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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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Bar hinter der Tottenham Court Road landeten, wo wir zu Mental As Anything getanzt haben«, sagt sie.
    » Du siehst fantastisch aus!«, sage ich.
    Es stimmt. Charlotte sieht sextrunken aus und sehr, sehr glücklich.
    » Bist du betrunken? Ich sehe aus wie ein wandelndes Fellknäuel. Siehst du die vielen kleinen Pickel in meinem Gesicht?«
    Sie grinst und muss kichern. Ihr Lächeln ist so süß, sie wirkt so viel hübscher als noch ein paar Monate zuvor. Der gelangweilte Gesichtsausdruck ist völlig verschwunden, und ich kann nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern.
    Ich nehme aus der zweiten Schublade mein Am-Morgen-Danach-Notfalltäschchen heraus, das ich regelmäßig benutze, seit ich mich mit Dave treffe.
    » Aspirin, Multivitamintabletten, Zahnbürste, Deo, Parfum, Gesichtspuder, Feuchtigkeitscreme, Lippenbalsam«, flüstere ich. » Gib dir Mühe. Und du solltest Henry bitten, sich gründlicher zu rasieren.«
    » Ich weiß! Aber er sieht so niedlich aus mit seinem Dreitagebart…«, erwidert sie.
    » Ich hätte euch schon vor zwei Monaten miteinander bekannt machen sollen.«
    » Ja, warum zum Teufel hast du so lange gewartet?«, sagt sie grinsend, bevor sie lossaust zur Damentoilette.
    Ich nehme an, Henry ist für sie nicht nur ein Trostpflaster. Niemand strahlt dermaßen vor Glück während einer kurzfristigen Investition.
    Der Vormittag verstreicht schnell, und erst um zehn vor eins fällt mir mein Lunch mit André wieder ein. Scheiße. Er wartet bereits in der Lobby, als ich herunterkomme.
    » Ohne Motorradausrüstung?«, sagt er und grinst mich an.
    Er ist wirklich ein attraktiver Mann, wenn man auf den französischen Typ mit olivfarbener Haut und schokoladenbraunen Augen steht. Aber das ist kein Date, also spielt es keine Rolle, wie ich André finde. Ich bin mir sicher, wir holen uns nur kurz einen Kaffee und ein Sandwich vom Italiener, plaudern ein wenig und gehen dann wieder an die Arbeit.
    » Äh… nein, die brauche ich nicht zum Lunch«, sage ich. » Und, wohin gehen wir?«
    » Zu Marco Pierre White«, antwortet er.
    Shit.

Kapitel 27
    Ich kann es kaum erwarten, Robert davon zu erzählen. Ich habe gerade ein zufälliges Date zum Lunch mit André.
    Wir sitzen im Marco Pierre White Steak & Alehouse (ein Restaurant, dessen Name die Erwartung weckt, dass der Boden mit Sägespänen ausgestreut ist. Tatsächlich erinnert es eher an einen Hochzeitssaal mit seiner edlen Einrichtung ganz in Weiß und Spiegeln an den Wänden, in denen man die selbstgefälligen Gäste um einen herum beobachten kann) und sind mitten im Hauptgang. André hat mir bereits alles über seine Exfrau erzählt, über seine Sehnsucht nach Paris, über seine Vorlieben (Fußball, dänisches Design, die Malediven) und über seine Abneigungen (die katholische Kirche, die Europäische Union, Belgier). Ich habe eindeutig das Gefühl, dass es hier nicht nur um Geschäftliches geht.
    Was soll ich tun? Ich kann schlecht fragen, ob seine Absichten ehrenhaft sind. Ich könnte mich schließlich täuschen, und so oder so würde es dann oberpeinlich werden. Also versuche ich stattdessen professionell, aber charmant zu bleiben. Das ist nicht leicht. Bei der Vorspeise bestand André darauf, dass ich eine seiner Austern ( » Ostääär!«) probiere, direkt aus seiner Hand, und fragte mich dann, ob er meine Potted Shrimps kosten dürfe. (Ich gab einen Löffel voll auf seinen Teller.) Ein Glück, dass wir beide Steak als Hauptgericht bestellt haben.
    Er hat mich nicht gefragt, ob ich einen Freund habe, und mir fällt kein Aufhänger ein, um Dave zu erwähnen, der nicht zu offensichtlich ist.
    Das Restaurant vibriert von dem süßen, festlichen Klang von Menschen, die es kaum erwarten können, sich zu betrinken. Die Gäste an den Tischen sind zu achtzig Prozent männliche Anzugträger, die ihr Spesenkonto ausreizen. Es wird laut gelacht und genussvoll zugeschlagen– beim Essen und vor allem beim Wein. Ich fühle mich ziemlich fehl am Platz.
    » Das ist ein außergewöhnliches Restaurant«, sagt André. Er nippt nachdenklich an seinem Wein, ohne unseren Augenkontakt zu unterbrechen. » Elegant. Einladend. Gemütlich.«
    » Das stimmt«, sage ich.
    Ist es bloß der Akzent, der alles, was André sagt, romantisch klingen lässt? Ich warte jetzt schon fast eine Stunde, dass er das Geschäftliche zur Sprache bringt, der angebliche Grund für dieses Mittagessen. Aber ich möchte nicht unhöflich sein. Und berücksichtigt man, dass André Franzose ist, dann hält

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