Der letzte Exfreund meines Lebens
du versucht hast, mir zu sagen, was du brauchst. Aber in Zukunft werde ich dich stärker unterstützen, und ich werde versuchen, ein besserer Vater für die Kinder zu sein. Also, was ich im Grunde sagen will, ist, dass es mir leidtut – dass
ich häufig nicht zuhause war, dir nicht zugehört und dich nicht verstanden habe. Hoffentlich kannst du mir noch einmal verzeihen«, schloss er ruhig.
Es folgten überraschte Stille und danach verhaltener Applaus, als Terry mit einem verlegenen Lächeln die Mitte des Gesprächskreises verließ.
»Okay!«, rief Brian künstlich gut gelaunt. »Wer möchte jetzt sprechen?«
»Ich!«, meldete sich Kate und sprang eilig auf.
»Kate! Okay. Wen möchtest du konfrontieren?«
»Meinen Freund«, erklärte sie ihm unschuldig.
Wenn du es so haben willst, in Ordnung, dachte sie. Wenn du nicht unter vier Augen mit mir reden willst, werde ich eben öffentlich einen Schlussstrich ziehen.
Brian gab sich alle Mühe, möglichst unbeteiligt auszusehen. »Deinen Freund, okay. Dann fang jetzt bitte an.«
Als sie in der Mitte des Kreises stand und alle anderen sie anschauten, holte sie tief Luft. »Ich möchte mich von dir trennen. Ich weiß, dass du mir ständig untreu warst. Da war diese junge Frau auf Rachels Hochzeit, aber inzwischen ist mir klar, dass es auch noch jede Menge anderer gab …«
»Wir gehen nicht derart ins Detail«, klärte Suzanne sie hilfsbereit mit lauter Flüsterstimme auf.
»Suzanne hat recht«, stimmte Brian seiner Schülerin mit unsicherer Stimme bei. »Wir brauchen keine Einzelheiten, sondern interessieren uns nur für deine Erfahrung mit dieser Beziehung. Sprich also bitte nur über deine Gefühle – darüber, wie du dich wegen des Verhaltens deines Freundes fühlst.«
»Oh – okay.« Inzwischen machte Kate die Sache richtiggehend Spaß. »Also, als ich gestern Abend hörte, wie du mit Liz im Flur geknutscht hast, war mein vorherrschendes Gefühl unglaubliche Wut.«
Suzanne holte erschüttert Luft und bedachte Liz, die abermals bis in die Haarwurzeln errötet war, mit einem vorwurfsvollen Blick.
»Als ich dann noch hörte, wie du sie in dein Zimmer eingeladen hast, fühlte ich mich total dämlich, weil ich je auf dich hereingefallen bin. Ich kam mir wie eine Idiotin vor, da mir nicht schon vorher aufgegangen war, was für ein Heuchler du hinter deiner sanftmütigen Fassade bist. Und ich habe es dir furchtbar übelgenommen, dass du mir dieses Gefühl vermittelt hast.«
Brian entglitt das fürsorgliche Lächeln, und die weiblichen Mitglieder der Gruppe rutschten murmelnd hin und her und warfen einander argwöhnische Blicke zu.
»Ich schätze, in meinem tiefsten Inneren hatte ich es schon die ganze Zeit vermutet«, fuhr Kate fort. »Aber ich dachte, nun, da wir verlobt sind …«
»Du bist verlobt!«, keuchte Suzanne und starrte Brian böse an. Sie hätte nicht entgeisterter sein können, hätte Kate erklärt, dass er ein Kinderschänder war.
»Nun, er war verlobt.« Kate sah sie strahlend an. »Jetzt gehört er dir. Und dir.« Sie wandte sich an Liz. »Und nach allem, was ich weiß, wahrscheinlich auch noch jeder anderen Frau im Raum.«
»Ich dachte, du hältst nichts von der Ehe«, wisperte Liz schockiert.
»Ich hätte mich sowieso von dir getrennt«, fuhr Kate beinahe fröhlich fort. »Ich liebe nämlich einen anderen. Wahrscheinlich wird nichts daraus werden, aber trotzdem kann ich es dir ruhig erzählen, denn du findest es wahrscheinlich sowieso heraus, weil es nämlich in sämtlichen Zeitungen der letzten Woche stand. Ich liebe Will, und seine Freundin hat uns überrascht und sich wie eine Furie auf mich gestürzt.«
Jetzt brach das vollkommene Chaos in der Gruppe aus. Suzanne und Liz stürzten laut schluchzend aus dem Raum, und mehrere andere Mädchen warfen Brian, der mit versteinerter Miene auf dem Boden saß, verletzte Blicke zu. Nur Terry stand fröhlich auf und schüttelte Kate begeistert die Hand.
»Danke für deine Hilfe, Kate. Ich fahre jetzt nach Hause, um meiner Frau mit den Kindern behilflich zu sein.«
»Oh gut.« Sie blickte ihn lächelnd an. »Tut mir leid, falls ich ein bisschen …«
»Nein, du warst fantastisch«, widersprach er ihr. »Viel Glück mit diesem Will.«
»Du fährst nicht zufällig nach Dublin? Ich bräuchte nämlich eine Mitfahrgelegenheit.«
»Sicher, kein Problem. Wir treffen uns in zehn Minuten vor der Tür, okay?«
Kate sah Brian mit einem triumphierenden Grinsen an.
»Du hattest recht«,
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