Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
ist los, du verstoßener Engel?“
Arel ging nicht auf die Beleidigung ein, sondern hielt ihrem forschenden Blick stand. „Die neuesten Nachrichten“, ließ er sich zu einer Antwort herab.
Leandra verdrehte die Augen, ehe sie mit dem Fuß aufstampfte. „Komm schon, sag es mir“, verlangte sie aufgebracht.
Arel zog eine zusammengefaltete Zeitung unter seinem Buch hervor, die er ihr wortlos reichte.
»Außer Kontrolle geratener Satellit stürzt vor Kanada in den Atlantik - Großes Fischsterben hat begonnen« lautete die Schlagzeile und Leandra starrte einen Moment darauf, ehe sie blass wurde.
„Da wurde etwas, das einem großen brennenden Berg glich, ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um“, zitierte sie flüsternd die Offenbarung.
Arel nickte leicht. „Begreifst du jetzt, weswegen ich so wenig Erbarmen mit dir habe?“, wollte er sanft von ihr wissen und berührte ganz sachte ihre Schulter. „Ich will dich nicht quälen, aber wir haben nicht so unglaublich viel Zeit! Ein Siegel nach dem anderen wird gebrochen.“
„Oh mein Gott!“ Leandras Augen flackerten und füllten sich mit Tränen, die Zeitung glitt aus ihrer Hand und sie schlug eine Hand vor den Mund. „Großer Gott! Was ... was sollen wir tun?“
„Wir können nichts tun“, bedauerte Arel leise und war doch sehr überrascht, als sich Leandra mit einem Schluchzen an seine Brust warf, auf einmal wieder das zarte, liebe Mädchen, keine Spur mehr von der Kratzbürste.
Er ließ zu, dass sie sich mit verzweifeltem Schluchzen an ihn klammerte und schließlich hob er sie mit einer weichen Bewegung auf seine Arme, um sie auf das Bett gleiten zu lassen, immer noch dicht in seinem Arm.
Wie ungeschickt er sich vorkam! Er hatte keine Erfahrung damit, Menschen zu trösten, aber er streichelte einfach sanft ihren Rücken, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr und deckte sie fürsorglich zu, während ihr Schluchzen langsam weniger wurde.
„Jetzt wünschte ich wirklich, du hättest einen Schwanz.“ Ihr Gesicht war verquollen, die Augen gerötet vor geplatzten Äderchen, dennoch brachte ihre Bemerkung Arel breit zum Grinsen.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich nicht ganz ernst gemeint. „Damit kann ich nicht dienen. Aber wenn du magst ... ich könnte dir geschlechtslose Gesellschaft leisten.“
„Ja, bitte.“ Leandra nickte leicht, schluchzte noch einmal und befreite sich dann von Arel, um langsam aufzustehen. Sie wollte sich etwas anziehen, und nicht in einem nassen Handtuch bei dem Engel liegen.
Arel war alles andere als wohl dabei, sich wieder so dicht in ihre Nähe zu wagen, aber er wollte ihr in aller erster Linie Sicherheit geben, sodass er sich mit einem unhörbaren Seufzen aus seiner Kleidung befreite und Leandra wieder eng in den Arm nahm, als sie schließlich zu ihm ins Bett kam.
„Das ist schön.“ Ihre Stimme war nur ein sanftes Wispern, das Arel mehr auf seiner nackten Brust spürte, als dass er es hören konnte, und er lächelte leicht, ehe er sich auf die Seite drehte.
Leandra drehte sich ebenfalls, kuschelte sich in seinen Arm, ihn dicht hinter ihrem Rücken, und als sie seine eine Hand unter ihr Shirt schob, streichelte er sachte ihren Bauch, bis sie eingeschlafen war.
16. Kapitel
„Eins und zwei und ... Komm schon, du musst schneller werden!“
Nach dem wirklich harten Training hatte Leandra schmerzhaft begriffen, dass mit Arel nicht zu spaßen war. Dennoch hatte sie immer noch Widerspruch auf den Lippen, er musste sie zu vielem zwingen und auch jetzt - fast drei Wochen nach Beginn ihres Trainings - war sie wieder unwillig.
„Ich gebe doch schon mein Bestes!“, fauchte sie, aber Arel wich ihrem zustoßenden Schwertarm mit einer Lässigkeit aus, die sie rasend machte.
„Du bist nicht bei der Sache“, gab Arel unwillig zurück und hielt mit einer so unglaublich schnellen Bewegung sein Schwert in der Hand, dass Leandra dem gar nicht folgen konnte.
„Wie hast du das gemacht?“, wollte sie fassungslos wissen, aber Arel führte ihr den Trick ein zweites Mal vor, als er auch ihr Schwert hervorzauberte, um es ihr mit dem Griff voran zu reichen - sie hatten bisher mit Attrappen aus Holz gekämpft.
„Du weißt, dass ich dich nicht verletzen werde“, erklärte er ihr ungerührt, während sie ihm das Schwert aus der Hand nahm. „Und das bringt dich dazu, nicht mit vollem Einsatz zu kämpfen. Also ändern wir einfach die
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