Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
Vom Netzwerk:
Paradies zurückzukehren, war alles andere als fair gewesen, aber das war der Job mit Leandra auch nicht, oder? Arel war sich sicher, hiermit das schlechtere Los gezogen zu haben.
    Mit einem Seufzen auf den Lippen ließ er sich auf den Fersen am Flussufer nieder, die Unterarme auf die Knie gelegt, und starrte in das Wasser, während vor seinem inneren Auge Bilder entstanden.
    Über der großen Kampfarena lag eine Staubwolke, aufgewirbelt von Füßen und Schwingen, während unzählige Engel mit Übungsschwertern in gestaffelten Reihen den Anweisungen ihrer Ausbilder folgten, die ihnen im Moment beizubringen versuchten, wie man die langen Breitschwerter handhabte, ohne sich selbst die Flügel abzuschneiden.
    Yarden trug seine Rüstung, die ihn schon im Großen Krieg und danach in Gottes Rachefeldzügen begleitet hatte. Sie glänzte in der Morgensonne, wo die sich auf dem polierten Silber brach.
    Der Brustpanzer zeichnete sehr detailliert die Muskeln des Engels nach, während am Halsausschnitt und an den Schultern Rangabzeichen und Auszeichnungen befestigt waren, die er sich im Großen Krieg verdient hatte.
    Auf die schwere Schulterpanzerung, die in wirklichen Kämpfen getragen wurde, hatte Yarden bewusst verzichtet. Er würde mit keinem der Schwerter in Berührung kommen, und sie behinderten ihn in den Bewegungsausläufen, die seine Schüler noch mühsam lernen mussten, bevor sie ihnen in Fleisch und Blut übergingen.
    Für ihn selbst war das lang trainierte Routine, er ließ das schwere Schwert locker in der Hand kreisen, zeigte den anderen Engeln, wie sie ...
    „Es ist dämlich von dir, Helal, dich erneut mit dieser Armee anzulegen.“ Arel schmunzelte über seine eigenen Gedanken, aber im Grunde hatte er Angst. Die Engel, die er gesehen hatte, waren noch sehr, sehr weit davon entfernt, Krieger zu sein, und die wenigen Krieger, die sie hatten, würden vielleicht die Innere Stadt eine Weile halten können, das war aber auch alles. In einem offenen Kampf würden die himmlischen Heerscharen mit Pauken und Trompeten untergehen, das wusste Arel.
    *.*.*
    „Da bist du ja endlich!“ Leandra hatte sich entschlossen, auf keinen Fall nett mit Arel zu sprechen. Sie fauchte ihn wütend an, als der weit nach Mitternacht zurück ins Kloster kam. „Du spazierst einfach draußen rum, ja? Während ich ...“
    „Im Gegensatz zu dir hab ich ja auch nicht vor, mich zu verpissen!“, fauchte Arel ebenso ungehalten zurück. „Was willst du von mir, Weib? Weswegen wartest du überhaupt auf mich, hm? Was soll ich für dich tun?“
    Darauf fiel Leandra nichts mehr ein, in ihren Augen flackerte neuerliche Wut. Sie war sich durchaus bewusst, zum zweiten Mal an diesem Tag einen Machtkampf verloren zu haben.
    Aber Arel wollte sich nicht streiten, er ahnte, dass er noch eine Weile mit der Sterblichen verbringen musste. Es fiel ihm schwer, aber er versuchte immerhin ein Lächeln.
    „Was war los, hm?“, wollte er in einem versöhnlichen Tonfall wissen und streckte eine Hand nach Leandra aus.
    Die wich sofort einen Schritt zurück. „Ich will hier einfach nur weg“, maulte sie und trat ans Fenster, um in die vollkommene Dunkelheit davor zu starren. „Kannst du das nicht verstehen? Ich bin hier, um ... ja, warum eigentlich? Was soll ich hier?“
    „Setz dich“, forderte Arel sie auf und wies auf das Bett, während er selbst auf dem einzigen Stuhl des Zimmers Platz nahm. „Du bist hier, Leandra, weil du die Eine bist.“ Er konnte ihren Widerspruch in Leandras Gesicht sehen, während die sich tatsächlich mit unterschlagenen Beinen auf dem Bett niederließ, aber er hob nur kurz die Hand. „Soweit ich weiß, ist die Eine ein Mensch, der unter dem Stern der Venus geboren wurde, zu einer Zeit, als das ‚Auge Gottes’ am Himmel stand; alles Dinge, die auf etwas Besonderes hinweisen.“
    „Und wie kommst du darauf, dass gerade ich diese Eine bin?“ Leandra hatte sich soweit beruhigt, dass sie Arel immerhin zuhören wollte.
    Der zuckte die Schultern, ehe er auf ihren Körper wies.
    „Das Mal unter deinen Brüsten“, erklärte er ihr. „Das weist dich als eben jene Eine aus, außerdem stehst du seit deiner Geburt unter der Beobachtung der katholischen Kirche, und die sind sehr genau, wenn es um göttliche Prophezeiungen geht.“
    „Nehmen wir für den Moment mal an, dass ich wirklich die Eine bin“, fragte Leandra weiter. „Was hat es mit mir auf sich? Was soll ich tun?“
    „Ich weiß nicht besonders viele Details“, bedauerte Arel

Weitere Kostenlose Bücher