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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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nackten Schultern zogen Fionas Blick nahezu magnetisch an.
    »Kann nicht klagen. Und dir?« Lara schien nur Small-Talk machen zu wollen. Es lag kein wirkliches Interesse in der Frage.
    »Hm.« Fiona nickte. »Mir auch. Schönes Kleid.«
    »Wir gehen nachher noch zu einem Empfang«, sagte Lara, »sonst hätte ich etwas Schlichteres angezogen.«
    Wir . Es gab ein Wir . Fiona war für einen Moment sprachlos.
    »Na dann«, fuhr Lara fort, indem sie diesen Moment ausnutzte. »War schön, dich wiederzusehen.« Sie nickte Fiona zu und setzte ihren Weg fort.
    Fiona folgte ihr wie hypnotisiert mit ihrem Blick. Lara ging zu einer großen Frau hinüber, die ebenfalls ein Abendkleid trug. Beide Kleider sahen teuer aus. Für einen Moment fragte Fiona sich, wie Lara sich das mit ihrem Gehalt leisten konnte, aber dann lächelte die Frau Lara an, und Fiona wusste, wie. Diese Frau hatte nicht nur ihr eigenes Kleid bezahlt, sondern auch das von Lara. Und sie würden zusammen auf diesen Empfang gehen.
    Das ist also ihre Neue, dachte Fiona. Offenbar hat sie ihre Trauer um Maja nun doch überwunden.
    Sie wunderte sich, wie sehr sie diese Erkenntnis traf. Sie hatte keinen Grund, Lara Vorwürfe zu machen, schließlich war sie selbst mit Marianne zusammen. Sie beobachtete Lara und die große Frau, und es war offensichtlich, dass die beiden miteinander schliefen. Das war keine flüchtige Bekanntschaft. Es schien, als ob sie sich schon seit Jahren kennen würden.
    Ist das vielleicht eine Ex, die sie wieder aufgewärmt hat? dachte Fiona. Jemand, den sie schon vor Maja kannte? Das würde eventuell erklären, warum es Lara leichter fiel, mit dieser Frau eine Beziehung einzugehen als mit Fiona. Vielleicht hatten sie schon einmal eine gehabt.
    Fiona merkte, dass sie nur nach Erklärungen für ihre Enttäuschung suchte, für den Schmerz, den sie beim Anblick der Vertrautheit zwischen Lara und dieser großen, entschlossen wirkenden Frau empfand. Sie hätte gedacht, dass das hinter ihr lag, dass es nicht so wehtun würde. Aber das tat es.
    »Kommst du auch noch mal zurück?«, fragte Marianne, die ein Champagnerglas in der Hand hielt und an der Bar des Theaters lehnte. Offenbar hatte sie in der Zeit, in der Fiona weg war, jedoch nicht nur dieses eine Glas getrunken. Ihre Zunge klang schwer. »Guck mal, ist der nicht süß?« Sie grinste schief und zeigte auf einen Mann, der etwas entfernt von ihr stand. »Er hat mir was ausgegeben. Ist aber wohl mit seiner Tusse da.«
    »Eher mit seiner Frau«, stellte Fiona trocken fest. »Er trägt einen Ehering und sie auch.«
    »Manche Frauen kriegen einfach mehr, als sie verdienen«, nuschelte Marianne und leerte ihr Glas, bevor sie es geräuschvoll auf den Tresen zurückstellte.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Fiona. »Du kennst sie doch gar nicht. Vielleicht ist sie sehr nett und hat diesen Mann verdient.«
    »Und ich? Ich nicht?«, fauchte Marianne sie an.
    Fiona schüttelte den Kopf. »Hattest du nicht versprochen, zurück zu fahren? Das geht wohl jetzt nicht mehr.«
    »Klar kann ich fahren!«, behauptete Marianne. »Wieso denn nicht?«
    »Ja, natürlich.« Fiona seufzte. »Wollen wir wieder reingehen?« Es erschien ihr sinnvoller, Marianne aus der Schusslinie zu bringen. Sie starrte diesen Typ jetzt unverhohlen an, und seine Frau hatte es bemerkt. Im Moment wirkte sie noch amüsiert, aber das konnte sich ändern.
    Marianne war nicht so ganz einverstanden, ließ sich dann aber doch von Fiona wieder in den Theatersaal hineinziehen. »Du Spaßbremse«, nuschelte sie beleidigt. »Immer musst du alles verderben.«
    »Heute Morgen war ich noch die beste Liebhaberin aller Zeiten«, sagte Fiona.
    »Die geilste«, korrigierte Marianne sie ziemlich laut. »Darauf freue ich mich schon, nachher.« Und plötzlich schmiegte sie sich zärtlich an Fiona.
    Fiona schaute sich etwas genervt um – und direkt in Laras Augen. Sie und ihre Begleiterin hatten Plätze weiter vorn, und sie gingen gerade an Fiona und Marianne vorbei, die in der Mitte saßen.
    Sie war die ganze Zeit hinter uns, dachte Fiona. Sie hat alles gesehen und gehört.
    »Was für ein Mist!«, schimpfte Anke. »Ich mochte Marianne immer ganz gern, aber jetzt macht sie alles kaputt.«
    »Fiona hat sie sich ausgesucht«, erwiderte Maja spitz. »Sie ist selbst schuld. Lara ist ganz glücklich mit ihrer Chefin. Warum lassen wir sie nicht einfach in Ruhe?«
    »Sie ist glücklich?« Anke lachte trocken auf. »Und warum bist du dann noch hier?« Sie

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