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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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besser drauf. Plum sagt, ich würde Emotionen hinterherjagen. Aber manchmal nicht.« Robert lächelt mich an, aber ich sehe jetzt fast doppelt. Zumindest anderthalbfach. » Oh, Robert. Ich habe diese Spielchen satt. Ich bin kein Spieler, ich mag keine Machtspielchen, weißt du.«
    » Bist du in ihn verliebt?«, fragt Robert.
    Ich kann es gerade noch verstehen, in der Bar ist es unheimlich laut.
    » Keine Ahnung«, seufze ich. » Ich… weiß es nicht.« Ich sehe Robert an und muss lachen. »› Ich weiß es nicht ‹ scheint mein Standard…«, ich muss hicksen, » …satz zu sein.«
    » Das ist ein schrecklicher Standardsatz«, erwidert er mit einem Grinsen.
    » Mein Dad sagt, dass ich den Richtigen erkennen werde. Das fuchst mich total.«
    Ich kann Robert nicht sagen, dass mein Gehirn aussetzt, wenn Dave mich berührt, und dass diese Reaktion mir das Gefühl gibt, er könnte der Richtige sein. Ich kann mich nicht einmal erinnern, wie sich das anfühlt oder wie Dave aussieht. Im Moment weiß ich gar nichts mehr.
    » Das ergibt keinen Sinn«, sagt Robert.
    Ich sehe ihn an und grinse fröhlich. Worüber unterhalten wir uns gerade? Ich habe es vergessen.
    Plötzlich stoppt der DJ die Musik, und die Menge beginnt zu zählen.
    » Zehn! Neun! Acht…«
    Robert und ich stimmen ein, mit der Begeisterung und völligen Unbekümmertheit, die man hat, wenn man schon seit Stunden trinkt.
    » EINS ! FROHES NEUES JAHR !«, jubelt die Menge.
    Ich grinse Robert an und stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Happy-New-Year-Schmatzer auf die Wange zu drücken, als mir jemand seinen Ellenbogen in den Rücken stößt und ich nach vorne geschubst werde, sodass meine Lippen direkt auf Roberts landen.
    » Uuups«, denke ich und will es auch laut sagen, aber das geht nicht, weil er plötzlich die Arme um mich schlingt und den Kuss erwidert, und wir küssen uns richtig, und seine Lippen sind so warm, und mein Herz beginnt wild zu klopfen, und ich will nicht aufhören, und alles um mich herum dreht sich, wuuusch!… Sekunden, Minuten– keine Ahnung– später, lösen wir uns langsam voneinander.
    Kaum spüre ich Roberts Lippen nicht mehr auf meinen, stemme ich beide Hände gegen seine Brust und schubse ihn von mir weg, während ich versuche, meinen Puls zu beruhigen. Beziehungsweise mein Gehirn. Was ich gerade zuerst erwische. (Keins von beiden. Dieses unartige Pack.) Mein Herz hämmert so laut in meiner Brust, dass es beinahe schmerzt.
    » Happy Birthday«, sagt Robert. Er sieht genauso überrascht aus wie ich.
    » Ich… ich…«
    Ich bin entsetzt. Ich streife immer wieder seinen Blick und schaue wieder weg. Ich habe ihn nicht schnell genug weggeschubst, wir hätten uns nicht küssen dürfen, ich habe den Kuss nicht unterbrochen, Dave ist sein Freund, mein Freund, o Gott…
    » Es tut mir leid«, sagt er sofort, als er in meinem Gesicht liest.
    » Nein, mir tut es leid«, sage ich. Ich bin auf einen Schlag nüchtern. » Ich gehe… ich gehe… zur Toilette.«
    Ich schnappe mir meine Handtasche und kehre ihm den Rücken zu, um mir einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    Der Blick in einen Spiegel ist der Albtraum jeder betrunkenen Frau: Mein Gesicht ist gerötet, mein Make-up fehlt unentschuldigt, meine Augen glitzern seltsam, und mein Eyeliner ist völlig verschmiert.
    » Fuck«, sage ich.
    Ich überlege fieberhaft. Fuck, ich habe gerade Robert geküsst, meinen besten Freund, den besten Freund meines Freundes, fuck. Ist Dave überhaupt mein Freund? Muss er wohl, schließlich hat er das selbst gesagt, fuck. Und ich habe gerade Robert geküsst, und es hat mir gefallen. Hat es mir wirklich gefallen?
    Wenigstens bin ich jetzt nüchtern.
    » Fuck«, sage ich wieder laut.
    Eine junge Frau kommt aus der Kabine hinter mir. Sie ist sehr hübsch. Sie trägt ein grünes Minikleid und hat ihre Haare zu einer schicken Hochfrisur toupiert. Warum sehe ich so trist aus, denke ich gereizt. Meine Kombination aus Jeans und einfarbigem Top wirkte so klassisch und frisch, als ich sie anzog, aber jetzt komme ich mir vor wie eine Nonne. Eine betrunkene Nonne in Markenjeans, die gerade ihren Freund betrogen hat, indem sie mit ihrem besten Freund herumknutschte.
    Ich schaue wieder in den Spiegel und bemerke, dass die junge Frau, die sich neben mir die Hände wäscht, leise weint.
    » Alles in Ordnung?«, frage ich.
    » Ja, ja«, sagt sie und wischt eine Träne weg. » Mein Freund und ich haben uns an Weihnachten getrennt«, fügt sie mit tränenerstickter

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