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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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heißesten Junggesellinnen Londons, gewonnen!«, rufe ich. » Du Glückspilz. Das Windsor Castle in Notting Hill, in einer Stunde.«
    » Abigay!«, sagt Henry. » Ich kann nicht. Ich bin verabredet.«
    » Mit wem? Ist es jemand mit Brüsten?«, frage ich frech.
    » Na ja… äh… ja«, antwortet er. » Sorry.«
    » Oh, okay«, sage ich zerknirscht. Offenbar hat Roberts Rat funktioniert. » Na dann viel Spaß.«
    Der Tag hat nun jegliche Gemütlichkeit verloren. Er ist grau und leer, typisch Sonntag. Ich will nicht nach Hause, aber ich kann sonst nirgendwohin. Noch nie war das Einsamkeitssyndrom so präsent.
    Ich setze mich in Bewegung, weil mir im Stehen kalt ist. Wichser, denke ich bei jedem Schritt. Dummer, blöder Wichser. Ich weiß, er hat nur so reagiert, weil er ein Kontrollfreak ist, aber er hat versucht, meine Gefühle zu verletzen, und war damit erfolgreich.
    Ich gehe zurück durch den Regent’s Park, was nun viel weniger Spaß macht, da ich allein bin. Alle anderen Spaziergänger sind in Begleitung von Freunden und Partnern und Kindern. Selbst ein Hund wäre im Moment eine gute Gesellschaft, denke ich wehleidig. Ich kann meine eigene einfach nicht genießen. Die entspannte Ausgeglichenheit von vorhin ist passé.
    Scheiß drauf, denke ich plötzlich. Das ist auch mein Zuhause. Schließlich bezahle ich Miete. Robert muss eben damit klarkommen, dass ich da bin. Dieser Blödmann, verliert die Beherrschung, weil ihm sein Verhalten Louisa gegenüber peinlich ist. Ich weiß, nur das steckt dahinter, aber trotzdem sollte er sich verdammt noch mal bei mir entschuldigen.
    Als ich das Haus betrete, liegt Robert in seiner üblichen Position auf der Couch, die Beine auf dem Tisch, und liest Zeitung. Ich beschließe, nicht Hallo zu sagen (der kann mich mal!) und gehe direkt hoch in mein Zimmer. Ich setze mich aufs Bett und seufze. Es war der perfekte Tag, bis wir angefangen haben zu streiten. Und jetzt habe ich einen kalten, harten Sonntagsdepri.
    Es klopft an meiner Tür.
    » Ja?«, sage ich, als könnte es jemand anderes sein als Robert.
    » Kann ich reinkommen?«
    » Ja«, sage ich und drehe mich zur Tür. Robert ist das Ebenbild eines verkaterten, unrasierten Büßers.
    » Es tut mir leid«, sagt er. » Ich bin ein Idiot. Entschuldigung.«
    » Ein absoluter Idiot.«
    » Ein absoluter Idiot«, wiederholt er. » Kannst du mir verzeihen?«
    » Sag, dass ich nicht nur deine Untermieterin bin, sondern auch deine Freundin«, murmle ich bockig.
    » Du bist eine tolle Freundin und eine tolle Mitbewohnerin«, entgegnet er, während er mein Zimmer betritt und sich neben mich auf das Bett setzt. » Es tut mir leid, dass ich mir gestern Abend derart die Kante gegeben habe und du mich in diesem Zustand sehen musstest. Es war mir halt peinlich, als Luke mich aufgeklärt hat, mehr nicht.«
    » Dahinter muss mehr stecken«, sage ich.
    Er seufzt. » Ich war wütend auf mich, weil ich mich so hab gehen lassen. Und ich habe es an dir ausgelassen.«
    » Ja, du hast ganz schön ausgeteilt«, sage ich nachdenklich. » Du warst richtig fies.«
    » Ich verspreche, nie wieder fies zu dir zu sein«, sagt er reumütig.
    » Und ich verspreche, dass ich es dir beim nächsten Mal gleich sage, wenn du hackedicht auf einer Feier auftauchst, zu der du nicht eingeladen bist«, sage ich. » Ich hatte keine Ahnung, dass du dich so darüber aufregen würdest.«
    » Danke, dass du dich um mich gekümmert hast«, sagt er. » Ich meine gestern Abend und heute. Abgesehen von meinem Aussetzer hatte ich ein schönes Wochenende.«
    » Jederzeit wieder«, entgegne ich. » Ich hatte auch ein schönes Wochenende. Obwohl Wieheißternochgleich mich abserviert hat.«
    Wir schweigen kurz.
    » Erwartest du eine Umarmung?«, frage ich. » Denn das ist wahrscheinlich zu viel verlangt.«
    » Lass uns in einen Pub gehen. Steak mit Pommes frites und Rotwein. Ja?«

Kapitel 15
    Sechs Wochen sind eine lange Zeit, wenn man Single ist.
    Es ist erst sechs Wochen her, dass Adam mit den Antwortkästchen, der kleine Flachwichser, mich abserviert hat. Aber ich brauche nur in eine gut besuchte Bar in London zu gehen und lerne höchstwahrscheinlich einen Mann kennen. Wenn ich Blickkontakt herstelle, wird er höchstwahrscheinlich herüberkommen und mich ansprechen, nach meiner Nummer fragen und mir innerhalb von achtundvierzig Stunden eine SMS schicken. Außerdem– und das ist das Wichtigste–, wenn er das nicht tut, habe ich trotzdem meinen Spaß.
    Das klingt arrogant? Ich

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