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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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aufgewacht. Hatte er etwa schon wieder maßlos getrunken? Er musste sein Alkoholproblem dringend in den Griff bekommen.
    Er schaute an sich selbst herunter, auch er war weitgehend unbekleidet, nur Unterhemd und Unterhose verhüllten ihn notdürftig, von einem Bettdeck keine Spur. Wie waren sie in dieses Bett gekommen? Wahrscheinlich war es die Wohnung von Ella, auch wenn sie unerwartet bieder und anonym eingerichtet war, immerhin hatte sie einen kleinen modernen Flachbildfernseher, den man vom Bett aus sah und praktischerweise stand ihr Telefon neben dem Bett.
    Und warum lag er überhaupt mit Ella in einem Bett? Und zwar mit einer äußerst spärlich bekleideten Ella? Was genau war gestern Nacht passiert? Vielleicht wusste Ella mehr.
    Baldur nahm vorsichtig ihre warme Hand von seinem Bauch und stupste Ella leicht in die Seite.
    “Ella, aufwachen.” Aus Ellas Richtung kam ein leicht gurgelndes Geräusch, er nahm es, wohl zu Recht, als ein Zeichen des Widerwillens. Baldur verstärkte seine Stupser und nachdem Ella noch immer nicht reagierte begann er sie leicht an der Schulter zu schütteln. Auch hier musste er noch einen Gang zulegen. Erst als er sich schon Gedanken machte, wo er kaltes Wasser finden würde, öffnete sie die Augen, streckte sich und gähnte laut um dann überrascht zusammenzufahren.
    “Baldur? Was machst du hier? Wo sind wir?” Sie schaute sich um und wirkte irritiert.
    “Das ist nicht deine Wohnung?” Baldur war erstaunt.
    Ella studierte das Zimmer genau.
    “Nein, ich wohne nicht in diesem Hotel. Und du doch sicherlich auch nicht?” Oh, sie wurde aber schnell wach. Und jetzt fiel auch Baldur auf, dass es sich nur um ein Hotelzimmer handeln konnte. Spätestens die Minibar sprach eine deutliche Sprache.
    “Ella, sorry, es tut mir wirklich leid, aber ich kann mich an nichts, an überhaupt nichts, was gestern Nacht passiert ist, erinnern.” Baldur sah sie fragend an.
    “Oh la la, Baldur, da hast du aber einiges verpasst.” Ella klimperte affektiert mit den Augen und setzte ein seltsames Grinsen auf.
    Baldur wurde rot.
    “Es ist mir so unangenehm, dass ich davon nichts mehr weiß.” Seine Stimme wurde immer leiser während Ella nun die Lippen zusammenpresste. Sie schien wohl doch eher wütend.
    “Wenn du mir zumindest die Highlights kurz erläutern könntest?”
    Nun konnte Ella nicht mehr an sich halten und begann schallend zu lachen. Baldur sah sie verdutzt an.
    “Baldur, du sahst zu komisch aus. Ich weiß doch auch nichts mehr von gestern Nacht.”
    Baldur war erleichtert. Aber das Rätsel würde sich so nicht lösen lassen.
    “Meinst du es war schon wieder der Alkohol? Ich hab schon wieder einen fürchterlichen Brummkopf.”
    “Das glaube ich nicht. Mein Kopf fühlt sich gut an. Mir fehlt die Erinnerung an den Rest des Konzerts und an die ganze Nacht, aber davor haben wir nicht viel getrunken. In der Freak Factory gab es eh nur Bier und Softdrinks. Und so viel Bier kann ich gar nicht trinken, als dass ich davon einen Filmriss bekommen könnte. Ich vermute, da war etwas anderes im Spiel. Aber zumindest im Moment komme ich nicht drauf. Vielleicht sollten wir mal mit Jason und Lara sprechen. Die waren doch dabei und die ..”
    “Ella?”
    “Ja?”
    “Ich find das toll, dass du dich direkt nach dem Aufwachen schon an so viele Wörter erinnern kannst.” Baldur machte eine kleine Pause.
    “Aber es wäre total nett, wenn wir den Tag etwas langsamer beginnen könnten.”
    Ella klappte den Mund zu. Minutenlang herrschte Stille, die Baldur nutzte, wieder Herr seiner selbst zu werden. Langsam ging es auch seinem Kopf besser.
    “Baldur?”
    “Ja Ella?”
    “Was hast du denn da um den Hals?” Baldur trug ein Lederband mit einem Stein.
    “Das habe ich von meinem Großvater bekommen, als ich 18 Jahre alt geworden bin. Ich weiß gar nicht, was das für ein Stein ist, aber es ist eine schöne Erinnerung. Mein Großvater war mir sehr wichtig.” Ella wirkte verwirrt.
    “Was ist, warum blickst du mich so an, mit den Pupillen auf unendlich gestellt?”
    “Diese Kette, mein Vater hatte die gleiche. Also nicht exakt die gleiche, aber auch eine Kette mit einem Stein, und der Stein war von der gleichen Art, wie der an deiner Kette.”
    Baldur schaute nachdenklich.
    “Da gibt’s noch eine andere merkwürdige Sache. Ich hab gestern beim Konzert gesehen, dass du da so ein kleines Muttermal am Arm hast.”
    “Niemand ist perfekt.” Das war Ella nun wirklich unangenehm.
    “Schau mal.” Baldur

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