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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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einfach darauf anzusprechen. Ich weiß, wahrscheinlich denken Sie das auch. Aber ich kann nicht. Ich kann ihn nicht damit konfrontieren, dass er mit seiner Exflamme (Exfreundin? Nein, es war nur eine Affäre, richtig? Das hat Robert zumindest behauptet, richtig?) zum Mittag essen war. Es würde sich anhören, als würde ich ihn verfolgen, und er würde mich fragen, warum ich nicht herübergekommen bin und Hallo gesagt habe, statt mich heimlich davonzuschleichen. Wenn ich davon anfange, mache ich mich lächerlich.
    O Gott. Am liebsten würde ich heulen.
    Um sechs mache ich Feierabend.
    Zu Hause angekommen, gehe ich direkt nach oben. Robert ist nicht da. Jeder Schritt fällt mir schwer, und das Haus fühlt sich ungewöhnlich kalt an. Ich habe keine Energie mehr. Angst ist so zehrend.
    Ich liege auf meinem Bett im Dunkeln, voll bekleidet, und starre an die Decke.
    Worst-Case-Szenario: Es ist aus. Ich werde wieder Single sein.
    Das wäre gar nicht so schlimm, oder? Als ich mich auf Dave einließ, habe ich gewusst, dass es bald wieder vorbei sein kann, dass ich mich unter Kontrolle haben muss, statt mich zu schnell zu verlieben, dass ich kugelsicher sein muss…
    Aber das bin ich nicht. Ich bin ein Risiko eingegangen. Ich habe ihm gestern Abend gesagt, dass ich mit ihm zusammen sein möchte. Daran muss ich mich halten.
    Außerdem hat meine ganze Welt sich verändert. Die anderen sind alle verliebt. Robert ist zwar Single, aber, wie er selbst sagt, ein multipler Single. Als Einzige in der Clique Single zu sein, macht keinen Spaß. Man ist jeden Abend allein, weil keiner Zeit hat, mit einem auszugehen.
    Außerdem will ich kein Single sein. Ich will Dave.
    Ich glaube, ich habe mich richtig in ihn verliebt. Dieses mulmige Gefühl im Magen kann nichts anderes bedeuten.
    Mein Handy klingelt in den tiefsten Tiefen meiner Handtasche. Ich reagiere blitzschnell und greife nach dem blinkenden Licht in der Dunkelheit.
    Es ist Dave.
    » Hallo?«
    Ich habe zu schnell abgehoben.
    » Ich brauche dich. Nackt. Bei mir, in zwanzig Minuten.«
    » Willst du mich nicht zuerst füttern?«, sage ich auf Autopilot, während meine Gedanken sich überschlagen.
    Er klingt völlig normal. Nicht, als hätte er heute einen verbotenen Lunch gehabt beziehungsweise als hätte er etwas zu verbergen.
    » Ich habe etwas ganz Köstliches für dich«, entgegnet er. » Es hat viele Proteine. Und es ist auch gut für die Haut.«
    Ich mache eine Pause. Das ist die Art von anzüglichen Sprüchen, über die ich normalerweise kichern würde. Aber ich kann nicht. Die Angst hat mir das Kichern ausgetrieben.
    » Oh, also schön, ich nehme an, wir sollten vor dem Naschen was essen«, murrt er. » In einer halben Stunde im Odette’s?«
    » Sagen wir, in einer Stunde«, erwidere ich.
    Ich brauche Zeit, um mich vorzubereiten, körperlich und mental.
    » Ah, die unerreichbare Miss Wood. Abgemacht«, sagt er und legt auf.
    Ich bringe kaum etwas herunter von dem Abendessen, geschweige denn einen Ton heraus, aber Dave scheint es nicht zu bemerken. Er erzählt und erzählt von seinem Tag und seinem neuesten Deal, und er macht mir ein Kompliment über mein Aussehen. Ich versuche, mich auf die Unterhaltung zu konzentrieren, aber ich fühle mich wie eine Motte, die auf einen dieser viktorianischen Wandteppiche gespießt ist. Vor Panik flatternd, aber unfähig, wegzufliegen.
    » Ich habe heute Bella getroffen«, bemerkt Dave, als wir gegessen haben und er mir Wein nachschenkt.
    Wenigstens kriege ich den noch herunter.
    » Wirklich?«, sage ich mit erstickter Stimme und starre in mein Glas, um seinen Blick zu meiden. » Wie geht es ihr?«
    » Gut, prima«, antwortet er. » Sie war heute beruflich in London und wollte mit mir plaudern. Wahrscheinlich wollte sie nur ein Essen schnorren. Es ist ihr etwas peinlich, wie sie sich in Frankreich aufgeführt hat, und sie wollte sich entschuldigen. Sie hatte damals Stress mit Ollie.«
    » Haben die beiden sich wieder versöhnt?«, frage ich.
    » Ja«, sagt Dave geringschätzig. Er interessiert sich nicht für die Beziehungen anderer Leute, wie er mir einmal gesagt hat. » Wenn du mich kurz entschuldigst, mein Engel, ich muss auf… wie nennst du das immer?«
    » Das stille Örtchen«, murmele ich.
    » Und danach fahren wir nach Hause, und dann will ich dich innerhalb von wenigen Minuten, besser noch Sekunden, nackt sehen. Verstanden? Du siehst heute Abend einfach unwiderstehlich aus.«
    Kaum ist er weg, breche ich beinahe zusammen vor

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