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Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Regent: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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erklang eine andere Stimme. Sie kam von einem der Loquate bei den Galerien, Logen und Beobachtungsplattformen. Dort konnten Besucher das Wort ergreifen, wenn sie sich zuvor mit ausreichend hohem Prioritätsstatus angemeldet hatten, und genau darauf hatte Xavius in zwei seiner drei verschlüsselten Mitteilungen hingewiesen.
    »Stören Sie nicht die Beratungen von Konklave und Gremium«, sagte Quiron streng.
    »Das Gesetz erlaubt Individuen mit einer persönlichen Beziehung zum Angeklagten, in dieser Sache zu sprechen«, sagte Laurania.
    Quiron zischte etwas, so leise, dass kein Wort aus dem Vokalisator drang.
    »Ich bin Pion M Paulus«, ertönte die Stimme vom Loquat, und Displayfelder zeigten den Mann, dem sie gehörte. Xavius erkannte seinen alten Instruktor von Tibetian sofort wieder; als Mortus hatte er sich überhaupt nicht verändert. »Vor einem halben Jahrhundert war ich Instruktor des Chronisten Xavis V Xavius in Ibbemma auf Tibetian. Heute spreche ich als Anwärter auf ein Relativitätsschiff zum Konklave und zum Gremium, und ich frage: Sollte uns nicht daran gelegen sein, die Wahrheit herauszufinden? Ich möchte hören, was der Chronist zu sagen hat.«
    Und von einem Loquat auf der anderen Seite des Hauptzylinders sagte jemand: »Dem schließe ich mich an. Geben Sie dem Chronisten Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu schildern. Das Verbrechen ist so gewaltig, dass wir keine Möglichkeit außer Acht lassen sollten.«
    »Und Sie?«, fragte Quiron giftig. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Julius M Gladfelter, Leiter des Sicherheitskorps im Devos-System«, sagte der Mann, der ebenfalls in den Displayfeldern erschien, damit ihn alle sehen konnten. »Ich habe den Chronisten bei Ratchford-Uyeda verhaftet, wegen der Ermordung von Eugene V Salyard.«
    Damit hatten zwei der drei gesendeten Mitteilungen ihren Zweck erfüllt. Aber es meldete sich noch jemand zu Wort, ein unerwarteter dritter Fürsprecher, und seine Stimme hatte vielleicht noch mehr Gewicht als die beiden anderen.
    »Ich spreche für Flottenadmiral Aron M Arano, der im Tri-Centauri-System einen großen Sieg gegen die Ayunn errang und zur Familie des großen Avedo Avedis gehört«, sagte Jamar M Thixton, Sicherheitsoffizier der Hades . »Der Chronist hat auch ihm gegenüber seine Unschuld beteuert. Soll er Gelegenheit erhalten, sie zu beweisen.«
    Quintus Quiron ließ die Waffe langsam sinken und trat einen Schritt zurück, weit genug, damit Xavius ihn nicht mehr aus dem Augenwinkel sehen konnte. Während er noch immer gelähmt am Oratorpult stand, betätigte die Pilotin die Navigationskontrollen, und die Rednersäule näherte sich der Konklaveplattform.
    »Man hat mich benutzt«, betonte Xavius noch einmal. »Als Sündenbock, während im Verborgenen ein Staatsstreich stattfand und noch stattfindet. Der große General Titus M Izzad, an dessen Biografie ich die letzten Jahre gearbeitet habe und der dem Regenten Avedis sehr nahestand … Er verschwand, ebenso wie andere Loyalisten und Puristen. Der wahre Mörder ließ all die Personen beseitigen, von denen er Probleme bei der Machtübernahme erwartete, und natürlich konnte er es sich nicht leisten, selbst in Verdacht zu geraten. Während ich hier zu Ihnen spreche, verschwinden weitere Personen auf den Welten des Enduriums, Vivi und Morti, die der Usurpator für gefährlich hält. Er steckt auch hinter der Ermordung von Eugene Salyard.«
    »Es gibt Aufzeichnungen, die Sie zeigen, wie Sie Salyard töten«, dröhnte Gladfelters Stimme durchs Habitat. »Die Aufzeichnungen können nicht manipuliert werden.«
    »Nicht von Vivi oder Morti, nicht einmal von Ihren Sicherheitsspezialisten«, sagte Xavius. »Aber sehr wohl von einer KI. Der wahre Mörder des Regenten verfügt über nahezu unbegrenzte Ressourcen. Ich vermute, dass er die KI der Stillen Stadt auf der Erde benutzt hat, um die Aufzeichnungen zu fälschen, die mich als Salyards Mörder zeigen.«
    »Leere Worte«, brummte Quiron. »Dumme Behauptungen.«
    »Im Mesh und in den Sicherheitsnetzen hat die KI der Stillen Stadt Datensouveränität«, fuhr Xavius fort. »Sie kann die Aufzeichnungen so verändert haben, wie es dem Willen des wahren Mörders entsprach.«
    »Aber warum sollte der große Unbekannte Ihnen nicht nur die Schuld am Tod des Regenten geben, sondern Sie auch noch als Mörder des Archäologen Salyard darstellen?«, fragte Gladfelter.
    »Dafür gibt es zwei Gründe«, antwortete Xavius, der lange darüber nachgedacht hatte. »Salyard gehörte zu

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