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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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ihnen.
    “Bitte leiten sie den Bezahlvorgang ein.” Die Frau blickte fragend zu Ella und Baldur. Baldur reichte ihr seine Kreditkarte.
    Der Supermarkt war merklich voller geworden. Und immer mehr Gäste trugen schwarz. Sie mussten sich beeilen hier herauszukommen. Baldur trat von einem Bein auf das andere. Die Verkäuferin schaute sich die Karte genau an. Baldur schien es als würde sie seinen Namen auswendig lernen. Schließlich öffnete sie ein geheimes Fach an der Maschine, stellte den Fuß auf eine der Leisten und klopfte dreimal gegen den Bildschirm. Sie zog die Karte durch einen Schlitz und sagte
    “So, brav mein kleiner, jetzt zahlen.” Die Maschine knatterte und ein grünes Licht begann zu blinken.
    “Vielen Dank für Ihren Besuch. Wir wünschen Ihnen noch viel Freude mit dem Marzipan”
    Ella wandte sich der Frau zu. “Vielen Dank. Das war sehr freundlich. Sagen Sie, gibt es hier noch einen Nebeneingang? Wir haben hier einige bekannte Gesichter gesehen und unsere Einkäufe sollen eine Überraschung sein.” Die Frau musterte erst die Raviolidosen und dann Ella.
    “Na klar, kommt mit.” Baldur und Ella verstauten ihre Einkäufe in Windeseile in den Rucksäcken und folgten der Raucherin, die mit ihren Crocs in Richtung des Regallabyrinths schlurfte.
    “So da wären wir.” Sie öffnete eine Tür und trat zusammen mit Ella und Baldur ins Freie. Dann steckte sie sich ihre beiden Zeigefinger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Innerhalb von Sekunden strömten Dragon Slayer von allen Seiten auf sie zu. Baldur und Ella wollten zurück in den Supermarkt, doch die Frau versperrte ihnen den Weg. Bedeutungsschwer knöpfte sie ihren Kittel auf und eine schwarze Rockerkluft kam zum Vorschein.
    “Schaut mal wen wir hier haben. Wenn das nicht der Doktor mit seiner Blondine ist.” Die anderen Dragon Slayer fielen in das hämische Lachen mit ein.
    “Da wird sich die Chefin aber freuen.”

33 Engel
    Starke Hände ergriffen sie und verfrachteten sie in einen schwarzen Mercedes. Die drei Slayer, die sie begleiteten, waren einen Kopf größer als Baldur und hatten Oberarmmuskeln mit dem gleichen Umfang wie Baldurs Oberschenkel. Baldur und Ella leisteten keinen Widerstand. Nach wenigen Minuten und einer rasanten Fahrt durch die kleine Stadt hatten sie das Hotel, das Hauptquartier der Dragon Slayer, erreicht.
    “Was habt ihr mit uns vor?”, erkundigte sich Ella.
    “Schnauze.” Mehr wurde nicht gesprochen. Am Hotel angekommen wurden sie in ein Zimmer im ersten Stock verfrachtet. Die Rucksäcke blieben im Foyer. Das Zimmer war klein. Außer vier Stühlen fanden sich keine weiteren Möbel. Die eine Wand zierte ein überdimensionales schwarzes Stofflaken mit dem sterbenden Drachen. An der Decke erkannte Baldur Kameras. Dort hingen auch einige Strahler. Es war taghell. Beide setzten sich.
    “Baldur”, Ella beugte sich zu ihm hinüber und ihre Lippen berührten fast sein Ohr. Sie flüsterte.
    “Ich habe etwas ganz Dummes gemacht.” Er konnte sie nicht anschauen, denn hätte er den Kopf in ihre Richtung gedreht, wäre er ihr viel zu nah gewesen. Schon so wurde ihm heiß und kalt.
    “Was denn?”, artikulierte er geschickt.
    “Der Atlas, ich wusste nicht, wo ich ihn in der Höhle sicher verstauen konnte und habe ihn deswegen mitgenommen.” Baldur wurde schwindelig.
    “Wo ist er? Bei den Rucksäcken?”
    “Nein, ich hab ihn in der Innentasche meiner Jacke. Er ist hier.”
    “Oh nein.” Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit würde der Atlas den Dragon Slayern in die Hände fallen. Dann wäre Fafnir über kurz oder lang verloren. Das durfte nicht geschehen.
    “Ella, pass auf, wir müssen sehr vorsichtig sein. Hast du die Kameras gesehen?”
    “Ja klar.”
    “Das heißt, sie sehen uns und beobachten uns. Wahrscheinlich werden wir auch abgehört.” Ella nickte. Sie flehte:
    “Ich möchte, dass du das Buch nimmst. Bei mir ist es nicht sicher. Pass auf, ich steck es dir zu.”
    Baldur fragte sich, warum sie es bei ihm sicherer wähnte, aber es schien ihm weder der richtige Moment noch der richtige Ort für eine Diskussion. Und die Show begann. Ella sprach nun mit lauter Stimme.
    “Oh Baldur, ich habe solche Angst. Was werden sie nur mit uns tun? Ich bin nur so froh, dass du bei mir bist. Halt mich.” Bei diesen Worten fiel sie ihm, wie er fand eine Spur zu theatralisch, um den Hals und drückte ihren Körper fest an seinen. Baldur blieb fast die Luft weg. Und das nicht nur weil sie ihn so fest

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