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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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zuvor. Die Schmiede war eine Ruine, an der kaum noch ein Stein auf dem anderen stand. Bastian befand sich inmitten dieser Trümmer. Seine Augen tränten im scharfen, kalten Winterwind. Das Licht in ihm, jene geheime Kraft, die ihn aus Arawns Bastion wieder hierher zurück getragen hatte, war erloschen. Frierend nahm er das Bild der Verwüstung in sich auf und versuchte, es zu verstehen.
    Wie lange war er wirklich gefangen und weit fort gewesen?
    Er irrte durch die Überreste der Schmiede und suchte nach Patzer. Aber er fand ihn ebenso wenig wie Saramoon, weder tot noch lebendig. Die Ruine war verlassen. Keines der Zauberschwerter, die der Druide in der Nacht vor Arawns Ankunft geschaffen hatte, war auffindbar.
    Die Esse ragte fast unversehrt inmitten der Trümmerstätte auf. Bastian trat ganz nahe an sie heran, aber die beiden schillernden Tropfen, die Saramoon als Heilmittel gegen Lihous Fluch hergestellt hatte, waren verschwunden, die schwarze Glut erstorben.
    Enttäuscht trat Bastian zurück. Erstmals seit seiner Rückkehr ließ er seinen Blick über die weitere Umgebung der Schmiede schweifen. Der Schreck fuhr ihm in alle Glieder, als er begriff, dass der Wunderwald — verschwunden war!
    Nicht ein einziger Baum erhob sich mehr in der weiten Ebene, nicht einer! Die ehemalige Schmiede war die einzige Erhöhung im Umkreis... Arawns Baumheer war vom Erdboden verschluckt. War es ebenso vernichtet wie die Schmiede? War Lir zurückgekehrt, als sich Bastian in Gefangenschaft befunden hatte? War Arawn mitsamt seinen Kriegern geschlagen? Aber was war aus Patzer geworden, und aus ENBARR? Hatte Manannan Mac Lir den 'Erwiderer' zurückerhalten?
    Tausend Fragen schwirrten Bastian durch den Kopf.
    Aber die Kernfrage war: Was hatte sich in seiner Abwesenheit hier ereignet?
    Je länger er nachdachte, desto mehr gelangte er zu der Überzeugung, dass Patzer, wenn er die Ereignisse heil überstanden hatte, zu Rednek zurückgekehrt war. Vielleicht hatte er die Hoffnung nicht aufgegeben, Bastian wiederzufinden, und wollte Hilfe zu seiner Befreiung organisieren...
    Bastian beschloss, ebenfalls zur Hütte des Fischers zurückzukehren. Möglicherweise fand er dort Antworten auf all die drängenden Fragen.
    Der Versuch, auf gleiche Weise, wie er aus Arawns Bastion entkommen war, zu Rednek zu reisen, misslang völlig. Das Licht in ihm war entweder erschöpft, oder es wollte sich für so etwas nicht missbrauchen lassen. Bastian musste wohl oder übel wieder marschieren, diesmal allein.
    Er ließ die Ruine ohne Bedauern hinter sich.
    Aber bald kam ein heftiger Sturm auf, und nur einige Meilen von der Schmiede entfernt fand er Saramoon.
     
     
    Hagelkörner prasselten vom grauen Himmel. Der beißende Wind trieb sein Spiel mit Bastian, als er sich über den kalten Leichnam des Druiden beugte und das funkelnde Schwert aus der erstarrten Hand löste.
    ENBARR ließ es geschehen. Federleicht wie eh und je hob es Bastian auf und schob es in seinen Gürtel.
    Saramoons Anblick ließ ihn schaudern. Der Magier war nur noch etwa halb so groß, wie Bastian ihn in Erinnerung hatte. Dafür wirkte sein ehemals spindeldürrer Leib aufgebläht wie eine leere Hülse. Die grünen Augen waren ausgelöscht, sahen
    aus wie schmutziges, blindes Glas. Er war so tot, wie man nur sein konnte. Und ENBARR hatte ihn getötet 1
    Bastian zweifelte keine Sekunde daran, dass das Schwert sich gegen seinen Schöpfer gewandt hatte, weil sich dieser den Mächten der Finsternis verschrieben hatte. Er wusste es einfach .
    Der letzte Druide hatte sich Saramoon selbst genannt. Wenn er der letzte gewesen war, dann gab es jetzt keinen einzigen mehr auf der Welt! Bastian wusste nicht, ob dies gut oder schlecht war. Er merkte nur, dass, seit ENBARR zu ihm zurückgekehrt war, der Sturm auf ihn keine solche Macht mehr ausübte, und das war ein gutes Omen.
    Bald setzte er seinen Weg fort, und das Schlimmste war 
    die Angst, auch Patzer irgendwo aufzufinden wie den toten Druiden — als kleinen toten Unsterblichen...
     
     
    Was war aus Arawn geworden? War er ebenso umgekommen wie Saramoon und deshalb nicht dazu gekommen, sich um Bastian zu kümmern, als er noch sein Gefangener in der Bastion war?
    Diese Frage beschäftigte Bastian neben Patzers Schicksal am meisten.
    Aber auch andere Dinge gingen ihm durch den Kopf. Seine eigene Zukunft zum Beispiel. Würde er jemals dorthin zurückkehren, wo er zuhause war? Zu seinen Eltern, in eine Zeit ohne Dämonen und Zauberer...
    Auf seinem Weg

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