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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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zu. »Ich habe Kates Freund Freddie neben dich gesetzt«, erklärte sie, legte eine Hand in Tinas Rücken und führte sie entschlossen an den Tisch.
    Will ging währenddessen an den Tisch der Band. Tatsächlich hatte Owen seine gesamte Ausrüstung vor sich auf die Tischdecke gelegt, und Georgie und er zogen deutlich sichtbar ein paar Lines. »Um Gottes willen, Owen, pack das Zeug bloß wieder weg«, herrschte er ihn ungeduldig an. »Wenn du es schon nehmen musst, geh wenigstens aufs Klo!«
    »He, reg dich ab, Will«, meinte Owen gut gelaunt. »Dies ist schließlich ein privates Fest.«

    »Na und? Sicher weißt selbst du, dass dieses Zeug verboten ist!«
    »Ja, aber wir sind doch unter Freunden, oder nicht? Wer sollte uns da schon verpfeifen?«
    »Dann kennst du also jeden Ober und jede Serviererin persönlich?«, fragte Will zurück.
    »Nein, aber …«
    »Denn du kannst dir verdammt sicher sein, dass sie wissen, wer du bist. Und sie werden nicht so gut bezahlt, dass sie die Kohle nicht gebrauchen könnten, die sie von den Journalisten angeboten kriegen, wenn sie ihnen eine Geschichte von dir und deinem Stoff auftischen.«
    »Oh … richtig. Tut mir leid.« Er nahm das Zeug vom Tisch und steckte es in seine Tasche. »Übrigens steht dir der Kojak-Stil nicht schlecht. Echt cool.«
    »Danke.« Will lachte leise auf. Es war einfach unmöglich, auf Owen lange wütend zu sein.
    Doch gerade als er sich wieder zum Gehen wenden wollte, erhob Owen sich von seinem Platz, nahm Georgies Hand und marschierte Richtung Tür.
    »Owen.« Er zog ihn zurück. »Das Männer-Klo.«
    Owen drehte sich um und sah Georgie mit einem entschuldigenden Lächeln an. »Tut mir leid, Babe, wird nicht lange dauern.«
    Fiona verfolgte traurig das Geschehen und schaute aus, als wünschte sie sich, Owen hätte sie gebeten, mit ihm auf die Toilette zu gehen. Am liebsten hätte Will zu ihr gesagt, es gäbe keinen Grund zur Eifersucht, doch das war nicht wahr. Jede Freundin von Owen musste sich daran gewöhnen, die zweite Geige hinter Georgie Holland zu spielen, weil es zwischen den beiden eine ganz besondere, weit über Sex hinausgehende Verbindung gab.
    Nachdem Owen den Saal verlassen hatte, verschränkte
Will die Arme vor der Brust und blickte Georgie drohend an. »Denk am besten nicht einmal daran, ihm hinterherzugehen«, warnte er und fügte, als er ihre rebellische Miene sah, in strengem Ton hinzu. »Also, nun mach mal halblang, ja?«
    »Sorry, Will«, gab Georgie nach.
    »Das Zeug ist sowieso nicht gut für dich. Ich dachte, du hättest damit aufgehört.«
    »Habe ich auch – mehr oder weniger«, erklärte sie, schaute ihn dabei aber nicht an.
    Will blickte auf Summer, die hilflos die Augenbrauen hochzog und mit ihren Schultern zuckte, woraufhin er neben Georgie Platz nahm.
    »Wie geht es dir?«
    »Ich bin okay.« Sie zog mit einem Finger Kreise auf der Tischdecke.
    »Wirklich?«
    »Ja, es geht mir gut.« Jetzt sah sie ihn mit einem unsicheren Lächeln an. »Mir fehlt es einfach, auf Tournee zu sein.«
    »Ich weiß.«
    Georgie war die Einzige der Band – wahrscheinlich die Einzige in allen Bands – , die es liebte, auf Tournee zu gehen. Sie liebte es, dass sie dann alle im Bus, in den Hotelzimmern und auf den Flügen aufeinanderhockten, liebte es, dass immer jemand in der Nähe war, wenn sie ihre Albträume bekam. Und vor allem wurde sie aufgrund der Hektik während der Tourneen kaum von Albträumen geplagt, denn sie machte nachts kein Auge zu und schlief dafür einfach am Tag. Und es war deutlich einfacher zu schlafen, wenn es um sie herum nicht dunkel war.
    »Tja, bald geht’s in die Toskana.«
    »Darauf freue ich mich schon total.« Jetzt strahlte sie über das ganze Gesicht. »Das war echt eine super Idee von dir.«

    Fiona sah noch immer vollkommen verloren aus, bemerkte Will. Er beneidete niemanden, der versuchte, in die eingeschworene Vierergruppe einzudringen, die die Band von Anfang an gewesen war. Es war nicht so, als ob sie anderen Menschen gegenüber feindselig gesonnen wären, doch sie brauchten sie ganz einfach nicht. Sie waren autonom und nie zufriedener und entspannter, als wenn sie allein waren, dann mussten sie nämlich niemals etwas erklären oder rechtfertigen, wer oder wie sie waren.
    Beide Geschwisterpaare stammten aus Familien mit nur einem Elternteil. Georgie und Phoenix (mit bürgerlichem Namen Peter) waren nach dem Tod der Mutter von ihrem Vater großgezogen worden, und Owen und Rory von der Mutter, nachdem der

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