Der letzte Single fangt den Mann
wollte er. Ich glaube, er wollte, dass es mit dir funktioniert, das hätte das Leben einfacher gemacht, vor allem angesichts der bevorstehenden Hochzeit, zu der Bella ja auch kommen wird… Aber er liebt sie immer noch.«
» Warum hat er sie nach Hongkong mitgenommen?«, frage ich kläglich. » Warum hat er mich angelogen?«
» Ich weiß es nicht«, sagt Robert.
» Ich glaube, mir wird schlecht«, sage ich.
» Tu nicht so dramatisch«, erwidert Robert und verdreht die Augen.
» Nein, ich meine, ich glaube wirklich, mir wird schlecht.«
Robert bringt mich gerade noch rechtzeitig ins Bad, bevor ich mich übergeben muss.
Kapitel 38
Ich höre, dass Robert telefoniert. Er klingt wütend.
» Sie müssen einen Arzt rufen. Sie liegt seit mehr als vierundzwanzig Stunden im Bett. Es könnte etwas Ernstes sein. Gut.«
Er legt auf. Mit großer Anstrengung öffne ich die Augen einen Spalt und kann erkennen, dass Robert neben dem Bett steht.
» Danke«, versuche ich zu sagen, aber ich habe keine Stimme, und es kommt nur ein heiseres Flüstern heraus.
Mir ist unheimlich heiß, und meine Knochen schmerzen. Ich habe das Gefühl, als würde ich durch die Matratze sinken.
» Mir ist schlecht«, flüstere ich.
Überflüssigerweise.
» Ich habe ein Grippemedikament für dich, Abby, mein Schatz. Ich habe mit meiner Mutter telefoniert. Ich glaube, du hast nur eine Grippe… Versuch, das bei dir zu behalten.«
Ich hebe den Kopf aus dem Kissen und trinke die orangefarbene Flüssigkeit, die er mir anbietet.
» Braves Mädchen.«
» Lass es nicht darauf ankommen«, flüstere ich.
Robert grinst. » Na ja, wenigstens redest du wieder normal. Es ist einen ganzen Tag her, seit du das letzte Mal etwas Sinnvolles von dir gegeben hast.«
» Dann ist heute Sonntag?«
» Brillante Schlussfolgerung. Hör zu, möchtest du ein Bad nehmen? Dann kann ich in der Zwischenzeit das Bett frisch beziehen lassen. Es sieht nämlich nicht mehr so schön aus, nachdem du es vollgekotzt und vollgeschwitzt hast.«
Ich blinzle langsam und nicke. Oh, Nicken tut weh. Das lass ich lieber.
Ich döse kurz, während Robert ein Bad einlässt. Dann schlurfe ich ins Bad. Als ich an der Toilettenschüssel vorbeigehe, geben meine Beine nach, und ich schaffe es gerade noch rechtzeitig, den Kopf über die Schüssel zu hängen, um das Grippemedikament zu erbrechen. Es schmeckt so widerlich, und ich bedaure mich selbst so sehr, dass ich anfange zu weinen. Wieder.
» O Robert. Ich glaube, ich muss sterben.«
» An Selbstmitleid ist noch keiner gestorben, Abby, mein Schatz«, erwidert er, bevor er mir aufhilft. » Brauchst du Hilfe beim Baden?«
Ich sehe ihn mit schmalen Augen an. » Nein. Ich komme schon klar, danke.«
Er grinst und zieht die Tür hinter sich zu. Ich liege lange in der Wanne, wasche mir anschließend die Haare, trockne mich ab und schlüpfe in das saubere T-Shirt und die Shorts, die er mir bereitgelegt hat. Die ganze Prozedur ist total anstrengend. Ich wickle ein Handtuch zu einem Turban um meine feuchten Haare und klettere zurück in das wie durch Zauberhand frisch bezogene Bett. Ich spüre jeden einzelnen Knochen. Am liebsten würde ich mich auf die Seite drehen, aber mir fehlt die Energie.
» Du musst deine Haare trocknen«, sagt Robert.
» Ist mir egal«, murmle ich und bin in wenigen Sekunden eingeschlafen.
Meine Träume sind anstrengend. Ich laufe ständig herum, auf der Suche nach jemandem, aber ich weiß nicht, nach wem. Manchmal muss ich mich übergeben, aber ich bin mir nicht sicher, ob es im Traum ist oder in der Realität. Dann träume ich, dass ich meine Eltern suche, und als ich sie finde, schüttelt mein Vater enttäuscht den Kopf. Es tut mir leid, sage ich immer wieder in meinem Traum, es tut mir so leid.
Mir ist sehr heiß, und irgendjemand flößt mir viel Wasser ein, und irgendwann nehme ich zwei Stimmen im Zimmer wahr, aber ich verstehe nicht, was sie sagen.
Als ich das nächste Mal richtig bei Bewusstsein bin, ist es Montagabend.
» Hunger«, murmle ich.
Minuten– oder Stunden, keine Ahnung– später sitzt Robert neben mir und füttert mich mit Hühnersuppe. Ich stehe zu sehr neben mir, als dass es mir peinlich wäre oder ich einen ironischen Kommentar abgeben könnte. Danach schlafe ich wieder ein. Dieses Mal sind meine Träume leichter, und der Stress und die Panik sind verschwunden.
Als ich wieder aufwache, ist es erneut Abend. Der Himmel draußen schimmert in einer weichen Pfirsichfarbe.
Ich fühle mich fast
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