Der letzte Single fangt den Mann
es uns einfach tun. Scheiß drauf, tun wir es.«
» Okay«, sage ich, während ich kaum atme in der Dunkelheit. Was genau meint er damit, was denken Sie? » Äh… was meinst du?«
» Du bist ein toughes kleines Ding, stimmt’s?«, sagt er. Ich bin überhaupt nicht tough, denke ich, ich tue nur so. » Wir machen es offiziell«, sagt Dave, nimmt mein Bein und legt es über seine Taille. Er drapiert mich gerne, bis wir perfekt daliegen zum Schmusen. » Wir machen es offiziell, dass wir ein Paar sind«, fährt er fort, während er an meinem Hals knabbert. » Ich habe mir immer eine Frau gewünscht wie dich.«
Ich befürchte, ich werde ohnmächtig vor Freude, aber es gelingt mir, mit fester Stimme zu sprechen. » Ich denke, dass lässt sich arrangieren. Ich werde meinen Eltern Bescheid sagen wegen deiner Eltern…«
» Sie verdammt mich mit ihrer geringen Zuneigung! Sie weicht mir aus. Die unerreichbare Miss Wood…«
» Sorry«, sage ich und unterbreche mich, während ich in die Dunkelheit starre. Kann ich meine Deckung aufgeben? Kann ich ein Risiko eingehen? » Das fände ich sehr schön.«
Meine Stimme bricht bei » schön«. Scheiße.
» Braves Mädchen«, sagt er.
Ich wünschte, ich könnte sein Gesicht sehen, könnte sehen, ob er so froh ist wie ich über dieses Gespräch. Aber ich kann nichts sehen. Dann küsst er mich, und wie immer habe ich einen Kurzschluss im Gehirn.
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um sechs Uhr, damit wir rechtzeitig zur Arbeit kommen. Es ist die Woche vor Weihnachten, und man könnte meinen, im Büro würde es ein bisschen feierlicher und entspannter zugehen, aber das ist ein Irrtum. Unsere gesamte Etage sitzt allerspätestens um Viertel nach sieben am Schreibtisch.
» Möchtest du, dass ich dich nach Hause fahre?«, sagt Dave, als er ein paar Minuten später aus dem Bett klettert.
Das hat er mir noch nie angeboten, und ich habe nie darum gebeten.
» Ja, bitte«, sage ich.
Ich kann nicht anders, als von einem Ohr zum anderen zu grinsen.
» Dein Grinsen ist echt sexy, weißt du das?«, sagt er, springt wieder ins Bett und packt mich. » Sieh dich an, mit deinen zerzausten Haaren. Ich liebe das. Das macht dich nur noch schärfer.«
» Geh weg! Geh unter die Dusche, damit du mich nach Hause fahren kannst. Sonst komme ich zu spät zur Arbeit«, sage ich und versuche, cool zu klingen, statt außer mir vor Freude.
Dave schlendert nackt ins Bad, und gleich darauf höre ich ihn singen I’ve got a lovely bunch of coconuts. Ich kichere in mich hinein. Er ist so verdammt anbetungswürdig.
Außer, wenn er eine halbe Stunde braucht, um sich anzuziehen und zu frisieren.
Bis ich zu Hause bin, ist es zwanzig vor sieben, und ich bin spät dran. Ich renne ins Haus. Robert sitzt allein an der Küchentheke und frühstückt.
» Fuck!«, fluche ich laut und werfe Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe auf die Couch.
» Du bist spät dran«, erwidert er.
» Das ist Daves Schuld!«, rufe ich von der Treppe.
Ich bin angespannt: Wir hätten uns im Wagen fast gestritten. Dave kann es nicht leiden, wenn andere sich über ihn ärgern. Selbst dann nicht, wenn er der Grund ist, dass die anderen viel zu spät zur Arbeit kommen. Aber das ist schon okay. Denn er und ich sind wirklich, offiziell und ganz ernsthaft ein festes Paar.
Ich dusche, so schnell ich kann, und kämme mir wie jeden Morgen meinen Über-Nacht-Conditioner aus den Haaren. Dann schlüpfe ich hastig in eine schwarze Hose und einen schwarzen Rollkragenpullover, föhne mir hektisch die Haare, stecke sie zu einem strengen Knoten hoch und beruhige mich dann ein paar Minuten, um mein Make-up aufzutragen. (Sich zu schminken, wenn man es eilig hat, ist keine gute Idee, genauso wenig wie essen und rennen gleichzeitig oder betrunken lesen.)
» Es ist gleich fünf nach sieben. Was machst du noch hier?«, keuche ich, als ich wieder nach unten in die Küche renne.
Robert geht sonst immer um Viertel vor sieben.
» Ich dachte, du bräuchtest vielleicht ein Nottaxi«, sagt er. » In ein paar Tagen ist Heiligabend. Da erwartet keine Firma von ihren Mitarbeitern absolute Pünktlichkeit.«
» Meine schon«, sage ich. » Es wäre ganz toll, wenn du mich fahren würdest, lieber Roberto.«
Robert gibt mir einen Kaffee und eine Schale Porridge und geht in sein Zimmer, während er über seine Schulter zurückruft: » Beeil dich mit dem Frühstück. Wir brechen in fünf Minuten auf.«
Ich nippe hastig an meinem Kaffee, während ich mich nebenbei
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