Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
Vom Netzwerk:
an. Ich brüllte zurück, brach erneut zusammen und weinte mich in den Schlaf, während er meinen Kopf streichelte. Mein einziger Gedanke war: Danke, lieber Gott, danke, dass er mich gefunden hat.
    Als ich wieder zu mir komme, ist es Samstagmorgen.
    Die Sonne zeigt sich heute endlich und scheint hell durch das Fenster. Robert sitzt am Tisch und arbeitet an seinem Laptop. Meine Hysterie und mein Schock haben etwas nachgelassen, aber nur leicht.
    » Wie hast du… Warum bist du hier?«, krächze ich. » Wie hast du mich gefunden?«
    Robert dreht sich um und grinst mich an. Er sieht müde aus.
    » Ich wünsch dir auch einen guten Morgen. Ich habe am Mittwoch erfahren, dass Dave weg ist, aber ich habe dich nicht im Haus gehört. Dave ging nicht an sein Handy, also habe ich Sophie angerufen, die Plum angerufen hat, die Henry angerufen hat. Charlotte meinte, du seist auf irgendeiner Messe in Hongkong. Dann habe ich es wieder bei Dave versucht. Bella ging versehentlich dran.«
    » Sie sind zusammen hier, Robert«, sage ich, und kleine Tränen kullern mir übers Gesicht.
    » Ja, das stimmt…«, sagt er, sanfter. » Und als mir klar wurde, dass du in Hongkong bist, genau wie Dave und Bella, und du weder über Handy noch E-Mail erreichbar warst… ich dachte mir schon, dass etwas passiert ist. Es ist verdammt schwer, heutzutage spurlos zu verschwinden, Abigail. Gut gemacht.«
    » Tut mir leid…«, murmle ich und berühre vorsichtig die Platzwunde an meiner Wange. Mein rechtes Auge pocht.
    » Deine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt schon panisch vor Sorge, also habe ich beschlossen, dir hinterherzufliegen und dich zu suchen«, sagt er.
    » O Gott. Meine armen Eltern. Ich habe wirklich… Ich habe wirklich großen Mist gebaut. Soll ich sie anrufen?«
    » Das habe ich bereits getan. Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen. Der Jetlag.«
    » Du bist so gut zu mir«, sage ich. » Danke.«
    » Ich habe alle benachrichtigt, dass du vermisst wirst. Es war also meine Schuld, dass sie in Panik ausgebrochen sind. Ich habe mich verantwortlich gefühlt.«
    » Ich hätte jemandem Bescheid geben sollen…«
    » Schon gut. Als du geschlafen hast, habe ich alle darüber informiert, dass du hier bist.«
    » Tut mir leid, dass ich dich beschuldigt habe, mir hinterherzuspionieren.«
    Er lächelt. » Ist schon okay. Ich weiß, du hast es nicht so gemeint.«
    Ich schlurfe ins Bad und beginne wieder zu weinen, als ich mein Gesicht sehe. Mein Auge ist blau und geschwollen, und die Platzwunde in meinem Gesicht hat eine dicke Blutkruste.
    » Mein Äußeres passt zu meinem Inneren«, sage ich unter Tränen, als ich wieder ins Bett klettere. » Ich bin ohnmächtig geworden, Robert. Als ich die beiden gesehen habe, bin ich einfach umgekippt…«
    » Ich weiß. Der Kerl vom Zimmerservice hat mir gestern Abend alles erzählt, als er das Essen gebracht hat«, erwidert er sanft. » Keine Sorge. Ich bin mir sicher, das verheilt ganz schnell wieder…«
    » Wenigstens bin ich richtig in Ohnmacht gefallen. Nicht nur zusammengeklappt wie andere…«
    Ich schenke ihm ein winziges Lächeln, bei dem mir das Gesicht wehtut. Wie lange ist es her, dass ich das letzte Mal gelächelt habe? Meine Lachmuskeln sind bestimmt verkümmert.
    » Willst du einen Wettkampf im Ohnmächtigwerden gewinnen?«, erwidert er lachend.
    » Ich glaube, ich habe mir irgendwas eingefangen«, sage ich. Mein Hals fühlt sich wund an beim Schlucken. » Mir tut alles weh.«
    Wenn ich die Augen schließe, fangen sie an zu brennen, und ich fühle mich matt, obwohl ich mehrere Stunden geschlafen habe. Ich frage mich, ob sich so Liebeskummer anfühlt. Bei diesem Gedanken laufen mir noch mehr Tränen übers Gesicht.
    » Wein, so viel du willst«, sagt Robert, und sein sachlicher Ton bringt mich dazu aufzuhören. » Ich bestelle Frühstück. Und du wirst alles aufessen.«
    Bei Toast und Rührei erzähle ich Robert ein wenig von meinen Gefühlen für Dave und dass ich an dem Abend, als er von seinem Reisevorhaben sprach, gespürt habe, dass irgendetwas nicht stimmt.
    » Denkst du, er hat mich die ganze Zeit betrogen?«, frage ich Robert mit leiser Stimme.
    » Schon möglich«, antwortet er. » Ich hatte bereits einen Verdacht an diesem Wochenende in Autignac. Ich glaube, Ollie auch. Darum ist er abgehauen.«
    Ich denke zurück an die seltsame Stimmung an dem Wochenende in Frankreich. Dave beendete sie, indem er mit mir ins Bett ging. Das muss Bella in den Wahnsinn getrieben haben. Vielleicht hat er es

Weitere Kostenlose Bücher