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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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freundschaftlich verbunden. Es war die perfekte Beziehung. Sie waren gern zusammen, sie schliefen gern miteinander, sie konnten gemeinsam lachen und sich unterhalten.
    Was konnte eine Frau sich mehr wünschen?
    »Wir müssen was unternehmen. Wir müssen dringend was unternehmen«, bemerkte Anke grimmig. »Jetzt haben sie sich schon getroffen, aber das führt zu nichts. Fiona beobachtet Lara, aber Lara dreht sich nicht einmal zu ihr um.«
    »Sie ist verwirrt«, sagte Maja. »Sie denkt, ihre Gefühle für Fiona bringen den Schmerz über meinen Tod zurück. Wenn das nicht wäre, hätte sie sich Fiona wahrscheinlich längst zugewendet. Das hatte sie ja schon, in der Zeit, als sie so viel zusammen waren. Es hätte nur noch ein kleines bisschen gefehlt . . .«
    »Tja, und dann hat sie sich aus dem Staub gemacht. Und demnächst heiratet sie Elisabeth. So geht das nicht! So kommen wir nie hier raus!« Anke schnaufte angestrengt.
    Maja warf ihr einen resignierten Blick zu. »Das ist allerdings keine schöne Aussicht: mit dir hier bis ans Ende meiner Tage.«
    »Danke.« Anke begann zu grinsen. »Ich fange auch langsam an mich zu langweilen. Die Ewigkeit wollte ich so nicht verbringen.« Sie legte den Kopf schief. »Wir müssen jetzt unsere magischen Kräfte einsetzen. Ohne Magie geht da nichts mehr.«
    »Magie? Welche Magie? Ich habe gerade mal ein Glas umgeschmissen. Wenn das schon Magie sein soll . . .« Maja seufzte.
    »Du warst nicht da , Liebchen«, bemerkte Anke etwas ungeduldig. »Nicht wirklich. Deine Finger haben das Glas nicht berührt. Würdest du das normal nennen? Hast du das früher etwa auch gekonnt?«
    Maja verzog das Gesicht. »Natürlich nicht. Aber ich bin auch nicht überzeugt davon, dass ich es wiederholen kann. Jetzt.«
    »Gemeinsam können wir’s. Davon bin ich überzeugt«, behauptete Anke. »Ehrlich gesagt könnte ich Lara im Moment umbringen dafür, was sie Fiona antut.«
    »Das wirst du nicht!« Maja griff heftig nach Ankes Arm. »Versprich mir, dass du nichts in dieser Art tun wirst! Sofort!«
    Anke schüttelte den Kopf. »Selbstverständlich nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass ich gerade eine Menge Energie habe. Genau wie du damals, als du das Glas zerdeppert hast.«
    »Mit Zerdeppern ist es aber nicht getan«, sagte Maja. »Das wäre eher kontraproduktiv.«
    »Sie gehen«, rief Anke plötzlich. »Sie verlassen das Theater. Jetzt müssen wir uns schnell was einfallen lassen, sonst sind sie gleich wieder jeweils bei sich zuhause, und die Sache ist gelaufen.«
    »Willst du nicht aufstehen?« Elisabeth schaute Lara erstaunt an. »Die Vorstellung ist aus.«
    »Ja, ich weiß.« Lara blickte zu Elisabeth hoch, die bereits stand.
    »Geht es dir nicht gut?« Elisabeth setzte sich wieder. »Du siehst so blass aus.«
    »Das ist nur das Theaterlicht.« Lara versuchte zu lächeln.
    »Ist es nicht«, stellte Elisabeth fest. Sie musterte Lara besorgt. »Seit der Pause bist du so komisch. Vorher war alles in Ordnung. Da warst du wie immer.«
    »Wie immer?«, fragte Lara.
    »Ja. Ruhig und ausgeglichen. So bist du normalerweise. Jedenfalls seit einiger Zeit.« Elisabeth hob fragend die Augenbrauen. »Irgendetwas ist in der Pause passiert.«
    »Nein, nichts«, sagte Lara, stand auf und strich ihr Kleid glatt. »Die Schlange war nur so lang, und ich warte nicht gern.«
    »Du bist die Geduld in Person.« Elisabeth schüttelte den Kopf. »Du sagst nicht die Wahrheit.«
    »Es war nichts Wichtiges«, sagte Lara. »Ich habe nur eine alte Bekannte wiedergetroffen.«
    »Die Frau, mit der du dich kurz unterhalten hast?« Elisabeth entging wirklich nichts.
    Langsam schlenderten sie den Gang hinauf zur Theatersaaltür. Lara ließ ihre Blicke hektisch über die Menschen schweifen, die vor ihnen der Tür zustrebten. Hoffentlich waren Fiona und ihre betrunkene Freundin schon weg.
    »Lara?« Elisabeth wartete auf eine Antwort.
    Lara schluckte. »Ja, sie . . . sie hat mich ein bisschen durcheinandergebracht.«
    Elisabeth warf einen merkwürdigen Blick auf sie, aber da sie in diesem Moment den Ausgang erreicht hatten, trat sie hindurch und sagte nichts mehr.
    Lara betete darum, dass Fiona ihre Freundin schnell nach Hause bringen wollte, sie würde unter den gegebenen Umständen sicher nicht hier im Foyer verweilen wollen wie viele andere der Theaterbesucher, die herumstanden und sich unterhielten.
    Vorsichtig folgte sie Elisabeth durch das Foyer, und je näher sie den Glastüren am Hauptausgang kamen, desto mehr

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