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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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Augen. »Ich wusste immer, dass sie mich liebt, aber erst jetzt weiß ich, wie sehr.«
    »Ist dir klar, dass wir jetzt gerade wieder von vorn anfangen können?«, fragte Anke, immer noch aufgebracht. »Nur weil deine liebe Lara sich nicht entscheiden kann?«
    »Sie braucht einfach noch ein bisschen Zeit«, wandte Maja ein. »Du selbst hast mir mal gesagt, wir müssen Geduld haben.«
    Ankes Augenbrauen waren gefährlich zusammengezogen. Es fiel ihr schwer, sich zu beruhigen. »Da wäre Meret ja noch besser! Sie liebt Fiona wenigstens!«
    »Letztens warst du nicht der Meinung«, sagte Maja. »Da hast du dir gewünscht, dass es auf keinen Fall Meret wäre.«
    »Ja.« Anke atmete tief durch. »Aber Lara ist es auch nicht. Wir haben uns geirrt. Sie werden nicht zusammen glücklich werden.«
    Maja schluckte. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir suchen eine nette Frau für Fiona.«
    »Und Lara?«
    »Das ist mir doch –« Anke merkte, dass sie über das Ziel hinausschoss. »Für Lara natürlich auch. Wenn sie soweit ist«, fuhr sie deshalb etwas sanfter fort.
    »Und wie stellst du dir das vor? Eine Frau suchen?«
    Anke schmunzelte. »Du weißt nicht, wie das geht? Ach ja«, erinnerte sie sich dann. »Lara war ja deine erste Frau.«
    »Wir haben uns übers Internet kennengelernt«, sagte Maja. »Das war meine erste und letzte Erfahrung, eine Frau zu suchen.«
    »Und du hast anscheinend auch sofort die Richtige gefunden.« Anke lächelte.
    »Ja.« Maja versank etwas in Erinnerungen. »Ich hatte auch nicht mehr viel Zeit. Das war kurz nachdem ich die Diagnose bekommen hatte.«
    »Genau der richtige Zeitpunkt«, bemerkte Anke leicht spöttisch, aber sie hob sofort die Hände. »Entschuldige. Ich kann das nicht beurteilen. Und du hattest Recht: Warum hättest du in deinem letzten Jahr allein sein sollen?«
    »Vielleicht wäre es besser gewesen«, sagte Maja schluckend. »Dann müsste Lara jetzt nicht so leiden.«
    »Und du wärst als Jungfrau gestorben. Nein, das muss wirklich nicht sein.« Anke grinste.
    Maja schüttelte abwehrend den Kopf. »Darum ging es doch nicht. Ich habe mich nach Zärtlichkeit gesehnt. Geborgenheit. Jemand, der zu mir hält.«
    »Klar, sicher«, sagte Anke, »aber das andere war doch auch schön, oder? Und für mich –« Sie brach ab und lächelte verschmitzt. »Bevor ich Fiona kennenlernte, habe ich ehrlich gesagt nicht gerade nach Liebe gesucht. Ich hatte immer sehr viel Spaß an Sex.«
    »Das hättest du jetzt nicht extra sagen müssen.« Maja verzog die Lippen. »Das merkt jeder, der dich eine Sekunde kennt.«
    »Du bist . . . warst genauso alt wie ich. Wie kannst du nur so prüde sein?«, neckte Anke sie.
    »Ich finde eben, Liebe ist wichtiger als Sex.« Maja verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich ab.
    Anke legte den Kopf zurück und dachte offensichtlich nach. »Wir sollten unsere Zeit nicht damit verplempern, uns zu streiten«, sagte sie nach einer Weile. »Wir sollten eine Lösung finden. Hm . . . du sagtest, ihr habt euch im Internet kennengelernt?« Sie schaute Maja fragend an. »Würde Lara das wieder tun?«
    Maja war etwas überrascht von der Frage. »Im Augenblick sicher nicht«, antwortete sie verblüfft. »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Bisher haben wir uns ja ziemlich zurückgehalten und nur im Notfall eingegriffen«, sagte Anke, »aber ich glaube, jetzt müssen wir härtere Maßnahmen ergreifen. Sonst wird das nichts. Jetzt trauert Fiona nicht nur mir nach, sondern auch noch Lara. Toll.«
    »Lara ist –«, setzte Maja protestierend an, aber Anke unterbrach sie sofort.
    »Egal, was mit ihr los ist, du musst es ihr austreiben.«
    Maja starrte sie verständnislos an. »Was?«
    Anke atmete tief durch. »Wir könnten Fiona jetzt die schärfsten Frauen vor die Nase setzen, sie würde sie nicht sehen, also müssen wir an Lara arbeiten. Wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben.«
    Maja runzelte die Stirn. »Wie stellst du dir das vor? Du hast gesagt, wir können sie zu nichts zwingen.«
    »Können wir auch nicht.« Anke überlegte angestrengt. »Wir können sie nur in eine bestimmte Richtung schubsen.«
    »Indem wir unsere Gedanken verbinden und ihr Bilder in den Kopf setzen?«
    »Das ist alles, was uns zur Verfügung steht.« Anke nickte. »Ist Lara eifersüchtig?«
    Maja schaute Anke irritiert an. »Sie hatte keinen Grund dazu.«
    »Ja, schon, aber ist sie eifersüchtig? Ich meine, wenn sie Grund dazu hat? Oder das glaubt?«
    »Wenn sie jemanden

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