Der letzte Single fangt den Mann
erzählt, als das Rechercheteam in London in zwei Monaten. Dann wollten sie wissen, ob ich jemals daran gedacht habe, der Finanzwelt den Rücken zu kehren, und meine Antwort war: jeden einzelnen verdammten Tag in meinem Leben.«
» Das ist perfekt!« Er beugt sich vor, um mit mir anzustoßen. » Auf dich, mein kleiner Recherchefreak!«
» Auf mich!«
» Du musst sie wirklich beeindruckt haben.«
» Ich bin eben eine beeindruckende Person«, entgegne ich. Robert zieht eine Augenbraue hoch, und ich grinse ihn fröhlich an. » Ich kenne die Luxusindustrie in- und auswendig. Ich bin die natürliche Wahl als Expertin auf diesem Gebiet. Außerdem… liebe ich es, zu recherchieren und Dinge zu entdecken… Unabhängig vom Thema glaube ich, dass ich vielleicht ganz gut sein könnte in so einem Job… äh… das soll jetzt nicht arrogant klingen.«
» Tut es auch nicht. Es ist erfrischend zu sehen, dass du plötzlich berufliche Motivation spürst.« Ich schneide ihm eine Grimasse. » Karriere ist kein Schimpfwort, Abby, mein Schatz. Außerdem denke ich auch, dass du die Richtige für diesen Job bist. Aber wahrscheinlich wirst du Abstriche beim Gehalt machen müssen, oder?«
» Das ist mir egal. Ich habe ein bisschen gespart. Es reicht noch nicht ganz für ein Haus, falls ich…« Ich unterbreche mich. Mist, ich spreche von einer Anzahlung für ein Haus? Wie untypisch von mir. » Geld ist nicht… Geld ist nicht alles für mich.« Ich mache eine Pause, leicht verlegen, weil ich so viel über mich gesprochen habe. » Und, wie war dein Tag?«
» Gut. Ich prüfe gerade einen Deal, in den unsere Firma einsteigen will. Aber ich glaube, da gibt es noch ein paar Hürden.« Er runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf. » Ah, es ist langweilig.«
» Los, erzähl schon«, sage ich.
» Na schön. Wir glauben, uns droht eine feindliche Übernahme durch die Chinesen. Wir wollen das verhindern. Darum führe ich Gespräche mit anderen Geldgebern. Das ist alles sehr abenteuerlich.« Er unterbricht sich. » So abenteuerlich mein Job überhaupt sein kann.«
» Gott, du hast recht. Das ist stinklangweilig.«
» Wirklich? Okay, dann erzähl mir mehr über die Re…«
Robert schließt die Augen und tut so, als würde er schnarchen.
» Ich hoffe, mein Magen verträgt das«, sage ich, als der erste Gang serviert wird: Crostini-Variationen, exotisch und dick belegt, zum Beispiel mit Keilerfleisch.
» Fühlst du dich gut?«
Ich grinse ihn an, während ich zufrieden kaue. » Das Essen ist schmackofatz.«
» Gott, wie tiefsinnig. Schmackofatz.« Wir prusten los. » Als ich zum ersten Mal nach Hongkong flog, war Louisa dabei. Ich führte sie hierher ins Pearl. Sie konnte mit der Speisekarte nichts anfangen und bestand darauf, mit dem Taxi ins Hotel zurückzufahren, damit sie einen Burger mit Pommes frites essen konnte.« Er schüttelt den Kopf. » Was für ein anstrengendes Weib.«
Ich verschlucke mich fast an meinem Brötchen. » Du hältst sie mittlerweile für anstrengend?«
» Ich fand sie immer anstrengend«, erwidert Robert überrascht. » Das Problem mit Louisa– und auch Dave– ist, dass man ihnen seltsamerweise nie böse sein kann, selbst wenn sie sich total mies verhalten. Sie strahlen ein Charisma aus, das… wie soll ich das ausdrücken… richtig süchtig macht.«
Ich nicke. Ich wette, ich habe nicht dieses Charisma.
» Das Gute ist, dass man dagegen immun werden kann«, raunt er mir verschwörerisch zu.
» Aber du bist nicht immun dagegen«, erwidere ich und streiche Butter auf mein Brötchen. Das ist die beste Butter, die ich je gegessen habe. » Du liebst sie immer noch.«
» Nein, ganz sicher nicht.«
» Aber du hast dich volllaufen lassen wegen ihr auf dieser Party im September… Du wirst still, sobald ihr Name fällt, und… äh…«
Ich suche fieberhaft nach Argumenten, warum ich mir sicher bin, dass er noch nicht über Louisa hinweg ist. Ich bin mir einfach sicher.
» Ich habe mich an jenem Abend betrunken, weil sie versucht hat, mich anzumachen, als ihr Mann in ein Gespräch vertieft war. Das war die einzige Möglichkeit, sie mir vom Hals zu halten«, sagt er. Mein Kiefer klappt erschrocken herunter. » Ich werde still, wenn ihr Name fällt, weil meine Mutter mir beigebracht hat, wenn dir nichts Nettes einfällt, dann halt den Mund.«
» Aber du hast panische Angst vor einer Beziehung… Und du bist ein Mistkerl!«, rufe ich.
Robert lacht schallend. » Was für nette Sachen du sagst. Vielleicht habe
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