Der letzte Druide (German Edition)
aber nun zögerte er keine Sekunde. In Windeseile suchte er Eimer und Hocker, füllte die Tröge der wenigen Tiere aus einer Haferkiste und war dann fast eine Stunde nur mit Melken beschäftigt. Die beiden Kühe waren zu entkräftet, um gegen seine bisweilen etwas ungeschickte Vorgehensweise zu protestieren. Am Ende waren sie dankbar, als es geschafft war und Bastian sich die Hände an seiner Fellkleidung abwischte.
So hatte er sich seinen Weg zur Fischerhütte zurück nicht vorgestellt. Aber das war letztlich egal. Er füllte noch einmal die Tröge mit Futter und holte auch frisches Wasser von draußen, sodass die Tiere auch die nächsten Tage überstehen konnten. Sobald Bastian zu Rednek kam, wollte er für Hilfe sorgen.
Nach einer kurzen Pause marschierte er weiter.
Und kurz darauf begegnete er den Verfluchten.
Und dem Totgeglaubten.
Sie waren zu dritt. Den Kleinen erkannte Bastian zuerst. Es war Patzer, sein zwergenhafter Freund, von dem er schon befürchtet hatte, er wäre bei der Zerstörung der Schmiede mit umgekommen. Nun sah er, dass dem nicht so war.
Und die beiden anderen...
"Rolf 1" rief er und rannte ihnen die letzten Schritte entgegen. "Hendrik! - Seid ihr es wirklich?“, Sie waren es.
Bastian sah das Lachen auf ihren Gesichtern, die Freude, ihn gefunden zu haben. Da war nichts Unechtes dabei, kein Schleier eines fremden Willens, der sie lenkte... Kein kalter Fluch einer toten Hexe...
"Patzer! Du alter Gauner, wie hast du das geschafft?“, wandte sich Bastian an den Zwerg. Er beugte sich zu ihm hinunter, hob ihn hoch und umarmte ihn, als wollte er ihn erdrücken .
"Langsam!“, keuchte Patzer. "Was die Hölle nicht geschafft hat, bringst du bestimmt noch fertig. Mach mich nicht kaputt!“,
Bastian lachte Tränen. Er setzte ihn ab.
"Und ihr..." Er wandte sich den Freunden zu, die er so lange vermisst hatte. Tränen stiegen ihm in die Augen. "Ich bin froh, euch gesund zu sehen."
"Wir auch", bestätigten die Zwillinge fast gleichzeitig. Dann fielen sie sich in die Arme.
"Ich glaube, wir haben uns eine Menge zu erzählen", meinte Bastian nach dem ersten Luftholen. "Ihr mir und ich euch. Stimmt's?“,
Sie wurden ernst und rückten unwillkürlich einen Schritt von ihm ab.
Patzer übernahm das Wort.
"Natürlich hast du recht. Es gibt eine Menge zu erzählen, aber das sollten wir unterwegs tun. Es ist viel passiert, seit du mit Arawn verschwunden bist. Etwas Entscheidendes steht bevor. Rednek und seine Familie sind aus ihrer Hütte verschwunden..."
"Die ganze Insel scheint menschenverlassen", warf Bastian ein.
"Das hast du richtig beobachtet", bestätigte Patzer. "Erinnerst du dich an die Nacht in Redneks Hütte, als wir ihm und seiner Familie zum Strand hinunter folgten?“,
Bastian nickte.
"Letzte Nacht war es wieder so", erklärte Patzer mit rauer Stimme. "Rolf und Hendrik waren ebenfalls Zeugen. Rednek und die Seinen verwandelten sich um Mitternacht in Bäume und verließen die Hütte. Doch anders als damals kehrten sie nicht wieder zurück. Am anderen Morgen, also heute, fanden wir ihre Spuren. Es war etwas Schnee gefallen, so war es nicht schwer, der Fährte zu folgen. Nicht weit von ihr fanden wir einen riesigen Wald." Er verstummte und sah Bastian fest in die Augen. "Der Wald steht an einer Stelle, wo wir auf unserem Weg zur Dunklen Schmiede vorbeikamen. Doch vor Tagen gab es dort noch keinen einzigen Baum... verstehst du?“,
"Nein."
"Auch wir können es nur ahnen. Aber bitte, komm. Lass uns unterwegs darüber sprechen. Ich fühle, dass wir keine Zeit verlieren dürfen. Ich bin froh, dass wir dich so schnell
gefunden haben..."
Bastian war überrascht von der ernsten Zielstrebigkeit, die aus Patzer sprach. Gemeinsam mit den wiedergefundenen Freunden setzte er den Weg fort. Unterwegs gelang es ihm, wenigstens ein paar Antworten auf die brennendsten Fragen zu erhalten .
Demnach war folgendes passiert, nachdem Arawn mit ihm aus der Dunklen Schmiede verschwand: Der magische Stein, ENBARR, war urplötzlich außer Kontrolle geraten, hatte Blitze der Vernichtung von sich geschleudert, die nach und nach zur völligen Zerstörung der Schmiede führten. In dem Tumult war es Patzer gelungen, sich zu befreien, als ein Blitz die Kette spaltete, mit der er an den Balken des Blasebalgs gefesselt war. Er hatte sich dann irgendwo unter herumliegenden Trümmerstücken versteckt, bis das Inferno abgeflaut war. Aus diesem Versteck heraus konnte er sehen, wie Saramoon sich
Weitere Kostenlose Bücher