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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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nicht wäre! Ich und meine wunderbare Gebärmutter«, erwidert sie. Sie dreht sich zu mir und zwinkert mir zu. » Habe ich recht?«
    » Dottie…«, sagt Dave warnend.
    » Er hasst das Wort Gebärmutter«, sagt sie zu mir vertraulich, wenn auch laut. » Gebärmutter, David! Vagina!«
    Daves Mutter ist, um es mal so zu formulieren, eine Überraschung. Ich hatte mit einer eleganten älteren Dame gerechnet, sehr schlank, mit muskulösen Armen vom Tennisspielen, einem blonden Pagenkopf und einer ruhigen Ausstrahlung. Mit anderen Worten, eine blondierte Anna Wintour.
    Das mit dem blonden Pagenkopf trifft zu, aber beim Rest lag ich arg daneben.
    Dottie ist eine stark geschminkte Rubensfrau, in ein sehr enges Kleid gegossen. Seit ihrem vierten Glas Wein perlt ihre Stimme durch das ganze Lokal. Wir erfuhren von dem Bauunternehmer, der gerade ihr Haus renoviert ( » Dieser schreckliche Kerl! Starrt ständig auf mein Fahrgestell!«), von den Schwierigkeiten, ein Date zu haben, wenn man über fünfzig ist ( » Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber Männer mit Glatze sollten sich wirklich mehr bemühen«), und von den Liebesnöten ihres Bichon Frisé, Mister Mitzy ( » Detumeszenz, meinte der Tierarzt. Ich sagte, das ist mir egal, machen Sie, dass es wieder weggeht!«). Sie spricht außerdem alle Kellner beim Vornamen an.
    » Die wissen hier in diesem Restaurant nicht, wie ein anständiger Risotto gemacht wird«, sagt sie, schiebt ihren Teller weg und zieht eine Packung Silk Cut heraus. Sie spricht sehr akzentuiert und mit dramatischer Betonung, auch, wie ich glaube, um Artikulationsprobleme nach exzessivem Weingenuss zu vermeiden. » Raymond! Räumen Sie das ab! Ich gehe hinaus, eine rauchen. Abigail?«
    » Äh… eigentlich nicht…«
    Eigentlich bin ich in der gestressten, leicht angeschickerten Verfassung, in der eine Zigarette toll wäre, aber ich bin gleichzeitig auf Lügen programmiert, denn ich darf nicht rauchen vor dem Mythos der überkritischen Schwiegermutter. Außerdem macht mir die Vorstellung Angst, mit Dottie allein zu sein.
    » Doch, eigentlich schon«, sagt Dave gereizt. » Also bitte, leiste ihr draußen Gesellschaft.«
    Als wir draußen in der eisigen Januarkälte stehen, beginnt Dottie eine schwungvolle Interpretation von It’s Harry I’m plannin’ to marry. Ich lächle verlegen. Was zum Teufel soll ich tun? Mitsingen?
    » Ganz schön frech von David, mich so zu überraschen mit dir«, bemerkt sie anschließend durch eine Rauchwolke. » Ich wusste nicht einmal, dass er eine feste Freundin hat! Er ist nämlich ein typischer Junggeselle. Findest du ihn nicht auch außergewöhnlich attraktiv? Ich kann dir sagen, wenn ich fünfzehn Jahre jünger wäre…«
    Gruselig. Ich weiß, Mütter vergöttern ihre kleinen Prinzen, aber Peters Mutter hat sich nie so verhalten. Und sicher meinte Dottie dreißig Jahre jünger, oder?
    » Ja, er ist echt süß«, erwidere ich schließlich.
    » Neulich habe ich zu ihm gesagt: Du wirst noch einsam und allein enden so wie ich, wenn du nicht aufpasst!«, ruft sie fröhlich. » Aber für Männer ist das etwas anderes!«
    Ich nicke. Sie macht mir Angst.
    » Ich kenne einen fabelhaften Mann, der die meiste Zeit in Marbella lebt. Ein wunderbarer Lebensstil dort unten. Er möchte, dass ich zu ihm ziehe«, sagt sie und zieht ein paarmal schnell hintereinander an ihrer Zigarette, sodass sie innerhalb von Sekunden zur Hälfte herunterbrennt. » Seit Davids Vater…«
    Sie unterbricht sich, und plötzlich schwimmen Tränen in ihren Augen. Ich lege instinktiv die Hand auf ihren Arm.
    » O… Gott, Dottie, das tut mir so…«
    » Leid? Warum sollte es dir leidtun, es war nicht deine Schuld, oder?«, fährt sie mich an. » Gehen wir rein!«
    Ich drücke meine Zigarette in dem kleinen Aschenbecher neben dem Eingang aus, hebe dann Dotties Kippe vom Boden auf und entsorge sie auch, bevor ich ihr hineinfolge.
    » Ich habe mir erlaubt, Kaffee zu bestellen«, sagt Dave spitz.
    » Ich hätte liebend gern etwas Süßes dazu«, entgegnet Dottie und trinkt einen Schluck Wein.
    Sie macht wieder einen völlig normalen Eindruck, ohne das Anzeichen eines kleinen hysterischen Ausbruchs wie eben. (Ich? Ich bin verstört.)
    » Ich kaufe dir ein paar Kekse auf dem Weg ins Hotel«, sagt Dave mürrisch.
    » Ich finde es so schade, dass Louisa nicht kommen konnte«, sagt Dottie in bedauerlichem Ton.
    Ich auch, denke ich. Ich würde nur zu gerne das Miststück kennenlernen, das Robert das

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