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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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dermaßen in ihre Privatsphäre eindringen, ihre neue Privatsphäre ohne Maja.
    Ohne mich, dachte Maja, ich bin kein Teil ihres Lebens mehr.
    »Doch, das bist du. Das wirst du immer sein.« Anke strich ihr beruhigend über den Arm. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Du sollst nicht immer lauschen.« Maja wurde böse. »Kannst du dich nicht mal zurückhalten? Wie oft habe ich dir das jetzt schon gesagt?«
    Anke lachte. »Tut mir leid, aber dein Gedanke war so stark, da konnte ich kaum weghören.«
    »Gut, dass du nicht schon im Leben Gedanken lesen konntest«, fuhr Maja sie gereizt an. »Du hättest das schamlos ausgenutzt.«
    »Du leidest, weil Lara zum ersten Mal nicht nur an dich denkt«, sagte Anke. »Deshalb schlägst du so um dich.«
    »Ich schlage nicht um mich. Du hast einfach schlechte Manieren.« Maja beruhigte sich nicht so leicht.
    »Gut, ich gebe es zu.« Anke verbeugte sich spöttisch. »Ich wäre dem nicht abgeneigt gewesen, Gedanken lesen zu können. Wer nicht?«
    »Ich«, sagte Maja. »Das ging mich nichts an. Damals nicht und heute eigentlich auch nicht. Ich tue das nur, um Lara zu helfen.«
    »Es wäre schön, wenn wir mehr helfen könnten«, erwiderte Anke. »Aber wir müssen wohl Geduld haben.«

11
    » K önnen Sie auf Ihren Tierheimköter nicht besser aufpassen? Wenn er nicht gehorcht, müssen Sie ihn an der Leine halten!«
    Lara stand peinlich berührt da, während Amor freundlich hechelnd neben ihr saß und aussah, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    »Ich – Es tut mir leid. Er wollte doch nur spielen.« Lara war überfordert von der Wut der Frau, die ihren Rassehundliebling im Arm hielt, um ihn vor Amor zu schützen. Eben noch hatte er quietschend unter Amor gelegen.
    »So ein Monster! Wer weiß, was da alles drinsteckt! Das weiß man bei Mischlingen ja nie! Wahrscheinlich ein halber Kampfhund!« Die Frau wollte sich einfach nicht beruhigen. »Geben Sie mir Ihre Adresse! Ich gehe sofort zum Tierarzt, und Sie zahlen die Rechnung!«
    »Es ist doch gar nichts passiert.« Eine weitere Stimme mischte sich besänftigend ein. »Die beiden haben ein bisschen wild gespielt, das war alles.«
    »Was geht Sie das an?« Die Augen der Frau blitzten wütend.
    »Ich habe es gesehen«, sagte Fiona. »Aber wenn Sie unbedingt darauf bestehen, gebe ich Ihnen meine Adresse.«
    »Das musst du nicht.« Lara legte eine Hand auf Fionas Arm. »Ich bin für Amor verantwortlich.« Sie wandte sich wieder an die Frau. »Haben Sie was zu schreiben?«
    Die Frau starrte sie an, als hätte Lara etwas Unanständiges von ihr verlangt. Dann versuchte sie, in ihre Tasche zu greifen, aber das ging nicht, ohne ihren Hund abzusetzen, was sie dann auch tat. Woraufhin Amor und ihr kleiner Liebling begeistert auf die Wiese loszischten und glücklich miteinander spielten. Luna gesellte sich zu ihnen.
    »Sehen Sie?«, sagte Fiona. »Die Hunde sehen das ganz anders.«
    Die Frau gab ein Geräusch von sich wie eine unter Dampf stehende Lokomotive. »Ich gehe trotzdem mit ihm zum Tierarzt«, fauchte sie Lara wütend an. »Und wehe, er findet was!« Dann dampfte sie im wahrsten Sinne des Wortes ab.
    Fiona lachte. »Du meine Güte! Die macht aber eine Staatsaffäre daraus.«
    »Amor ist eben viel größer als ihr Hund«, sagte Lara etwas unglücklich. »Und er guckt nie, wo er hintritt.«
    »Das ist nun mal so bei Hunden.« Fiona zuckte die Schultern. Dann lächelte sie Lara an. »Das ist ja schön, dass wir uns wieder hier treffen.«
    Lara war immer noch angespannt von der Auseinandersetzung und konnte nicht lächeln, aber ihr war ein Stein vom Herzen gefallen, als sie Fionas Stimme hörte. Auf einmal hatte sie sich der Frau gewachsen gefühlt, nur weil Fiona da war. »Die Hunde müssen ja raus«, erwiderte sie unbestimmt.
    »Richtig.« Fiona verschränkte die Arme und schaute zu den spielenden Hunden hinüber. »Ich glaube, Luna hat nur darauf gewartet, dass Amor endlich kommt. Die beiden verstehen sich wirklich gut.«
    Lara beobachtete die Hunde ebenfalls. »Ja, die beiden verstehen sich gut«, wiederholte sie leise.
    Fiona musterte sie von der Seite. Sie hatte schon eine ganze Weile hier im Park gewartet und darauf gehofft, dass Lara kommen würde. Es hätte ja auch sein können, dass Lara es vermeiden wollte, Fiona wiederzusehen, und mit Amor woanders spazieren gegangen wäre. Glücklicherweise war das nicht so. »Sonntags ist es immer besonders schlimm«, sagte sie. »Da werden die ganzen Schoßhündchen herausgeputzt und dürfen

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