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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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mit mir selbst.
    » Sieh mal an, du hüpfst ja praktisch durch das Haus«, bemerkt Robert grinsend.
    » Vielen Dank für deine Ratschläge«, sage ich fröhlich. » Ich glaube, darum ist es mit Adam ganz anders gelaufen. Ich war cool. Distanziert. Witzig. Habe die Dates immer als Erste beendet. Und er mag mich und ich ihn! Es hat wirklich geklappt!«
    » Gut«, sagt Robert. » Lass uns frühstücken.«
    Wir machen uns auf den Weg ins Engineer und genießen ein leckeres, fast schweigsames Frühstück (pochierte Eier für Robert, Pfannkuchen mit Speck und Ahornsirup für mich), während wir die Zeitung lesen, die irgendjemand zurückgelassen hat. Keiner von uns ist zum Plaudern aufgelegt, was mir recht ist. Ich bin gerade lieber allein mit meinen Gedanken. Die hauptsächlich um Adam mit den Antwortkästchen kreisen.
    Wie erwähnt, Adam ist toll. Und smart und authentisch und witzig. Er arbeitet in der IT -Branche. In seiner Freizeit klettert er in den Bergen. In seinem Schlafzimmer hängt ein Kinoplakat von Das fünfte Element. Er wohnt mit seinem Bruder in einer Wohnung in Ealing zusammen. Ich kann Ihnen sagen, das war heute Morgen vielleicht ein Akt, von Ealing nach Hause zu kommen. Und er mag mich. Mich!
    Ich habe mich dreimal seit unserer ersten Begegnung im Pantechnicon letzten Freitagabend mit ihm getroffen. Dreimal! In einer Woche! Und heute Morgen hatte ich sogar ein so gutes Gefühl, dass ich ihn zu der Abschiedsparty von Henrys Bruder heute Abend eingeladen habe. Adam hat bereits etwas anderes vor, aber er will mich vorher kurz sehen. Ist das nicht nett?
    » Ich habe Lust, shoppen zu gehen«, sage ich abwesend. Die Pfannkuchen habe ich komplett verputzt bis auf die letzten, in Sirup schwimmenden Krümel. » Aber die Mädels sind alle beschäftigt. Ich kann nicht allein shoppen gehen, so verkatert wie ich bin. Ich fühle mich einfach ein bisschen… weiß auch nicht.«
    Roberts belustigter Blick kreuzt meinen, und er tut so, als würde er etwas in der Luft wittern.
    » Rieche ich da vielleicht… Apathie?«
    » Genau!«, rufe ich und tue so, als würde ich an meinen Handgelenken schnuppern. » Das riecht wie englische Züge von innen.«
    » Ich begleite dich beim Shoppen«, sagt er.
    » Ach, du lieber Gadget, das klingt wie ein verbales Beruhigungsmittel«, sage ich. » Ernsthaft. Das ist der beste Anmachspruch, den ich je gehört habe.«
    » Also gut, du Komikerin, lass uns los«, sagt er und steht auf.
    Wir machen uns auf zur Westbourne Grove und bummeln an den Schaufenstern entlang. Wir halten uns sehr lange bei Reiss auf– scheinbar Roberts Lieblingsboutique–, und danach gönnen wir uns absolut köstliche Cupcakes. Danach schlendern wir zum Portobello-Markt. Es ist Oktober, also außerhalb der touristischen Hochsaison, und wir müssen uns nicht einen Weg durch Menschenmassen bahnen.
    » Ich kann aufrichtig behaupten, dass ich einmal sterben werde ohne jemals Cowboystiefel a) zu kaufen oder b) zu tragen«, sage ich nachdenklich, als wir an einem Schuhgeschäft vorbeikommen.
    » O Mann, wie interessant. Red weiter«, sagt Robert.
    Wenig später überrede ich ihn, ein gebrauchtes Tweedjackett mit Ellenbogen-Patches zu kaufen.
    » Ich sehe aus wie ein Idiot«, murmelt er leise, während er das Jackett anprobiert und sich in dem gesprungenen Spiegel am Stand betrachtet.
    » Das steht dir super«, widerspreche ich energisch mit dem ganzen Selbstvertrauen von jemandem, der seinen modischen Instinkt ungefähr acht Tage zuvor entdeckt hat. » Erste Sahne. Kauf es.«
    Anschließend schlendern wir zurück auf der Portobello Road in Richtung Notting Hill Gate. Robert beantwortet nebenher SMS , wie üblich. Ich hatte nur eine Nachricht von Plum: Große Entscheidungsfrage: Kleid oder enge Jeans? Ich antwortete: Kleid. Was sonst? Ich habe wirklich Stil! Selbst Plum vertraut mir in Modefragen.
    Ich lächle in mich hinein. Ich musste gerade an Adam denken. Als wir das erste Mal bei einem Drink zusammensaßen, beugte er sich vor und sagte: » Das ist normalerweise nicht meine Art… Aber ich hatte einfach das Bedürfnis, mit dir zu reden. Ich konnte ja schlecht an euren Tisch gehen oder dir einfach meine Nummer geben. Das hätte schräg ausgesehen.«
    » Ja, allerdings«, stimmte ich ihm zu. » Dein Zettel mit den Antwortkästchen war dagegen völlig normal. Ein alter Trick.«
    Sehen Sie, wie cool ich war? Und ich mag ihn. Habe ich das schon erwähnt?
    Das Beste an Adam mit den Antwortkästchen ist, dass er mich von der

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