Sherry, bitte. Ich bin gleich wieder da – muß mir nur schnell die Nase pudern.« Sie verschwand in Richtung Garderobe. Es waren nur wenige Gäste in der Lounge Bar, und Morse wurde sofort bedient. Er nahm die Getränke und setzte sich in eine Ecke.
    Das Sheridan, zentral am unteren Ende der St. Giles Street gelegen, war das feudalste Hotel Oxfords. Stars von Film und Fernsehen, Sportgrößen und andere Prominenz pflegten hier abzusteigen. Vor den Unbilden der Witterung durch einen Baldachin geschützt, gelangte man über ein paar flache Stufen, vorbei an einem vornehm aussehenden Portier, durch gläserne Drehtüren in die imposante Empfangshalle. Vermutlich haben sie hier irgendwo auch noch einen roten Teppich herumliegen, den sie ausrollen, wenn sie eine VIP erwarten, hatte Morse beim Hereinkommen bissig gedacht. Er selbst hatte nicht einmal auf dem zum Hotel gehörenden engen Hof einen Parkplatz bekommen, so daß er seinen Wagen ein ganzes Stück die Straße hinaufhatte abstellen müssen. Er hätte sich einen anderen Auftakt gewünscht. Sie waren beide etwas einsilbig gewesen.
    Er sah ihr entgegen, als sie zurückkam. Sie hatte ihren Mantel an der Garderobe gelassen. Das burgunderrote, enganliegende Samtkleid betonte ihre grazile Figur. Von einem Moment zum anderen spürte er wieder den Zauber, der von ihr ausging. Sie nahm neben ihm Platz. Der Duft ihres Parfüms streifte ihn und machte ihm ihre Nähe bewußt.
    »Auf Ihr Wohl, Sue.«
    »Auf Ihr Wohl, Inspector.«
    Es war ihm unangenehm, von ihr so angesprochen zu werden. Andererseits entsprach es den Tatsachen. Es mußte ja nicht für immer bei dieser Anrede bleiben. Er bot ihr eine Zigarette an, aber sie dankte. Als sie das Sherryglas hob, bemerkte er, daß sie schmale, sehr gepflegte Hände hatte. Die Nägel waren nicht lackiert, und sie trug keine Ringe. Er fragte sie, um etwas zu sagen, nach ihrem Arbeitstag, und sie erzählte ein wenig von dem, was sie erlebt hatte.
    Die Unterhaltung wollte nicht so recht in Gang kommen. Sobald sie ausgetrunken hatten, standen sie auf. Am Fuß der breiten Treppe, die zum Evans Room emporführte, hob Sue mit einer leichten Handbewegung den Saum ihres langen Kleides etwas an. Morse bemühte sich stoisch, den schmerzhaften Druck rechts zu ignorieren, während er krampfhaft die Zehen des linken Fußes spreizte, um zu verhindern, daß er beim Hinaufsteigen den Schuh verlor.
    Der Evans Room erstrahlte in festlichem Glanz. Um das spiegelnde Parkett herum standen in regelmäßigen Abständen weißgedeckte Tische, auf denen im Kerzenlicht matt Silberbesteck schimmerte. Morse fand, das sei genau der richtige Rahmen für Sue. Die Mehrzahl der Tische war schon besetzt, und er stellte bedauernd fest, daß ihre Freunde offenbar auch schon eingetroffen waren. Eine kleine Band spielte eine einschmeichelnde Melodie. Während ein Kellner sie zu ihrem Tisch führte, betrat ein junges Paar die Tanzfläche und fing heiter und selbstvergessen zu tanzen an, jeder der beiden im Anblick des andern aufgehend.
    »Sind Sie schon

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