Der letzte Single fangt den Mann
lieber Gadget, das ist eine große Sache. Nun, da ich weiß, dass ich definitiv dabei bin, kann ich das Gefühl zulassen, das ich den ganzen Tag unterdrückt habe. Ich bin höllisch nervös. Aber das wird ein toller Abend! Das wird uns enger aneinanderschweißen.
Ich kenne übrigens nicht die Geschichte von Daves Vater. Ich weiß nicht, ob er gestorben ist oder Daves Mutter verlassen hat, und ich will nicht fragen. Dave redet nie über ihn, und ich vergesse immer, Luke oder Sophie darauf anzusprechen. Ich überlege, ob ich Robert anrufen kann und fragen… ah, nein. Das kann ich nicht. Nicht mehr.
Ich dusche und föhne mir hektisch die Haare, wie ich das immer mache, wenn ich mich für eine Verabredung mit Dave beeilen muss. Jetzt kommt der schwierige Teil.
Das passende Outfit für seine Mutter.
Haare offen oder zusammengebunden? Ein Pferdeschwanz ist zu mädchenhaft, aber offene Haare könnten als verführerisch betrachtet werden, und ich sollte nichts Schwarzes anziehen, weil das ein bisschen an eine Beerdigung erinnert. Ich darf nicht zu ernst wirken. Oder zu sexy oder zu brav oder zu schick. Keine Jeans, könnte ja sein, dass sie Jeans hasst, und, bei Gott, bloß keinen kurzen Rock, sonst hält sie mich für eine Schlampe. Blazer ist zu kastenförmig, Strickweste zu leger, mein neuer Kaschmirpullover braucht dringend eine Handwäsche, und ich bin nie lange genug zu Hause, um das zu schaffen, eine hübsche Bluse wäre ideal, aber draußen ist es arschkalt, und ich kann nicht einfach ein langärmeliges Shirt anziehen… O Gott, ich könnte heulen. Ich habe das Gefühl zu hyperventilieren. Ich wünschte, ich wäre sicherer in Stilfragen.
Scheiß drauf, ich rufe Plum an.
» Was geht ab, Alte?«, sagt sie fröhlich.
» Red nicht in diesem fürchterlichen Ton mit mir. Ich lerne heute Abend Daves Mutter kennen. Ein modischer Albtraum.«
» Deine dunkelgraue Hose mit dem hohen Bund, zusammen mit diesem Seidentop, das du letztens bei Cos erstanden hast, darüber eine schwarze Strickjacke und deine schwarzen Pumps. Das ist sehr schwiegermutterfreundlich.«
Plum spricht mit der Ernsthaftigkeit eines Rettungshelfers, der für Wiederbelebungsmaßnahmen in einem Notfall Anweisungen gibt. Können Sie glauben, dass sie meine Garderobe so gut kennt?
» Zwar ist sie nicht meine Schwiegermutter, aber ja, perfekt«, sage ich, und sofort löst sich meine Verzweiflung in Wohlgefallen auf.
Gott, ich liebe Plum.
» Beinaheschwiegermutter oder was auch immer. Zieh deine Perlenohrstecker an und verzichte auf Parfum. Was ihr nicht auffällt, kann sie nicht kritisieren. Und achte darauf, dass du einen vernünftigen Schal, Mütze und Handschuhe dabeihast. Es ist Januar, und sie wird dich für viel praktischer halten, als du bist.«
» Okay, Mum«, sage ich gehorsam und überlege, wo meine alten Handschuhe sind. Mein neues Paar, das ich zu Weihnachten geschenkt bekam, habe ich an Silvester verloren und noch nicht ersetzt. (Silvester. Mir wird schlecht.) » Danke, du bist ein Genie.«
Und so gelassen, denke ich. Das ist der Dan-Einfluss. Ich frage mich, was Dave für einen Einfluss auf mich hat.
» Gern geschehen«, erwidert sie. » Vergiss nicht, sie muss dich lieben, weil ihr Sohn das auch tut.«
Nein, tut er nicht, ist mein erster Gedanke, während ich auflege.
Ich betrachte ein paar Sekunden mein Spiegelbild.
Liebt Dave mich?
Ich hoffe es. Ich hoffe, dass er es noch tun wird. Oder vielleicht… Aber ich kann mir Dave und Liebe nicht im selben Satz vorstellen.
Ich will es definitiv nicht aussprechen oder denken, bevor er das tut. Ich bin berauscht, wenn ich mit ihm zusammen bin, und wenn ich nicht mit ihm zusammen bin, sehne ich mich nach ihm. Und das ist genug.
Für den Moment jedenfalls.
Kapitel 33
Mitten im Essen erreichen wir einen echten Tiefpunkt.
» Dave, ich kann nicht glauben, dass du Gail mit keinem Wort erwähnt hast!«, sagt Daves Mutter. Sie führt ihr Weinglas an die Lippen. » Ich weiß wirklich nicht, was ich mit dir machen soll, Liebling.«
Ich überlege, ob ich sie darauf hinweisen soll, dass mein richtiger Name » Abigail« ist, aber da ich das bereits sechsmal während der letzten Stunde getan habe, macht es keinen Sinn. Stattdessen begnüge ich mich mit einem Lächeln und warte, dass Dave antwortet.
» Sie heißt ABI -gail, Dottie«, sagt er. Er nennt seine Mutter bei ihrem Vornamen. » Außerdem rede ich mit dir nicht über mein Privatleben.«
» Du hättest überhaupt kein Leben, wenn ich
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