Der letzte Joker
Leuten in Empfang genommen worden wäre», ergänzte Battle.
«Ihre Männer, Battle, scheinen – wenn ich das bemerken darf – ein wenig nachlässig gewesen zu sein. Sie sahen auch Miss Wade nicht in den Park kommen. So könnten sie den Dieb bei seiner Flucht ebenfalls verpasst haben.»
Superintendent Battle öffnete den Mund, um zu antworten, schien es sich aber anders zu überlegen. Jimmy Thesiger sah ihn neugierig an. Er hätte viel darum gegeben, gerade jetzt zu wissen, was der Superintendent dachte.
«Muss ein hervorragender Läufer gewesen sein», war alles, was der Mann von Scotland Yard bemerkte.
«Wie meinen Sie das, Battle?»
«Wie ich es sage, Mr Lomax. Ich selbst kam keine fünfzig Sekunden nach dem Schuss um die Terrassenecke. Für einen Mann, der in dieser kurzen Zeit die ganze Terrasse entlangrannte und den Pfad hinunter – nun, ich würde meinen, das war ein Champion.»
«Es gelingt mir leider nicht ganz, Ihnen zu folgen, Battle. Offenbar haben Sie Ihre eigenen Ideen, die… äh… ich nicht ganz erfasse. Sie sagten, der Mann lief nicht über den Rasen davon, und jetzt deuten Sie an… was deuten Sie eigentlich an? Dass der Mann auch nicht über den Gartenweg verschwand? Ja, wohin verschwand er Ihrer Meinung nach denn dann?»
Als Antwort wies Battle mit seinem Daumen beredt nach oben.
«Dort hinauf. Wieder am Efeu hoch.»
«Was Sie da vermuten, ist unmöglich.»
«Durchaus nicht, Sir. Er hatte es schon einmal gemacht. Er konnte es auch ein zweites Mal.»
«So meine ich es nicht. Wenn der Mann fliehen wollte, würde er doch niemals zurück ins Haus klettern!»
«Vielleicht der sicherste Platz, Mr Lomax.»
«Aber Mr O’Rourkes Tür war von innen abgeschlossen, als wir ihn aufsuchen wollten.»
«Und wie kamen Sie hinein? Durch die Verbindungstür zu Sir Stanleys Zimmer: der Weg, den auch unser Mann benützte! Lady Eileen erzählte mir, dass sie beobachtete, wie sich die Klinke von Mr O’Rourkes Zimmertür bewegte – da war unser Freund das erste Mal dort. Ich nehme an, dass der Schlüssel unter Mr O’Rourkes Kopfkissen lag. Wie er beim zweiten Mal hinauskam, ist ganz klar – durch die Verbindungstür und Sir Stanleys Zimmer, das leer war. Wie wir alle war auch Sir Stanley in die Bibliothek hinuntergelaufen. Unser Mann hatte freie Bahn.»
«Und wohin wandte er sich dann?»
Battle zuckte seine massigen Schultern und meinte ausweichend: «Da gibt es viele Möglichkeiten: In ein leeres Zimmer auf der anderen Seite des Hauses und wieder den Efeu hinunter. Oder er flüchtete durch eine Seitentür. Oder – das ist auch möglich – es war jemand, der zum Haus gehörte… er… er blieb einfach drinnen.»
Lomax sah ihn konsterniert an. «Wirklich, Battle, es wäre mir entsetzlich, wenn… wenn einer meiner Leute…, es würde mich sehr betrüben, wenn ich einen von ihnen verdächtigen müsste…»
«Keiner verlangt, dass Sie irgendjemand verdächtigen, Mr Lomax! Ich spiele nur alle Möglichkeiten durch. Das Personal kann ja in Ordnung sein – ist es vermutlich sogar auch.»
«Sie haben mich sehr beunruhigt», sagte Lomax. Seine Augen schienen weiter denn je hervorzuquellen.
Um ihn abzulenken, deutete Jimmy auf ein merkwürdig geschwärztes Etwas auf dem Tisch. «Was ist das?», fragte er.
«Das ist Beweisstück Z», erklärte Battle. «Das letzte in unserer Reihe. Es ist – oder vielmehr war – ein Handschuh.» Er nahm das verkohlte Überbleibsel und zeigte es stolz herum.
«Wo haben Sie denn den gefunden?», fragte Sir Oswald.
Battle wies mit dem Kopf über die Schulter. «Im Kamin – fast verbrannt, aber eben nicht ganz. Merkwürdigerweise sieht er aus, als habe ein Hund darauf herumgebissen.»
«Er könnte Miss Wade gehören», schlug Jimmy vor. «Sie hat mehrere Hunde.»
Der Superintendent schüttelte den Kopf. «Das ist kein Damenhandschuh – nein, nicht einmal diese lose Art von Handschuhen, wie sie die Damen heute tragen. Probieren Sie ihn mal an, Sir, nur einen Moment.» Er zog das schwarze Ding über Jimmys Hand. «Sehen Sie – er ist sogar Ihnen zu groß.»
«Messen Sie dieser Entdeckung irgendwelche Bedeutung bei?», fragte Sir Oswald kühl.
«Man weiß nie, Sir Oswald, was wichtig ist und was nicht.»
Jemand klopfte kurz und energisch an die Tür. Es war Bündel. «Tut mir leid», sagte sie entschuldigend. «Aber mein Vater hat gerade angerufen. Ich soll nachhause kommen, weil er sich so aufregt.» Sie schwieg.
«Ja, meine liebe Lady Eileen?», fragte
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