Der letzte Exfreund meines Lebens
einem schmerzlichen Zusammenstoß der Schädel kam.
»Himmel!«, lachte Will.
»Ich nehme an, das machen sie nur deinetwegen«, meinte Kate.
Dann kam Brian zurück und teilte die Getränke aus. Kate bemerkte Wills verwundertes Gesicht, als er ein großes Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit von ihm gereicht bekam. »Ist das Leitungswasser?«, fragte sie.
»Ja«, erklärte Brian in herausforderndem Ton. »Was ist daran verkehrt?«
Kate rollte mit den Augen – »Sorry, Will.« –, schnappte sich das Glas und stürmte ihrerseits zur Bar.
»Schon gut, Kate …«, fing Will an, doch sie tat, als hätte sie ihn nicht gehört.
Zornentbrannt stand sie im Gedränge, denn bestimmt würde es ewig dauern, bis sie an der Reihe wäre, aber offensichtlich fiel dem Theker ihre kampfbereite Miene auf, da er über die Köpfe der anderen hinweg auf sie zeigte und auffordernd mit dem Kopf nickte.
Als sie wieder an den Tisch kam, hatte Josie sich verdrückt, und Brian klärte Will über den Mythos von in Flaschen abgefülltem Wasser auf. »… die Leute sind erst glücklich, wenn sie dafür bezahlen können«, meinte er. »Dabei zahlt man nur für das Designer-Etikett, nachdem einem die Werbung eingeredet hat, dass man in Flaschen abgefülltes Wasser braucht. Von Plastikflaschen will ich gar nicht reden …«
»Dann lass es besser sein. Trotzdem danke für die Belehrung«, antwortete Will.
»Tut mir leid, Will«, entschuldigte sich Kate und stellte ein Glas mit Mineralwasser, vollständig mit Eis und einer Zitronenscheibe, vor ihm auf den Tisch.
»Danke, aber das war wirklich nicht nötig …«
»Ich finde nicht, dass irgendwer für Wasser bezahlen müssen sollte«, mischte sich noch einmal Brian ein.
»Du hast auch nicht dafür bezahlt«, rief Kate ihm in Erinnerung. »Also vergiss es, ja?«
»Darum geht es nicht. Es geht nicht um das Geld.«
»Natürlich geht es um das Geld.«
»Wie viel hat es überhaupt gekostet?«, erkundigte sich Brian und warf einen Blick auf die Quittung, die neben dem Glas auf dem Tisch gelandet war. »Vier Euro!«, rief er voller Empörung aus. »Vier Euro für ein Glas Wasser.«
Was für ein Arschloch, dachte Will. Das Wasser war ihm vollkommen egal, aber er hätte diesem Kerl den Hals umdrehen können, weil die arme Kate seinetwegen derart in Verlegenheit geraten war. Es war wirklich kein Wunder, dass ihre Familie so versessen darauf war, einen Keil zwischen die beiden zu treiben, wobei Graces verwegener Plan wahrscheinlich gar nicht nötig war. Denn soweit er sehen konnte, grub der gute Brian bereits selbst sein Grab.
»Netter Pub«, erklärte Brian in dem offenkundigen Bemühen, ein anderes Thema anzuschneiden.
»Ja, wir kommen schon seit Jahren her«, antwortete Kate.
»Lorcan und ich haben dir hier dein erstes Bier gekauft«, rief Will ihr in Erinnerung.
»Und dann habe ich ihm geholfen, dich heimzutragen, da du vollkommen hinüber warst.«
»Du hast ziemlich viel Zeit mit Kates Familie verbracht, nicht wahr?«, fragte Brian ihn in vorwurfsvollem Ton.
»Will ist für mich wie der dritte Bruder, den ich niemals hatte.«
»Autsch! Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Schließlich sind Brüder ihren Schwestern selten so ergeben wie ich dir.«
»Und wie hat sich das gezeigt?«, wollte Kate spöttisch von ihm wissen.
»Weißt du noch, als du vom Pferd gefallen bist und ich den ganzen nächsten Tag mit dir zuhause geblieben bin, während alle anderen nach Cork gefahren sind?«
»Nur, weil du wusstest, dass ich Brownies backen würde.«
»Stimmt«, räumte er lachend ein. »Kate macht die besten Brownies der Welt«, klärte er Brian auf.
»Ja, ich weiß«, erwiderte Brian leicht gepresst. Vielleicht kannte Will Kate länger, aber besser kannte er sie sicher nicht.
»Und erinnerst du dich auch noch an das Jahr, als wir über Weihnachten hier waren?«, rief ihr Will in Erinnerung. »An Heiligabend haben wir uns alle hoffnungslos betrunken und sind dann sogar noch schwimmen gegangen.«
»Oh ja.«
»War das in dem Jahr, in dem du bei den O’Neills gelebt hast?«, fragte Brian ihn.
»Nein, das war in einem anderen Jahr.«
»Will verbringt jedes Weihnachten mit uns«, informierte ihn Kate.
»Dann fährst du Weihnachten also nie heim?«
»Ich bin hier daheim«, gab Will zurück. »Ich lebe schon in Irland, seit ich fünfzehn war.«
»Ich meine, zu deiner Familie.«
Kate schaute Will von der Seite an. »Wie meine Mutter schon gesagt hat, sind wir für ihn so was
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