Der letzte Single fangt den Mann
von hier verschwinden«, flüstert er in mein Ohr und zieht mich eng an sich. » Ich bin noch nicht ganz fertig mit dir.«
Ich bin hin- und hergerissen. Seit über einer Woche sehne ich mich danach, nach dem Moment, in dem ich Dave exklusiv und exzessiv für mich allein habe, aber im Moment würde ich noch gern ein bisschen mit meiner Schwester und den anderen feiern. Andererseits… Ich sehe zu Robert, der gerade Millie etwas ins Ohr flüstert. Sie kichert und klimpert flirtend mit den Wimpern.
» Okay, lass uns gehen«, sage ich und nicke. » Aber heute Nacht schlafen wir bei mir.«
» Mit Vergnügen. Au revoir allerseits. Ich bringe Abigail nach Hause, um sie zu schänden.«
Mein Blick wandert wieder zu Robert, als ich mich von Sophie und Luke verabschiede. Er ignoriert mich. Ich rufe Millie, deren Laune sich beträchtlich gebessert zu haben scheint, Tschüss zu.
» Bis dann«, sage ich unbestimmt in Roberts Richtung.
» Bis dann«, erwidert er.
Wir verlassen die Bar, und Dave nimmt meine Hand. » Es ist schön, dich wiederzusehen«, sagt er. » Und jetzt sorgen wir dafür, dass du aus diesen feuchten Klamotten herauskommst.«
Als wir in ein Taxi steigen, werfe ich einen letzten Blick zurück auf den Eingang des Portobello Star, wo sich die üblichen unerschrockenen, frierenden Raucher versammelt haben.
Was ist vorhin passiert? Es spielt keine Rolle. Denk nicht darüber nach.
Kapitel 32
Sie wollen wissen, wie ich damit umgegangen bin? Ich habe es verdrängt. Oder jedenfalls versucht.
Der Kuss hatte nichts zu bedeuten. Wir hatten genügend Promille, um einen Hund zu töten, ich zumindest, und, Sie wissen ja, Shit happens. Außerdem waren wir beide noch traumatisiert von der Schlägerei, und es war auch noch der Jahrestag seiner Geschichte mit Louisa, und ich konnte nichts für den Schubs, es war wirklich ein absoluter Zufall. Ich kann mich nicht einmal mehr richtig daran erinnern.
Ich gebe zu, ich fühle mich schrecklich schuldig. Aber es ist passiert, und ich kann nichts daran ändern. Es war ein Fehler unter Einfluss von zu viel Alkohol. Es macht also keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, richtig?
Gut, dass ich Robert in den ersten zwei Wochen nach Neujahr kaum zu Gesicht bekommen habe. Er ist oft aus, und ich natürlich auch. Wenn wir uns begegnen, verhalten wir uns vollkommen höflich und freundlich. Es läuft nicht normal zwischen uns, es läuft sogar noch weniger normal als Ende letzten Jahres… aber es ist okay. Alles wird gut.
Und wissen Sie was? Meine Unsicherheit wegen Dave ist weg. Mehr oder weniger. Ich habe sie meiner allgemeinen Beziehungsunerfahrenheit zugeschrieben. Ich bin seit sieben Jahren keine neue Beziehung mehr eingegangen. Ich wusste nicht mehr, wie man sich als Teil eines Paares fühlt. Und als ich damals in dem Restaurant Dave mit Bella sah, so harmlos das Treffen offenbar gewesen sein mag, steigerte das meine Unsicherheit. Kein Wunder also, dass ich leichte Anzeichen von Besessenheit zeige, ich meine, zeigte. Vergangenheit. Richtig? Richtig.
Ich habe mich sogar an Daves Unfähigkeit gewöhnt, anderen etwas Gutes zu tun. Und ich habe in den letzten paar Wochen ein paarmal versucht zu fordern, nur um zu sehen, was passiert. Normalerweise nicht viel.
» Kaffee«, sagte ich heute Morgen nach dem Aufwachen.
» Gerne, meine kleine Bowlingkugel«, flüsterte er und kuschelte sich an mich.
» Warum bin ich eine– oh…«, sagte ich und errötete in der Dunkelheit. » Nein, ich möchte, dass du mir einen Kaffee machst.«
» Ich sage dir was: Wie wäre es, wenn du heute Kaffee kochst, und ich stoppe die Zeit, und morgen wechseln wir uns ab, um zu vergleichen, wer von uns schneller ist?«, erwiderte er und knabberte an meinem Ohr.
Ein süßer Schauer durchrieselte mich. Und so bekam er seinen Willen, wie jedes Mal.
Nicht, dass sich sonst viel geändert hätte. Ich warte immer noch, bis er sich meldet, und die einzige Möglichkeit, etwas über seine Pläne zu erfahren, ist, indem ich eine Bemerkung in ansteigendem Tonfall mache, sodass sie wie eine Frage klingt. Heute Morgen zum Beispiel, als er sich anzog und ich die letzten paar Minuten im Bett auskostete, bevor ich durch die Kälte nach Hause eilen musste, sagte ich: » Ich nehme an, dich erwartet ein Tag voller Spannung und Abenteuer?«
» Heute Abend gehe ich mit meiner Mutter essen«, sagte er.
» Schön«, erwiderte ich, während ich dachte, wie sehr ich mir wünschte, dass er mich mitnehmen würde, aber das
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