Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
Vom Netzwerk:
bedeutet, sie kommen«, meinte Davaron. Ob er sich ärgerte, ließ er sich nicht anmerken. Sein Blick schweifte über den Wald, der grabesstill vor ihnen lag.
    Athanor nickte. »Die Frauen sollen aufhören zu singen und sich lieber zur Flucht bereit halten«, blaffte er Rekker an. »Ich will sofort wissen, wenn ein Späher zurückkommt!«
    Die paar Trolle, die noch herumgesessen hatten, standen auf und griffen zu ihren dicken Speeren. Wie die Elfen trat Athanor zu dem Baum, an dessen Wurzeln sie ihre Ausrüstung abgelegt hatten. Den Helm aufzusetzen weckte Erinnerungen. Zuletzt hatte er einen getragen, als er im Triumphzug nach Theroia zurückgekehrt war. Die Menschen hatten ihm zugejubelt, ihm, dem ach so siegreichen Kronprinzen. Dabei war sein Onkel Argos der Oberste Feldherr gewesen. Und ohne die Drachen hätten sie niemals so viele Reiche in die Knie gezwungen.
    Athanor schob den Arm durch die Schlinge auf der Rückseite des Schilds und packte den Griff. Argos war tot, verbrannt in den Flammen der verräterischen Echsen. Es gab kein theroisches Heer mehr, keinen Feldherrn, nur noch ihn und diese paar Trolle. Und wie es aussah, würden sie ebenso untergehen.
    »Da bewegt sich was!«, rief Orkzahn.
    Athanor eilte vor die Reihe der Trolle und folgte dem Blick ihres Anführers. Noch bevor er in der Dunkelheit etwas erkennen konnte, hörte er gehetztes Schnaufen. Im nächsten Moment stolperte ein Faun aus dem Unterholz. Zum Rennen waren sie mit ihren Bocksbeinen nicht geboren.
    Der Späher trippelte hastig auf Athanor zu. »Sie kommen! Es müssen hundert sein, wenn nicht mehr.«
    Athanor schluckte den Fluch hinunter, der ihm auf der Zunge lag. » Ein guter Feldherr verschweigt seinen Männern, wenn sie nicht siegen können «, hatte Argos einst gesagt. Was sie nicht wussten, konnte sie nicht entmutigen. »Gut. Lauf zu Rekker in den Hain und sag ihm, er soll mich sofort wissen lassen, falls sie sich auch von anderen Seiten nähern!«
    Sie kamen also tatsächlich von den Ruinen Theroias her. Lag dort ihr Ursprung? Was trieb sie an? Krieger Theroias, die sich von den Toten erheben … Irgendetwas kam ihm daran bekannt vor. Gab es nicht ein Lied oder eine Sage darüber, die er als Kind gehört hatte? Doch er hatte jetzt Dringenderes zu tun, als über Legenden zu grübeln.
    Durch die Lücken zwischen den Trollen konnte er die ernsten, entschlossenen Gesichter der Elfen sehen. »Es ist so weit, Männer. Dieser Feind wird anders sein als alles, was ihr kennt, aber er kann euch nicht mehr überraschen. Sein größter Vorteil ist also dahin, und jeder von euch wiegt viele dieser wurmzerfressenen Kadaver auf. Haltet die Reihe geschlossen, damit die Elfen hinter euch zaubern können! Spießt diesen Abschaum auf, dass er sich windet wie die Würmer in seinen Leibern! Zeigt ihnen, dass sie nur Aas sind!«
    Die Trolle brüllten vor Begeisterung und reckten die Speere gen Himmel. Athanor riss sein Schwert heraus, um es ihnen gleichzutun. Faune eilten herbei, sammelten sich zu beiden Seiten der Trolle und stimmten in das Kampfgeschrei ein. Sie schwenkten Fackeln, die sie dann hastig in den Boden steckten, um die Hände für Bögen und Pfeile frei zu bekommen.
    Athanor wandte sich ab, den Schatten des Waldes zu, in denen sich etwas regte. »Schießt!«, brüllte er gegen den Lärm an. Sofort verstummten die Trolle, starrten mit ihm in das Dunkel zwischen den Bäumen. Brandpfeile flackerten auf, sausten in die Finsternis, schlugen in Stämme, Sträucher, Erde. Die meisten erloschen, doch an zwei Stellen loderten Flammen auf, verwandelten die Nacht in einen Tanz aus Licht und Schatten. Einer steckte in einem dürren Strauch, der andere in einer halb verwesten Leiche, die kopfüber von einem Ast baumelte. Mit dem Fuß in der Schlinge einer Falle zappelte sie wie ein grotesker Nachtfalter, der sich aus seinem Kokon befreite. In Windeseile breitete sich das Feuer an ihr aus und schälte die heranstürmende Horde Untoter aus der Dunkelheit.
    An Athanors Seiten traten plötzlich die Trolle vor, reihten ihn in ihre Kampflinie ein, als wollten sie nicht hinter ihm zurückstehen. Er atmete noch einmal tief ein, hob Schild und Schwert dem nahenden Feind entgegen. Brandpfeile regneten erneut auf die Wiedergänger herab. Überall flammte Feuer auf. Gespenstisch still warfen sich brennende Leichen zu Boden, wälzten sich, wurden einfach überrannt. Dafür brüllten die Trolle umso lauter und schleuderten den vordersten Gegnern ihre Speere

Weitere Kostenlose Bücher