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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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doch Unsinn«, fiel ihm der Hüter der Ahnenhalle ins Wort. »Wenn es offene Ausgänge gäbe, hätte sich der Fluch schon damals weiter ausgebreitet. Unsere Überlieferungen besagen eindeutig, dass es nur dieses eine Tor gibt.«
    »Könnte der Fluch nicht viel mehr geruht haben, weil wir uns aus der Mine zurückgezogen hatten?« Skorold schien noch nicht gewillt, seine Vermutung aufzugeben. »Jetzt haben die Elfen ihn wieder geweckt, und wir müssen es ausbaden.«
    Um genau zu sein, war es Rathgars Einfall, sie in die Mine zu schicken. Doch Hrodomar wollte sich nicht beschweren. Immerhin hatte ihm sein Großonkel damit einen Traum erfüllt. »Also mit ein paar tapferen Wächtern an der Seite würde ich noch einmal hineingehen und nachsehen«, bot er an, bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. »Also, ähm, einem Dutzend Wächtern oder so.« Das sollte genügen, um lebend wieder herauszukommen. Die Kopfjäger, wie Skorold sie nannte, waren zwar unangenehme Gegner gewesen, aber wenn sie tatsächlich die verschwundenen Zwerge von einst waren, musste ihre Anzahl überschaubarer sein, als es in der Dunkelheit gewirkt hatte.
    Rathgar grinste breit. »Das nenne ich Heldenmut! Was hältst du davon, mein Freund?«, wandte er sich an den Obersten Wächter.
    »Von seinem Mut? Du hättest einer von uns werden sollen, anstatt deine Zeit mit Steineklopfen zu vergeuden, Junge. Nichts gegen Hauer und Prospektoren, das sind wichtige Berufe«, schob Skorold rasch nach. »Aber … Na egal, jedenfalls dein Plan gefällt mir nicht.«
    »Oh«, entfuhr es Hrodomar. Er hatte also wieder zu schnell drauflos geplappert.
    »Das könnte Wochen dauern, ohne zu einem Ergebnis zu führen. Und am Ende findest du womöglich nichts. Es wäre wenig sinnvoll, dafür das Leben guter Männer aufs Spiel zu setzen.«
    »Wie lautet dein Vorschlag?«, wollte Rathgar wissen.
    »Andersherum wird ein Schuh daraus. Der Junge bekommt von mir ein Dutzend Wächter mit. Verlassene alte Stollen erkunden kann er ja, wie wir gesehen haben. Aber er wird von unserer Seite aus losmarschieren, von dort, wo meine Leute die Schreie gehört haben.«
    »Das ist ein großartiger Plan!« Vindur sprang auf. »Und dieses Mal werde ich Hrodomar begleiten.«
    »Gar nichts wirst du«, entgegnete sein Vater barsch. »Glaubst du, seit dem letzten Mal hätte sich irgendetwas geändert?«
    Verblüfft sah Hrodomar zwischen dem König und Vindur hin und her. Sein Freund hatte ihm nicht erzählt, dass er ihn hatte begleiten wollen.
    »Aber dieses Mal sind keine Elfen dabei, die uns vielleicht töten wollen. Ich dachte …«
    »Wenn du schon denkst«, fiel Rathgar seinem Sohn ins Wort. »Mit deinen zwei linken Händen würdest du den Wächtern nur im Weg herumstehen. Wenn du jemals so ein Krieger wirst wie dein Bruder, kannst du von mir aus Trolle jagen gehen. Vorher nicht!«
    Sichtlich enttäuscht sank Vindur auf seinen Stuhl zurück.
    »Aber in einem stimme ich meinem Sohn zu«, wandte sich der König an Skorold. »Wie du es gesagt hast, wird es gemacht.« Er hob seinen Pokal und nickte Hrodomar zu. »Viel Glück, Junge!«
    » Ich würde es darauf ankommen lassen«, betonte Davaron. »Und immerhin bin ich derjenige, den sie beim letzten Mal beinahe getötet haben.«
    »Wenn dir so viel daran liegt, kannst du gern allein hier übernachten«, erwiderte Athanor gereizt. Er schlief seit Tagen schlecht und wachte beim kleinsten Geräusch in der Erwartung auf, den Gestank der Wiedergänger in der Nase zu haben. Noch einmal die Nacht in einem verlassenen Dorf zu verbringen war das Letzte, wonach ihm der Sinn stand.
    »Das ist nicht nur unvernünftig, sondern auch undankbar«, tadelte Elanya. »Glaubst du, es war ein Kinderspiel, dich zu heilen? Wenn du dein Leben so leichtfertig aufs Spiel setzt, werde ich beim nächsten Mal auf Athanor hören und dich einfach liegen lassen.« Damit marschierte sie weiter, ohne Davarons Antwort abzuwarten.
    »Warum überrascht es mich nicht, dass du mich zurücklassen wolltest?«, wandte sich Davaron mit überheblichem Blick an Athanor.
    »Weil du am besten weißt, wie viel Mühe du dir jeden Tag gibst, meinen Hass auf dich zu schüren.«
    »Das kostet mich keine Mühe«, behauptete er und eilte Elanya nach, um sie einzuholen.
    Athanor folgte ihnen langsamer. Im Vorübergehen behielt er die Eingänge der leer stehenden Häuser im Auge, obwohl die Nachmittagssonne das Dorf in grelles Licht tauchte. Überflüssige Vorsicht war immer noch besser, als Elanya

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