Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
Vom Netzwerk:
nicht. Auch wenn ich vielleicht so aussehe.«
    »Du siehst nicht so aus.« Fiona lachte. »Absolut nicht. Du siehst noch nicht einmal aus wie achtundzwanzig. Ich dachte, du wärst ein paar Jahre jünger als ich.«
    »Soll das jetzt ein Kompliment sein?«, fragte Lara.
    »Nein, die Wahrheit.« Fiona grinste. »Und du weißt es. Du bist bestimmt immer jünger geschätzt worden.«
    Lara seufzte. »Ja, leider. Weißt du, wie ätzend das ist?«
    »Nicht wirklich«, sagte Fiona. »Aber ich leide mit dir, wenn du möchtest.« Wieder grinste sie.
    Lara hätte es beinah auch getan. Was war das nur mit Fiona? Sie fühlte sich so wohl, wenn Fiona bei ihr war. Als ob ihr nichts passieren könnte. Das Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. »Musst du nicht«, sagte sie. »Das wäre sowieso nur Show, weil du gar nicht weißt, wie das ist. Du findest es wahrscheinlich sogar noch lustig.«
    Fiona lächelte sie auf eine fast zärtliche Art an. »Nein, ich finde es süß.«
    »Das würdest du nicht, wenn du überall deinen Ausweis vorzeigen müsstest, um überhaupt reingelassen zu werden. Oder wenn du von der Polizei angehalten wirst, weil sie denken, du bist zu jung, um Auto fahren zu dürfen.« Lara atmete tief durch. »Bescheuert ist das.«
    »Du hast mein tiefstes Mitgefühl.« Fiona versuchte ernst auszusehen, aber es gelang ihr nicht.
    »Maja war fünf Jahre jünger als ich, und trotzdem dachten die Leute, wir wären gleichaltrig. Oder sogar, sie wäre älter.« Lara seufzte. »Natürlich haben wir uns manchmal einen Spaß daraus gemacht, und sie hat mich als ihre jüngere Schwester vorgestellt, aber meistens ist es mir doch ziemlich auf den Geist gegangen.«
    In diesem Moment hörten sie lautes Gebell.
    »Oh nein, nicht schon wieder!«, stöhnte Lara.
    Sie liefen gemeinsam in Richtung des Gebells los.
    Als sie um eine Kurve kamen, sahen sie Amor, der vor einem Jogger stand und ihn anbellte.
    »Entschuldigung!«, rief Lara laut und rannte schnell zu Amor, um ihn am Halsband festzuhalten. »Er tut nichts.«
    Der Jogger schaute grimmig. »Das sagen sie alle. Nehmen Sie ihn gefälligst an die Leine!« Er lief wütend weiter.
    »Das habe ich heute doch schon mal gehört«, seufzte Lara. Sie schaute Amor strafend an. »Musst du dich immer so aufführen? Dann kannst du wirklich nicht mehr ohne Leine rumlaufen.«
    Amor legte unschuldig den Kopf schief. Was habe ich getan? schien sein Blick zu sagen. Ich bin doch ganz harmlos.
    »Du hättest nicht Lust, diesen Lümmel auszubilden?«, fragte Lara resigniert. »Ich weiß bald nicht mehr, was ich tun soll.«
    Fiona zuckte die Achseln. »Ich könnte es mal versuchen. Aber so toll bin ich auch nicht. Mit Luna war es einfach, sie war acht Wochen alt, als ich mit ihr angefangen habe. Und sie lernt schnell und gern.«
    »War nicht ernst gemeint«, sagte Lara, ließ Amor vorsichtig los und beobachtete ihn misstrauisch. »Das würde ich dir nicht zumuten wollen.«
    »Kannst du ruhig«, sagte Fiona. Was für eine bessere Möglichkeit konnte es geben, Lara regelmäßig zu sehen? Nur wegen Amor natürlich . . . »Du hättest Amor aber auch ein bisschen zur Räson bringen können«, wandte sie sich an Luna. »Du weißt doch, was richtig und was falsch ist.«
    Luna sah tatsächlich so aus, als ob sie sich schämte.
    Fiona tätschelte ihren Hals. »Alles in Ordnung«, sagte sie. »Du hast es bestimmt versucht.«
    Nun schien Luna wieder zu lächeln.
    »Sie versteht dich anscheinend«, sagte Lara.
    »Sie hört es am Klang meiner Stimme.« Fiona betrachtete Luna durchaus ein wenig stolz. »Sie ist sehr klug. Wenn ich jetzt nicht gesagt hätte, dass wieder alles in Ordnung ist, hätte sie die ganze Zeit versucht herauszufinden, was sie falsch gemacht hat.«
    Lara lachte. »Ich wünschte, Amor wäre so. Er weiß überhaupt nicht, dass es so etwas wie falsch gibt.«
    »Es ist schön, wenn du lachst.« Fionas Blick hing an Laras Gesicht. »Wunderschön.«
    Lara schien für einen Moment wie erstarrt, dann hakte sie die Leine in Amors Halsband ein und räusperte sich. »So, das hast du jetzt davon«, sagte sie zu Amor. Sie warf einen sehr flüchtigen Blick auf Fiona. »Gehen wir weiter?« Ohne auf sie zu warten, marschierte sie los.
    Fiona kam mit Luna nach, die neben ihr hertrottete. »Ich wollte dir nicht zu nahe treten«, entschuldigte sie sich. »Es ist einfach . . . Ich habe dich noch nie so entspannt lachen sehen.«
    »Ich hatte nicht viel zu lachen in letzter Zeit«, sagte Lara.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher