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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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durch seine Kleidung auffallen soll. Das nennt man die Pfauenstrategie. Wie mein roter Gürtel, seht ihr? Oh, und dann gibt es noch die sogenannte Minusstrategie. Man sagt zu der Frau so etwas wie › Du hast schöne Haare, aber du solltest sie öfter hochstecken. ‹ Das ist ein negatives Kompliment. Das verwirrt die Frauen und weckt in ihnen den Wunsch, dir zu gefallen.«
    » Das ist lächerlich«, sage ich, während Luke gleichzeitig bemerkt: » Jetzt kapiere ich…«
    Henry seufzt. » Leider hat es bei mir noch nicht funktioniert.«
    » Das verwirrt die Frauen?«, wiederholt Sophie. » Wie, als wären wir Vieh, das gehütet werden muss?«
    » Nein, als wären wir Hühner, um die man nur einen Kreis auf den Boden malen muss«, sage ich.
    Ich versuche, nicht zu dem Kerl mit den Antwortkästchen zu schauen, um zu sehen, ob er meine Antwort liest. Henry ignoriert uns und sieht Robert an, auf Bestätigung hoffend.
    » Ich wette, du hast auch eine Strategie, richtig, Rob?«
    » Äh… nein. Ich bin mir sicher, das ist ein tolles Buch, aber die Antwort ist Nein«, sagt Robert.
    » Wie stellst du es dann an?« Henry lässt nicht locker. » Was ist dein Geheimnis?«
    » Es gibt kein Geheimnis. Ich stelle einfach Fragen und höre mir die Antworten an«, sagt Robert. » Konversation ist im Prinzip das Einzige, was dazu nötig ist.«
    » Tja, genau das kann ich nicht«, sagt Henry. » Ich komme nicht weiter als bis zu dem Stadium, in dem man nach der Nummer fragt. Ich warte lieber, dass die Frau den ersten Schritt macht.«
    » Na dann, viel Glück«, bemerke ich trocken. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals den ersten Schritt zu machen.
    » Such einfach ihren Blickkontakt, und wenn du sie so weit hast, gehst du zu ihr hin und sprichst sie an«, sagt Robert. » Wenn sie deinen Blick erwidert, ist sie interessiert.«
    » Willst du damit sagen, die Frau muss signalisieren, dass sie zum Flirten bereit ist, und der Mann muss sich einfach nur bereithalten?«, frage ich und versuche, das mit meinem Wissen über Roberts Überlebenstechniken für Singles in Einklang zu bringen. » Ist das nicht ein bisschen primitiv?«
    » Ja, sicher.« Robert grinst mich an und schüttelt den Kopf. » Du sollst nicht immer alles analysieren.« Er dreht sich zu Henry. » Du packst das schon. Probier es aus, wenn du das nächste Mal ausgehst.«
    » Ich bin nicht die Sorte Mann«, sagt Henry.
    Ich frage mich, ob die meisten Männer so denken wie Henry. Ich kann es mir nicht vorstellen.
    » Wir gehen nachher noch in eine Bar«, sagt Robert tröstend.
    » Dann kannst du mir ja helfen!«, sagt Henry begeistert.
    » Okay. Ich muss mal einen Boxenstopp für mein Make-up einlegen«, sage ich und stehe auf, während ich immer noch vermeide, zur Theke zu schauen. » Sophie?«
    » Roger.«
    Sie nickt, und wir gehen zusammen nach oben zu den Toiletten. Während wir Seite an Seite vor dem Spiegel stehen und uns still nachschminken, dreht Sophie sich zu mir.
    » Hör zu, ich muss dich einfach fragen. Stehst du auf Robert?«
    » Nein!«, sage ich überrascht. » Ganz und gar nicht!«
    » Wirklich nicht?«, fragt Sophie.
    » Er ist nicht mein Typ. Viel zu… groß. Außerdem ist er ein Macho. Hast du vorhin nicht gehört, was er Henry geraten hat? Robert taugt nur als platonischer Freund.«
    » Aber ihr beide versteht euch so gut…«, wendet Sophie ein.
    » Nein«, widerspreche ich bestimmt. » Robert steht nicht auf mich und ich nicht auf ihn. Wir sind bloß Freunde.«
    » Robert hat keine weiblichen Freunde«, entgegnet sie. » Das weiß ich von Luke. Außerdem stehen alle Frauen auf Robert. Sogar ich. Ein bisschen jedenfalls.«
    » Nun, ich nicht«, sage ich, ziehe den Reißverschluss an meinem Schminktäschchen zu und werfe einen letzten Blick in den Spiegel.
    Ich beende die Unterhaltung, indem ich mich zur Tür wende. Komm schon, Adam mit den Antwortkästchen. Schauen wir mal, was du drauf hast.

Kapitel 11
    » Keine Milch, keine Eier, kein Speck, nichts«, sagt Robert, der sich in den Kühlschrank beugt. » Scheiß drauf. Gehen wir frühstücken.«
    Es ist Samstagmorgen, eine Woche nach dem Abend im Pantechnicon, und ich bin zurückgekehrt nach einer Nacht bei Adam mit den Antwortkästchen. Robert ist zurückgekehrt nach einer Nacht mit… ich weiß es nicht. (Ich habe mir abgewöhnt, ihn nach Namen zu fragen.) Meine Haut ist leicht gerötet von Adams Bartstoppeln, ich bin ein wenig müde, aber, nachdem ich geduscht und mich umgezogen habe, recht zufrieden

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