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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
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Räume waren wirklich noch bewohnbar, oder würden es mit wenigen Handgriffen wieder werden.
    Einer von ihnen hatte einen Kamin und Arel entschied stumm, hier ihr Schlafzimmer einzurichten, indem er einfach seinen Seesack mit seinen persönlichen Dingen auf den Boden fallen ließ und Leandra seinem Beispiel folgte. Sie würde ihm die nächste halbe Stunde nicht widersprechen.
    Die Drei machten sich schweigend daran, es ihnen wohnlich zu machen. Als die Nacht früh hereinbrach, brannte ein wohliges Feuer im Kamin. Arel hatte ihnen aus dunklen Quellen ein Bett aus Stroh bereitet, das weich und warm sein würde.
    Er stand mit Nikodemus im Innenhof, die Schwingen im schwindenden Tageslicht weit ausgebreitet, und reichte dem anderen Engel die Hand, während Leandra sie vom Durchgang zum ‚Wohnbereich’ beobachtete.
    „Vielen Dank für deine Hilfe“, sagte Arel und nahm den anderen Engel in den Arm, was für den eine große Ehre war. „Grüß Arameel und auch Yarden von mir, okay?“
    „Das mache ich.“ Nikodemus war verlegen und erwiderte den Gruß mit der Ehrerbietung, die dem Gregorie zustand –
    ehe er einfach im Nichts verschwand.
    „Moment mal!“ Leandra begriff erst in dieser Sekunde, was hier vor sich ging, und war mit einem Satz neben Arel. „Nikodemus geht wieder?“
    „Seine Aufgabe ist erfüllt“, sagte Arel traurig. Er wäre auch gerne nach Hause ins Paradies gegangen. „Er sollte mir nur helfen, dich in Sicherheit zu bringen, den Rest schaffe ich alleine.“
    „Was für Gefahren lauerten denn schon auf dem Weg hierher, hm?“, stichelte Leandra böse, hilflos ihren Gefühlen von Verlassen werden und Angst ausgeliefert. „Nässe, Kälte und schlechtes Essen? Wir ...“
    „Nein, kleine Sterbliche, Dämonen und deren menschliche Helfer“, fauchte Arel - auch er wollte nicht hier sein. „Nikodemus hat mir geholfen, sie immer rechtzeitig aufzuspüren und ihnen auszuweichen, damit du nicht am Ende zum Kampf gezwungen wirst! Es tut mir leid, aber auch ein Gregorie muss hin und wieder schlafen ...“
    „Entschuldigung.“ Leandra begriff, dass sie zu weit gegangen war. „Das habe ich nicht gewusst.“
    „Nein, das solltest du auch nicht wissen.“ Arel schüttelte den Kopf und machte ein grimmiges Gesicht. „Die Dämonen können deine Angst riechen, weißt du? Es war besser, dass du dich die meiste Zeit über mich geärgert hast.“
    Er ließ sie in der immer schneller hereinbrechenden Dunkelheit alleine, verschwand irgendwohin und Leandra blieb fröstelnd zurück, die Arme um den Oberkörper geschlungen, aber das half nicht gegen die Kälte, die sich von innen in ihr ausbreitete.
    *.*.*
    Arel blieb lange weg, erst kurz nach Mitternacht kam er wieder in den bewohnten Bereich des Klosters und fand Leandra vorm Kamin sitzend, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, den Kopf auf den Knien.
    „Du schläfst noch nicht?“ Sie zuckte zusammen, als er sie von hinten ansprach, dann schüttelte sie langsam den Kopf und sah zu ihm auf, wobei er Tränen in ihren Augen funkeln sehen konnte.
    „Wie wird es weitergehen?“, wollte sie leise wissen.
    Arel ging neben ihr in die Hocke, die Hände zwischen den Knien baumelnd, um in die Flammen zu starren.
    „Du stehst noch am Anfang deiner Ausbildung“, erklärte er ihr, aber Leandra schüttelte den Kopf und legte ihm eine Hand auf seinen Oberschenkel, über die inzwischen vollkommen verheilte Wunde. Es war nur eine haarfeine Narbe geblieben.
    „Das meine ich nicht“, versuchte sie eine Erklärung. „Ich meine, wie geht es mit der Menschheit und der Erde weiter?“
    „Oh, das.“ Arel schniefte und zupfte sich an der Nase, ehe er den Kopf in den Nacken legte und mit einer Handbewegung das Feuer höher lodern ließ.
    Er hatte beschlossen, seine Engeltricks auszupacken.
    „Ja, das.“ Leandra spürte schon wieder diesen Unwillen im Magen. Sie hasste es, wenn ihr der Gregorie nicht antworten wollte, aber Arel sah ihr nur in die Augen, ruhig und ohne zu blinzeln.
    „Das dritte Siegel ist während unserer Reise gebrochen worden“, erklärte er gelassener, als er sich fühlte. Auch ihm war die Erde nicht egal. „Viele Quellen sind giftig geworden und viele, viele Menschen sterben, gerade jetzt, in diesem Moment.“
    „Und es wird weitergehen.“ Leandras Stimme war rau, fast tonlos.
    Arel nickte schweigend, ehe er den Kopf zu ihrem Lager in der Ecke drehte. „Du bist vollkommen übermüdet“, stellte er fest und strich ihr ein paar Haare aus dem

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