Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
Vom Netzwerk:
in Falten gezogen, was ihm ein ernstes Aussehen verleiht und was ich eigentlich für Schielen halte. Wahrscheinlich braucht er eine Brille. Adam mit den Antwortkästchen trägt bei der Arbeit eine Brille, und er sieht süß aus damit, und…
    » Hör auf«, sagt Robert hinter dem Sportteil. » Lies etwas, oder trink deinen Kaffee oder irgendwas. Aber starr mich nicht die ganze Zeit an und denk nicht an Adam mit den Antwortkästchen.«
    » Aber er ist so süß. Er geht jeden Tag ins Studio, habe ich dir das schon erzählt?«
    » Hast du. Ich wette, er trainiert vor dem Spiegel.«
    Meine Augen werden schmal. » Treibst du eigentlich Sport? Dein Körper wird nicht immer so fit aussehen, wenn du nichts machst.«
    » Und du?«
    » Ich beginne demnächst mit Crocket.«
    Robert lacht, wie ich erwartet habe, und klappt die Zeitung herunter, um mich anzugrinsen. » Du siehst gar nicht aus wie der typische Crocketspieler, Abby, mein Schatz.«
    » Ich glaube, ich brauche einen kleinen Schönheitsschlaf vor der Party«, sage ich.
    » Ich auch«, erwidert Robert und lockert seinen Nacken.
    Aber ich habe keine Lust aufzustehen. Ich glaube, ich bleibe einfach sitzen und träume noch ein bisschen von Adam mit den Antwortkästchen.
    » Was soll ich heute Abend anziehen?«, frage ich Robert.
    » Wirst du mich das jetzt jeden Abend fragen?«, erwidert er. » Das fragst du in letzter Zeit ziemlich oft.«
    » Das war rhetorisch gemeint«, sage ich. » Ich stelle mir die Frage laut, um mich zu zwingen, darüber nachzudenken. Ich gehe zu der Abschiedsparty von Henrys Bruder. Davor treffe ich mich mit Adam, also möchte ich sexy aussehen, und groß und…«
    » Was ist aus der netten, schüchternen Abby geworden, die ich vor ein paar Monaten kennengelernt habe?«, murmelt er zu sich selbst. » Die war klasse, weil sie praktisch stumm war. Diese Abby dagegen kann nicht die Klappe halten.«
    Ich zeige ihm den Mittelfinger, während ich den Balkon verlasse.
    » Das ist sehr kindisch von dir, Abby«, ruft er mir hinterher. » Ich erwarte mehr von dir.«
    Ich bin nicht wirklich auf seine modische Beratung angewiesen. Neuerdings habe ich nämlich selbst ein Händchen dafür. Ich werde mein hautfarbenes Pencil Dress anziehen und meine grasgrünen hohen Hacken, und die Haare werde ich an der Seite scheiteln und zu einem lockeren Knoten hochstecken… Hübsch mit einem schrägen Touch, würde Plum sagen.
    Ich lege mich eine Weile ins Bett und versuche zu dösen, aber meine Gedanken wandern immer wieder zu Adam mit den Antwortkästchen. Ich denke, ich nehme ihn als Begleiter zu Sophies Hochzeit nächstes Jahr mit! Finden Sie, es ist zu früh, ihn einzuladen? Ich frage mich, was er an Silvester vorhat. Mein Geburtstag ist am ersten Januar. Vielleicht könnten wir zusammen feiern…
    Ich dusche ausgiebig und freue mich über ein überraschend erfolgreiches Glattföhn-Ergebnis. Danach ziehe ich mich an. Ein Hauch natürliches Make-up, braun schattierte Augen, et voilà! Fertig.
    Ich stöckele aus meinem Zimmer, schnappe mir auf dem Weg meinen weißen, weiten Mantel und trample die Treppe herunter (in High Heels muss man trampeln oder große Schritte machen, jedenfalls bis zum zweiten Glas, erst dann kann man dahinstolzieren). Ich begegne Robert, der gerade mit nassen Haaren aus seinem Zimmer kommt und sich ein T-Shirt überstreift, in der Diele. Bei meinem Anblick stößt er einen leisen Pfiff aus.
    » Sexy Outfit.«
    » Sexuelle Belästigung in der häuslichen Umgebung«, entgegne ich schnippisch.
    » Sorry. Du siehst scheiße aus. Geh und amüsier dich.«
    » Das habe ich vor«, erwidere ich grinsend.
    Adam mit den Antwortkästchen, ich komme.

Kapitel 12
    Acht Uhr Samstagabend. U-Bahn-Station South Kensington. Und mein Abend hat nicht gut begonnen.
    » Abigail!«, ruft Plum. » Endlich!«
    » Scheißkerl!«, zische ich wütend » Adam, der Scheißkerl mit den Antwortkästchen, hat mir eben den Laufpass gegeben!« Ich schnappe mir ihren Arm. » Lass uns ein Stück gehen. Ich brauche eine Zigarette.«
    » Nein!«, keucht Plum erschrocken.
    » Doch. Ich brauche jetzt dringend eine Kippe.«
    » Du rauchst doch gar nicht! Ich meine– er hat dir den Laufpass gegeben?«
    » Heute Abend schon.« Plum gibt mir ihre brennende Zigarette, und ich ziehe unbeholfen daran. » Ich war mit ihm im Grand Union in Camden auf einen Drink verabredet, weißt du? Weil ich heute Abend zu der Party gehe und er was anderes vorhat. Aber er ist nicht aufgetaucht. Also habe ich

Weitere Kostenlose Bücher