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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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leichter walisischer Akzent.
    Wir gehen nach unten in die Bar, die klein ist und sexy und sehr, sehr rot.
    » Coole Location«, sagt Jon.
    » Man kommt sich vor wie in einem Blutgerinnsel«, sage ich.
    Jon lacht überrascht los und greift mit einer Entschlossenheit, die er in seinen SMS vermissen ließ, nach der Cocktailkarte.
    » Such dir was aus. Ich bestelle.«
    Ich treffe schnell eine Wahl. » Äh… ein Russian Rocket, bitte.«
    Unsere Blicke treffen sich, und er nickt mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Er steht auf mich, denke ich plötzlich. Ich weiß es, keine Ahnung, warum– wegen des Funkelns in seinen Augen? Ich weiß es einfach. Das macht die Sache leichter.
    » Cocktailfan?«, fragt er.
    » Man kann nichts falsch machen mit Wodka und Zitrone«, antworte ich.
    » Möchtest du…«
    Er deutet auf die Bar. Mitkommen? Warum sollte ich das tun?
    » Ich warte hier«, sage ich mit einem lässigen Lächeln.
    Nachdem ich mich gesetzt habe, checke ich mein Handy, hauptsächlich, um einen beschäftigten Eindruck zu machen. Ich habe eine SMS von Robert.
    Denk daran, er könnte dein Seelenverwandter sein!
    Ha. Ich stoße ein kurzes Lachen aus und antworte rasch.
    Mummy ist beschäftigt. Sei ein braver Junge und gib Ruhe.
    Jon kehrt mit unseren Getränken zurück, und wir beginnen die Unterhaltung mit unserer einzigen Gemeinsamkeit, nämlich dass meine Schwester und sein Bruder Arbeitskollegen sind. Dann schwenken wir nahtlos zu seinem Job in Media Sales über (nein, ich weiß auch nicht, was das ist) und dann zu meinem Job, den ich rasch mit dem Spruch » Falls du mal nicht einschlafen kannst, ruf mich an, und ich erzähle dir von meinem Tag im Büro« abtue. Wir unterhalten uns über Kampfstern Galactica, auf den wir beide abfahren (Peter bestand darauf, dass ich mir den Film anschaue, und ich entdeckte dabei meine Begeisterung für Science-Fiction), und über Schweinebauch, den man, da sind wir uns einig, grundsätzlich bestellen sollte, wenn er auf der Karte steht, und sei es nur, um die Besitzer zu ermutigen, das Gericht weiter anzubieten, außerdem über Playstation und Nintendo Wii. Hab ich nie gespielt (und will ich auch nicht spielen). Mit anderen Worten: ein ziemlich lockeres, einfaches Date.
    » Dann machst du so was öfter? Leute verarschen?«, meint Jon irgendwann.
    » Ja, das ist ein Hobby von mir«, erwidere ich lässig. » Eigentlich mehr ein Lebensstil als ein Hobby.«
    Jon lacht. Er findet mich viel witziger, als ich mich selbst finde.
    » Okay, ich gehe mal an die Theke«, sage ich schließlich, als unsere Gläser schon ein paar Minuten leer sind.
    » Nein, nein«, sagt er schnell. » Ich gehe.«
    Hier mein Eindruck: Jon ist ein netter Kerl. Er sieht gut aus, ist höflich und einigermaßen witzig, und, na ja, es ist nichts verkehrt an ihm. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mir die Mühe sparen werde, ihn wiederzusehen. Er hat ein paar Tests nicht bestanden: Er hat mich nicht oft zum Lachen gebracht, ich habe das Gefühl, als würde ich größtenteils das Gespräch führen, und er hat mir keinen zweiten Drink angeboten. Er ist ein wenig passiv, und der Funke springt nicht richtig über… Der große Test kommt natürlich noch. Später.
    Jon kehrt mit den Getränken zurück, und ich frage ihn, woher er ursprünglich stammt. Daraus entwickelt sich ein langes Gespräch über Bristol, wo er studiert hat.
    » Als ich klein war, dachte ich, die Jacksons sängen in Blame it on the Boogie: We spend the night in Bristol, at every kind of disco«, sage ich.
    Jon grinst. » In Bristol gibt es zwei Sorten von Discos. Die schrecklichen und die, die geschlossen sind.«
    Ich muss lachen. Vielleicht ist er doch ganz witzig.
    » Was macht eigentlich ein nettes Mädchen wie du bei einem Blind Date?«, fragt er. » Dir müssen die Männer doch… äh…«
    Sein Selbstbewusstsein stirbt mitten im Satz.
    » Ich dachte, das könnte ganz spaßig werden«, antworte ich. » Ich bin nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Ich habe erst eine Trennung hinter mir. Das ist also alles neu für mich…«
    » Und, macht es Spaß?«, fragt er hoffnungsvoll.
    Ich kann nicht ehrlich antworten (sonst würde ich sagen » na ja«). Stattdessen lächle ich.
    » O ja.«
    Ich besorge die nächste Runde, und als wir austrinken, stelle ich fest, dass es Viertel vor elf ist. Ich denke, ich beende den Abend. Ich möchte meine selbst auferlegte Ausgangssperre ab Mitternacht bei Dates nicht ignorieren.
    » Ich muss morgen sehr früh

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