Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
Vom Netzwerk:
hast mir gar nichts zu befehlen!“ Ihr rüder Ton ließ einige der Mönche aufsehen. Für sie war ein Engel ein Sendbote Gottes, dem der höchste Respekt gebührte. Arel sah Leandra nur eiskalt an, bis sie sich schließlich auf einen Stuhl fallen ließ, die Arme trotzig unter den Brüsten verschränkt.
    „Wir haben zwei Möglichkeiten“, ließ Arel sie wissen. Er setzte sich neben sie, um nach einer Schüssel mit Gemüse zu langen, die er vor ihr abstellte. „Entweder, wir benehmen uns anständig, arrangieren uns und schaffen es, die Sache hier gut über die Bühne zu bringen. Oder ...“, seine Augen suchten ihre, den Blick ebenso kalt wie die Stimme, „wir machen uns Probleme und ich zwinge dich zu absolut jeder noch so winzigen Handlung, wenn es sein muss.“
    „Ja, das würdest du tun, hm?“, fauchte Leandra mit Tränen in den Augen. „Du würdest mich an den Haaren durch die Gegend schleifen, wenn ich nicht spure!“
    „Wahrscheinlich.“ Arel konnte viele Gedanken und Gefühle der Mönche auffangen. Es herrschte reges Interesse, wer diesen so offen ausgetragenen Machtkampf gewinnen würde. „Vor allen Dingen werde ich jede einzelne Nacht in deinem Bett schlafen, du wirst mich in jeder Minute des Tages neben dir haben, egal wohin du gehst. Und du wirst eine Menge von meinem so abstoßenden Körper zu sehen bekommen.“
    „Du kannst mir keine Angst machen“, schnaubte Leandra, obwohl er das Gegenteil in ihren Augen sehen konnte. „Du bist eine schwanzlose Missgeburt, womit willst du mir drohen? Du ...“
    „So, siehst du endlich ein, dass Sex eine Strafe ist?“, drehte ihr Arel mit einem kaum unterdrückten Schmunzeln das Wort im Munde um. „Leandra, so begreif doch: Du hast einfach keine Wahl! Sei halbwegs freundlich, dann wird das hier ein ... nun, ruhiger Urlaub für dich. Wenn nicht ...“
    Er breitete die Arme in einer großen Geste aus und Leandra schossen noch mehr Tränen in die Augen, sodass die ersten ihren Weg über ihre Unterlider fanden und über ihre Wangen liefen.
    Sie sagte nichts mehr, drehte sich zum Tisch um und griff nach dem Gemüse, damit der Engel nicht sehen konnte, wie sie weinte. Sie wollte nicht so offen zugeben, verloren zu haben.
    „Bruder William, ich warte in deinem Büro auf dich, wenn es recht ist.“ Arel erhob sich. Er respektierte durchaus ihr Bedürfnis nach Selbstschutz. „Ich würde mit dir gerne ein paar Details besprechen.“
    „Ich bin bald bei dir“, sagte William vom Ende des Tisches und Arel verließ den Speisesaal, ohne auch nur den Anflug von Triumph zu spüren. Es lag ihm nichts ferner, als Leandras Willen zu brechen.
    „Warum machst du es mir nur so schwer, Weib?“, fragte er leise und ging schnell einen düsteren Gang entlang, der ihn zum Verwaltungstrakt führte. „Und warum willst du mir so unbedingt wehtun?“
    Das gelang ihr ganz gut und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er hatte in ihrer Gegenwart ein Gefühl der Unzulänglichkeit, etwas, das ihm vollkommen unbekannt war. Er konnte sich etwas Schöneres vorstellen, als den lieben langen Tag an ihrer Seite zu kleben.
    Solche Gedanken gingen ihm durch den Kopf, ihm schien die Wartezeit nicht lang, bis William mit dem Abendessen fertig war und zu ihm kam.
    Der Mönch bat ihn in eine kleine Sitzecke. „Bruder Andreas hat Leandra mit in die Bibliothek genommen“, erklärte er.
    Arel nickte leicht. „Es tut mir leid, dass ihr alle diesen Streit mitbekommen habt“, bedauerte er leise. „Aber ... sie macht mich hin und wieder fast wahnsinnig! Sie ist so unglaublich stur, und ... Naja, reden wir nicht davon.“ Er schnaubte unwillig und starrte auf seine Schuhspitzen. „Was ich dich fragen wollte: Habt ihr hier auch Zimmer, die man von außen verriegeln kann? Ich möchte nicht jede Nacht bei ihr schlafen, aber ich will sie auch nicht alleine lassen.“
    „In ihrer Gegenwart bekommst du nicht viel Schlaf, hm?“ William schmunzelte und fuhr sich dann durch seinen Bart. „Ich wusste nicht, dass Engel überhaupt Schlaf brauchen.“
    „Was weißt du denn überhaupt von Engeln?“ Arel grinste und lehnte sich bequem zurück, die langen Beine hatte er von sich gestreckt.
    „Nicht sehr viel.“ Der Mönch machte eine unbestimmte Geste mit der Hand. „In der Bibel finden sich nicht gerade Einzelheiten zu euch, und auch sonst ... Ich muss gestehen, dass vieles, was hier auf der Erde als Tatsache gilt, nicht richtig ist.“
    „Oh ja, das ist wohl so!“ Arel lachte leise und schüttelte den

Weitere Kostenlose Bücher