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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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durchgemacht.«
    Einen Moment lang sahen sie Will beim Schlafen zu.
    »So muss es sein, wenn man ein Kind hat«, raunte Freddie seinem Liebsten zu. »Vielleicht sollten wir eins adoptieren.«
    »Ja, vielleicht.« Ken drückte seine Schulter. »Du wärst bestimmt ein toller Dad.«
    »Glaubst du wirklich?«, fragte Freddie und fing an zu strahlen.
    »Absolut. Es war einfach super, wie du heute Abend mit ihm umgegangen bist.«
    Mit einem glücklichen Seufzer blickte Freddie erneut auf Will.
    »Freddie?«, murmelte Ken, als er sich nicht rührte.
    »Mmm?«
    »Dir ist doch wohl klar, dass wir ihn nicht adoptieren können?«
    »Ja.« Dieses Mal stieß Freddie einen unglücklichen Seufzer aus, schränkte dann jedoch mit hoffnungsvoller Stimme ein: »Obwohl er inzwischen eine Waise ist.«
    »Er ist einfach zu alt.«

    »Das ist wirklich nicht gerecht. Die älteren Waisenkinder bleiben immer übrig, weil jeder Babys will.«
    »Komm, Freddie. Lass uns schlafen gehen.«
     
    Während Will in ihrem Zimmer schlief, lag Kate hellwach in einem schmalen Einzelbett. Jeder Muskel tat ihr weh, und ihre Gedanken überschlugen sich.
    Ein paar Stunden zuvor hatte ein Taxi sie am Shanti Centre mitten in der Einöde von Wicklow abgesetzt. Als sie die nicht verschlossene Eingangstür geöffnet hatte, hatte der vertraute Duft von Räucherstäbchen sie begrüßt, und sie war direkt zur Rezeption marschiert und hatte nach Brian gefragt.
    »Sind Sie wegen des Beziehungs-Entgiftungs-Wochenendes hier?«, hatte das mondgesichtige Mädchen hinter dem Empfangstisch sie gefragt. Es hatte so leise gesprochen und sie dabei so dämlich angelächelt, dass Kate ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben hätte, doch sie hatte nur gesagt: »Nein, ich muss nur kurz mit Brian sprechen. Ich bin eine … Freundin von ihm.«
    »Nun, er ist gerade in einer Sitzung, deshalb kann ich ihn nicht stören. Aber um zwölf werden sie eine Pause machen. Dann hat er bestimmt kurz Zeit.«
    Danach hatte das Mädchen sie in eine Art Wohnzimmer geführt, wo sie beinahe eine Stunde lang ungeduldig auf und ab gelaufen war. Schließlich hatte sich, um Punkt zwölf, eine Tür geöffnet, und gedämpfte Stimmen hatten das Haus gefüllt, als eine Gruppe Leute in Socken oder barfuß aus dem Seminarraum in den Flur getreten war, um sich wieder ihre Schuhe anzuziehen und ein wenig an die frische Luft zu gehen. Durch das Fenster hatte sie Brian inmitten einer Gruppe von Bewunderinnen und Bewunderern gesehen. Es hatte sie nicht überrascht, dass auch Suzanne, Brians unerschütterlichster Fan, dabei gewesen war. Sie war aus dem Haus und
auf die Gruppe zugegangen, und er hatte den Leuten überrascht  – oder beinahe schon panisch – etwas zugemurmelt, war dann eilig auf sie zugestürzt und hatte sie hastig hinter einen Baum gezerrt.
    »Kate! Das ist aber eine nette Überraschung!«
    »Wirklich?«, hatte sie nachgehakt.
    »Natürlich!«
    Obwohl sie sich gefragt hatte, warum sie sich hinter dem Baum versteckten, hatte er tatsächlich plötzlich überglücklich ausgesehen. Trotzdem hatte sie gesagt: »Ich muss mit dir reden, Brian.«
    »Das ist jetzt gerade ein bisschen ungünstig. Ich bin gerade am Arbeiten.«
    »Und wann bist du fertig?«
    »So ein Seminar geht nicht von neun bis fünf!«, hatte er ihr in gewichtigem Ton erklärt. »Da ist man als Leiter rund um die Uhr gefragt. Aber hör zu, warum bleibst du nicht einfach hier?«
    »Oh, ich glaube nicht …«
    »Wir gehen heute Abend in die Schwitzhütte«, hatte er sie gelockt.
    »Du weißt, dass Schwitzhütten nicht unbedingt mein Ding sind.«
    »Oh, aber es wird dir sicher guttun. Und vor allem hast du extra die lange Fahrt hierher gemacht, da nutzt du deinen Aufenthalt am besten aus. Wer weiß, vielleicht gefällt’s dir ja sogar.«
    Kate hatte ganz genau gewusst, das wäre nicht der Fall. Sich in einem selbst gebauten Tipi zusammen mit einem Haufen Hippies die Seele aus dem Leib zu schwitzen wäre sicher alles andere als amüsant. »Ich muss unter vier Augen mit dir sprechen. Kannst du nicht eine Stunde frei machen?«
    »Tut mir leid«, hatte er ihr erklärt, dabei aber alles andere
als traurig ausgesehen. »Ich bin der Seminarleiter und muss diesen Leuten das ganze Wochenende zur Verfügung stehen. Schließlich haben sie jede Menge in ihren Besuch im Shanti Centre investiert.«
    Wie viel genau, hatte Kate festgestellt, als sie von Brian, der ein Nein einfach nicht hatte akzeptieren wollen, zurück an die Rezeption gezwungen worden

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